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Goot EN
super aktives Mitglied


2038 Beiträge

Erstellt am: 07 Feb 2018 :  18:25:58 Uhr  Profil anzeigen
Antwort von: neya
Gesendet am: 12 Dec 2017 23:21:39 Uhr
Beitrag:

Es ist spät, aber im Hinblick auf ein Silbertaler 3 möchte ich noch kurz eine Rückmeldung geben. Ich war Stadtbevölkerung der Baronie. Wir hatten ziemlich klare Ansagen zu unserem Standpunkt (und nein, den haben wir uns nicht selbst ausgedacht) ;).

---

Pro:
irgendwie war immer was los
viele bedrohliche Spieler, die mich anbrüllten (die bestimmt alle ganz nett sind)
Gottesdienst - euer Chor freut sich über chorale Gesänge genauso wie Zuschauer "Praios wir loben dich!".
Trinken
ganz viele super nette Leute!
An sich toller Plot und super Mitspieler/Gesprächspartner Danke an alle Musiker mit denen ich Musik machen durfte! Danke an die Tänzer fürs Durchhaltevermögen!

Con:
Essen(-sbereichslage)
Als "Stadtbevölkerung" war man sehr außen vor bei vielen Dingen. Teilweise musste man herumsitzen, bis der Plot zu einem kam, da natürlich der Zutritt zur Burg ggf. verboten war. Ich hatte mir extra einen Charakter ausgesucht, mit dem ich auch Zugang zur Burg hätte haben können, hat sich leider so garnicht ergeben.

Das OT-Essen hinter der Krankenzone. Wir wurden IT nicht durchgelassen, obwohl wir OT essen wollten. Das ist ziemlich unglücklich gelöst und da es nur zu bestimmten Zeiten Essen gab, mussten wir uns dann wohl oder übel ausgeXt durchmogeln...

was mich zum größten Problem führt: durch das (schöne) Konfliktspiel mussten wir uns quasi überall außerhalb der Taverne ausXen, da wir dort nicht sein durften (kein Klo, kein Essen, Zimmer sind ganz oben in der Burg...), das war viel geXe, was mir persönlich nicht so gut gefällt. Das Zahorizelt war da deutlich angenehmer.

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Kurz noch zum Thema "die wollen ihren Stand nicht ausspielen, die verhalten sich falsch und tragen dann keine Konsequenzen":

Es hat niemand versucht, Konsequenzen anzubringen! Ich habe nicht einmal jemanden erlebt, der mich einbuchten wollte, der mir sonst irgendwas antun wollte..obwohl ich aufrührerisch war. Und DAS war eine Vorgabe für den Charakter von der SL! Wir hatten kein Geld, wir hatten schon 2x (einmal freiwillig!) bezahlt für dieses Jahr und nun sollten wir dem NEUEN Burgherrn nochmal zahlen? Die Abmachung mit dem alten Baron hinfällig? Irgendwann geht man auf die Barrikaden als Dörfler. Wir waren immerhin Handwerker und hatten fast nichts mehr zu essen. Wir hatten einfach kein Geld um es dem Baron zu geben. Und wir sahen das auch nicht ein! Allerdings hat uns dafür niemand eingebuchtet oder umgebracht oder verurteilt. Nicht mal versucht ;).
Dazu kam, dass wir, während wir musizierten (wir brauchten Geld!), diesem Zauber der Nandusgeweihten ausgesetzt wurden und das ausspielen mussten - also noch mehr Aufrührerei.

"Dämonenvogt" war übrigens auch keine überzogene Auslegung einzelner GSCs ;). Und nun meine persönliche Meinung:
An alle, die meinen, wir hätten nicht sterben wollen: WARUM schleppe ich 3 (DREI) Gewandungen für 3 (!) verschiedene Charaktere von BERLIN mit dem ZUG zur Burg??? Richtig, weil ich GSC bin und aufrührerisch spielen soll und damit rechne, mindestens einmal zu sterben.
Schönen Dank auch für die ganzen Vorwürfe. Es hat niemand versucht mich zu töten. Nicht mal die Seuche!

Ich WOLLTE dass mein Dorfbewohner stirbt, dann hätte ich nämlich meinen Barden oder meinen Hoffnarren oder meine Zahori auspacken können und auf der Burg spielen! Konnte ich so nicht und ich musste sogar das vierte Outfit mit neuem Charakter auspacken (ok, ich hab doch 4 Gewandungen mitgeschleppt) um den Gottesdienst zu singen.

Noch ein Wort zur "letzten großen Auseinandersetzung": Wir hatten erwartet, dass die Spieler mehr eskalieren und noch einige Dinge in Petto, die wir hätten einsetzen wollen (und z.T. lange vorher geübt!), wozu es aber nicht kam, da alles halbwegs friedlich blieb.
Die paar Dorfbewohner sollten übrigens die ganze Stadt repräsentieren und nicht "zwei drei Dörfler, die den Aufstand proben"...nur soviele Spieler wollten eben nicht Stadtspiel machen ;).

Und um noch das Thema "Ständegesellschaft und nicht ausspielen von Folgen" fürs Silbertaler 1 kurz aufzugreifen:

Die Hexe, die da offen herumgeflucht hat und das Tunier beeinflusst hat, hat das auch nur auf Anweisung getan und fand sich dann in der Lage wider, vor dem ganzen Saal zu sprechen (obwohl vorher mit der SL abgemacht war, keine "Massenszenen wo ich sprechen muss" zu haben). Daher war ich überfordert und konnte nichts sagen. Danach ging es so weiter, das ganze Verhör war vor vielen Leuten (was ich OT vorher ausgeschlossen hatte...)und lief irgendwie seltsam ab. Ich hatte damit gerechnet, dabei zu sterben (und ja, ich hatte noch einen Zweitcharakter dabei und nein, die Hexe sollte nicht überleben...warum sie es trotzdem tat? Vermutlich, weil die Spieler gemerkt haben, dass ich überfordert war und es dann haben gut sein lassen. Die Hexe wird wohl nicht nochmal gespielt werden und war nur für diese eine Con erfunden worden...).

Falls ihr nächstes Mal Konsequenzen haben wollt...fragt doch einfach mal die Spieler OT, obs okay ist statt hinterher im Forum unbekannte Menschen anzugreifen? Herzlichsten Dank auch :). Ich werde zumindest aufgrund dessen, was ich hier an Beschwerden gelesen habe, nicht mehr als GSC zum Silbertaler kommen.

Danke nochmal an alle, die so toll mit uns ollen Dorfbewohnen gespielt haben! Besonders die Nandusleute und die Tsa-Geweihte (?).

Ich hoffe, das ST3 wird für alle ein wenig kuschliger ;). Eure Ex-Hexe und Ex-Dorfbewohnerin
PS: "* unaventurisches Liedgut: Auf normalen Fanatsy-Cons kann man gerne von Flandern oder Irland singen, aber bitte nicht auf DSA-Cons!!!" <<--- das waren Spieler, nicht die Bardentruppe ;). Sehen wir Barden nämlich auch so.
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Antwort von: Goot EN
Gesendet am: 13 Dec 2017 14:58:20 Uhr
Beitrag:

das wird vielleicht wieder eine diskussion, ich will da aber eigentlich beschwichtigen.

die (auf jeden fall meine) kritik richtet sich ja nicht daran, dass es einen aufstand gegeben hat, oder dass ein mensch in aventurien so naiv sein kann zu glauben, dass er mit soetwas durchkommt, sondern wie (G)SCs (beider seiten) diesen Aufstand durchgeführt haben, dass dieser (bis jetzt) ohne konsequenz blieb und was manche mitspieler für moderne rechtsvorstellungen mitbringen.
auch sich von nandus-priestern aufwiegeln, oder sogar durch wunder beeinflussen zu lassen, ist für mich keinesfalls kritikwürdig.

hier [aufgebrachte stadtbewohnerin nr. 4 in der zweiten reihe] anzusprechen war nie meine absicht. ansprechen wollte ich geweihte, die meinen bei ihrem stand "könne man ihnen nichts" (wo aufgeknüpfte priester schon grundlage des konflikts waren und aufgeknüpfte rebellen der tsakirche auch altbekannt sind).
ansprechen wollte ich wortführer, die den vogt beleidigt, verunglimpft und provoziert haben und das eben nicht hinter verschlossener tür am stammtisch, oder hinter vorgehaltener hand, sondern offen ins gesicht.
ansprechen wollte ich auch die entsprechenden autoritäten, die sich um des spielspaßes aller willen zurückgehalten haben.
dass hier viele schwüre vor den göttern getätigt wurden, die sogar gestandene priester wieder ausgeschlagen haben, ist auch teil der inkonsequenz die man ansprechen könnte.

dass die jeweiligen spieler (ungleich charaktere) das ableben ihrer chars provozieren wollten, war dabei überhaupt nicht mein eindruck, sondern in einigen fällen das genaue gegenteil davon ("ihr könnt mir gar nichts, das recht [hier verwirrende ummünzung modernen rechts einführen] ist auf meiner seite").

man muss aber auch sagen, auch wenn hier irgendwo steht, dass chars sterben können (mehr als sonst), haben wir eigentlich gewaltige hemmungen und überhaupt keine erfahrung damit, mal hart durchzugreifen und jemanden rechtliche konsequenzen bis hin zum todesurteil spüren zu lassen.

so waren hier kerker, fesseln, pranger und sogar eine darstellungsmöglichkeit zum erhängen vorhanden.
wenn irgendjemand das spiel darum haben wollte, so hatte die burgwache davon keine ahnung und es hätte auch wenig genützt, denn der befehl war sich zurückzuhalten und jede provokation zu erdulden, damit man nicht genötigt ist reihenweise stadtbewohner abzuschlachten.
so wurde am ende sogar das söldnervolk, das für diesen aufstand von der "verarmten" stadtbevölkerung angeheuert wurde, mitsamt voller bewaffnung auf der burg geduldet und zwar nicht durch wegignorieren, sondern durch ausdrücklichen IT-befehl.

dazu kommt, dass robin hoods guerilla-kampf gegen den sheriff von nottingham total spannend ist, in der LARP-realität sich aber nur 2 arme würste der burgwache gegen den regelrechten reichsverrat einer stadt entgegenstellen müssen.
da finden sich ja wesentlich mehr leute, die einfache stadtbewohner

in bezug auf das jahr zuvor wollte ich auch nicht die hexe verurteilen (nur IT), sondern dass sich diese ganze, in kontext aventuriens sehr ernste anklage durch viel gerede in wohlgefallen auflöste (ein todesurteil hätte es nicht werden müssen, wir sind ja kein mob von bannstrahlern) und ja, auch das richtet sich an die autorität.
auch die allgemeine kritik an die zahoris richtete sich daran, dass eine randgruppe die burgherrin und burgwache offen missachtet und bei jeder drohung, jedem befehl und schlicht der untersuchung des giftanschlags in ihrem zelt auf die unantastbarkeit ihres standes als gäste pocht.

wenn du sterben wolltest, hätten wir uns vielleicht wirklich besser OT abgesprochen, dass du als exempel für ein todeswürdiges verbrechen (oder willkürlich für ein halb-todeswürdiges) wirklich am galgen baumelst.
das entstehende spiel und die wirkung auf das ganze setting hätte ich auch sehr interessant gefunden.

das du irgendwo mal nicht zur burg konntest tut mir leid, dass du aber irgendeine begründung hattest hinauf zu dürfen war mir aber auch völlig unbekannt (wie war das mit dem nachfragen vor dem verurteilen).
ich erinnere mich aber nur an ein einziges mal, dass der zugang zur burg gesperrt wurde und da kam der befehl bei einem "mob mitsamt dem soldvolk der stadt" und am ende wurde ja wie gesagt doch alles und jeder geduldet.

dass die untere location etwas ungünstig mit dem weg zu den räumlichkeiten der burg war ist nachvollziehbar, aber das war ja auch ein bonus mit dieser anderweitig organisierten location die stadt (in LARP-skalierung) darzustellen und euch einen stammtisch für euren aufruhr zu stellen.
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Antwort von: Alexxela
Gesendet am: 13 Dec 2017 15:56:52 Uhr
Beitrag:

Hinzu kommt - ohne damit jetzt eine Diskussion auslösen zu wollen - dass man von niemandem weiß, ob er was zum Wechseln dabei hat. Und ich auch von der Con einen Fall kenne, der etwas blöder ausgegangen wäre.

In sofern wäre ich mit dem (dauerhaft) einen Char aus dem Spiel ziehen immer etwas vorsichtig.

Und zum Verhaften etc. Warum sollte sich ein Gast der Burg die Finger schmutzig machen - ohne ausdrückliche Bitte des örtlichen Verantwortlichen. Ob das jetzt Vogt, Stadtwache oder ähnliches ist. Normales Verhalten bei so etwas wäre auf Abstand bleiben und sich nicht einmischen. Maximal anschwärzen.
Dass da niemand selbstständig tätig geworden ist, ist IT konsequent.
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Antwort von: Sebas
Gesendet am: 13 Dec 2017 15:57:14 Uhr
Beitrag:

Es gab auf dieser Con definitiv weder einen Zauber noch ein Wunder der Nanduskirche.
Keiner der Nanduspriester war magiebegabt und eine direkte Handlung durch Nandus (ein Wunder) hat es noch viel weniger gegeben.

Das Darstellen von "großen Wundern" auf LARPS halte ich für ohnehin für Fragwürdig.

Es war tatsächlich von Seiten der Orga ein viel härteres Vorgehen erwartet worden. Es standen Galgen, Kerker und Pranger bereit sowie die klare Ansage an alle GSCs Ersatzrollen mitzubringen.
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Antwort von: neya
Gesendet am: 13 Dec 2017 22:53:40 Uhr
Beitrag:

@ Sebas: Verzeihung, Zauber war einfach das falsche Wort von mir, da ich nicht mehr weiß, was es genau war. Ich habe die Rede gehört und gesehen und danach wurde von der SL gesagt, dass alle,

die diese Rede gehört haben, nun (psychisch) gestärkt wurden in ihrem Aufstand gegen die Obrigkeit, jedoch jeder das selbst entscheiden kann, wie und wie stark er das genau ausspielt. Ich hoffe, das war nun korrekt wiedergegeben :). Danke für deine Korrektur.
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Antwort von: Ilmarjew
Gesendet am: 14 Dec 2017 10:45:15 Uhr
Beitrag:

Zitat:
Original erstellt von: Sebas

Es standen Galgen, Kerker und Pranger bereit sowie die klare Ansage an alle GSCs Ersatzrollen mitzubringen.

Stehen die auf ST3 auch noch da? *Freut*
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Antwort von: longbow
Gesendet am: 14 Dec 2017 11:11:20 Uhr
Beitrag:

Zitat:
Original erstellt von: Ilmarjew

Zitat:
Original erstellt von: Sebas

Es standen Galgen, Kerker und Pranger bereit sowie die klare Ansage an alle GSCs Ersatzrollen mitzubringen.

Stehen die auf ST3 auch noch da? *Freut*

Selbstverständlich kann die Orga, gegen Vorbestellung auch Galgen, Kerker und Pranger bereitstellen. Bei der Anmeldung bitte den Inquisitions-Tarif wählen. :D
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Antwort von: Goot EN
Gesendet am: 14 Dec 2017 13:23:45 Uhr
Beitrag:

folterinstrumente stehen auch auf der to-do-liste...
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Antwort von: Balduwyn
Gesendet am: 18 Dec 2017 19:49:17 Uhr
Beitrag:

Zitat:

Kurz noch zum Thema "die wollen ihren Stand nicht ausspielen, die verhalten sich falsch und tragen dann keine Konsequenzen":

Es hat niemand versucht, Konsequenzen anzubringen! Ich habe nicht einmal jemanden erlebt, der mich einbuchten wollte, der mir sonst irgendwas antun wollte..obwohl ich aufrührerisch war. Und DAS war eine Vorgabe für den Charakter von der SL! Wir hatten kein Geld, wir hatten schon 2x (einmal freiwillig!) bezahlt für dieses Jahr und nun sollten wir dem NEUEN Burgherrn nochmal zahlen? Die Abmachung mit dem alten Baron hinfällig? Irgendwann geht man auf die Barrikaden als Dörfler. Wir waren immerhin Handwerker und hatten fast nichts mehr zu essen. Wir hatten einfach kein Geld um es dem Baron zu geben. Und wir sahen das auch nicht ein! Allerdings hat uns dafür niemand eingebuchtet oder umgebracht oder verurteilt. Nicht mal versucht ;).

Dazu kam, dass wir, während wir musizierten (wir brauchten Geld!), diesem Zauber der Nandusgeweihten ausgesetzt wurden und das ausspielen mussten - also noch mehr Aufrührerei.

"Dämonenvogt" war übrigens auch keine überzogene Auslegung einzelner GSCs ;). Und nun meine persönliche Meinung:
An alle, die meinen, wir hätten nicht sterben wollen: WARUM schleppe ich 3 (DREI) Gewandungen für 3 (!) verschiedene Charaktere von BERLIN mit dem ZUG zur Burg??? Richtig, weil ich GSC bin und aufrührerisch spielen soll und damit rechne, mindestens einmal zu sterben.
Schönen Dank auch für die ganzen Vorwürfe. Es hat niemand versucht mich zu töten. Nicht mal die Seuche!

Bis heute ist für mich unklar, wer da eigentlich im Recht ist. Mein aventurisches Rechtverständnis hat mich auf der Con auf jeden Fall schließen lassen, dass die Städter im Recht sind. Die haben zwei Mal gezhalt. Einmal ist der Vertrag vielleicht ungültig gewesen. Dann haben die aber das Recht ihre Kohlen zurückzufordern.

Wenn auf einer Con zum dritten Mal Steuern verlangt werden, und das von Leuten die sagen: "Wir haben nichts mehr, ausser Hunger." und ich das IT glaube und es nicht gelogen ist, dann stelle ich mich nicht auf die Seite derer, die sagen: "Doch. Ihr müsst Steuern zahlen."

Für mich waren die Stadtbewohner, was diese Sache angeht, klar im Recht. Und sie bedurften Schutz. Sicher. Sie haben auch Scheiße gebaut. Nandus und so.

Ich habe da einfach ein anderes Verständnis davon, wie das in Aventurien abläuft. Ich habe mich auch sehr lange mit der Feudalgesellschaft auseinandergesetzt und da ist es auch irdisch sehr oft so, dass wenn ungerechterweise willkürlich Steuern eingetrieben werden, die Leute den Aufstand proben.

Und hey. Bei so einem Aufstand. Da rollen dann Köpfe. Aber warum denn von den Städtern. Ich hätte als SC die Rebellion unterstützt. Und auch die Konsequenzen gern gesehen (In meinem Aventurien: Wiederherstellung der Ordnung durch den Grafen. Begnadigung aller Beteiligten. Einsetzen eines Adligen, der kapiert, dass man die Kuh melken und nicht schlachten soll.) Aber dieser Ausgang ist nicht vorgesehen.

Und weil ich keine Lust habe eine meiner Meinung nach gerechtfertigte Rebellion niederzuschlagen und die Stadtbevölkerung zu ermorden (am Besten die ganze Stadt auslöschen) komme ich zu dem Schluss, dass ich auf Silbertaler fehl am Platz bin und ziehe die Konsequenz, dass ich nicht mehr komme.

Ich finde es doof, wenn ich quasi derjenige sein soll, der einen Handwerker, der nicht in der Lage ist, zum dritten mal ungerechterweise Zehnt bezahlen soll und schon nicht mehr genug zu beißen hat, an den Pranger stellen soll. Oder dabei helfen. Oder dabei wegsehen. Weil es ja das Recht hergibt. Oder so. Das ist mir einfach zu blöd.

Da will ich dann eigentlich jemand sein, der dazwischen geht.

Und das habe ich im Spiel auch deutlich gemacht. Ich habe mich da mit anderen Adligen verschworen. Ich habe meine Soldaten vor dem Stadttor abgezogen. Ich habe offen gesprochen, dass das Unrecht ist, und der Vertrag, wenn er zu Unrecht zustande gekommen ist und auf gelöst wird, dann aber auch konsequent aufgelöst werden muss und der Zehnt zurück gezahlt werden muss.
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Antwort von: Tessa
Gesendet am: 19 Dec 2017 14:00:11 Uhr
Beitrag:

Mir ging es mit meiner Rondra Akoluthin ähnlich wie Balduwyn.
Mein IT Rechtsverständnis war sehr zwiegespalten aufgrund der Mehrfachzahlungen einerseits und

dem generellen Anspruch der Obrigkeit auf die (finanzielle) Beteiligung der Bevölkerung am Kriegszug andererseits.
Daher habe ich versucht in Gesprächen mit beiden Seiten für Verständnis der jeweils anderen Seite zu werben um auf diplomatischem Weg eine Einigung zu erzielen. Da sind mir aber meist die Handlungen einzelner Grüppchen dazwischen gekommen, die meine Bemühungen zunichte gemacht oder zumindest zurückgeworfen haben
Da mein Char aber nicht überzeugt davon war, dass die Städter eindeutig im Unrecht sind (ja auch als Akoluth/Geweihter darf man moralisch anderer Ansicht sein als es Gesetz/Feudalgesellschaft vorgeben) wäre ich nie dazu bereit gewesen mich an einem derart harten Durchgreifen gegenüber den Aufrührern zu beteiligen oder es gar anzuzetteln...
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Antwort von: Goot EN
Gesendet am: 19 Dec 2017 15:05:08 Uhr
Beitrag:

die verwirrung ist hierin begründet:

Zitat:
Mein aventurisches Rechtverständnis(..)

und in der grundlage dessen. ich lese hier nur robin hood.
dabei sind gerade die verwurstungen dieser legende sehr surreale, fiktive geschichten.

man hat einen zu unrecht verurteilten helden, der sich mitsamt ebenfalls geknechteter getreuer, gegen einen willkürlichen und definitiv unrechten und böswilligen gewaltherrscher auflehnt.
am erfolgreichen ende der rebellion kommt richard löwenherz als deus ex machina und rehabilitiert alle rebellen mit einem fingerschnippen.

teile der geschichte, die aus irgendeinem grund nicht präsent bleiben, sind die hirnlosigkeit der handlanger und wieviele davon im gerechten zorn massakriert (oder je nach FSK hygienisch niedergeschlagen, oder überlistet) wurden, dass die rebellen sich mitsamt ihren familien wie wilde im wald verstecken mussten um ansonsten den tod zu riskieren und warum richard löwenherz überhaupt auf einen blick wusste, wer schwarz und wer weiß war.

betrachtet man dagegen die realität z.b. die magna carta, ist es für unser heutiges
(hollywood-)verständnis unbegreiflich, dass man dortens den könig mit waffengewalt dazu zwingen musste ein gesetz zu unterschreiben, dass er überhaupt eine rechtliche begründung braucht, um jemanden einzusperren.
dabei war selbst dieses recht erst einmal nur adeligen vorbehalten, weil niemand angehört wurde, wenn ein einfacher bauer zu unrecht im kerker landet.

das einzige was uns aber hier zu interessieren hat, sind die zustände in aventurien und die begründen sich nicht auf robin-hood-filme, nicht auf persönliche moralvorstellungen und auch nur bedingt auf reale vorbilder.

ich persönlich habe den anspruch "mein aventurisches rechtsverständnis" auf die regel- und quellenwerke zu begründen und wenn ich einen beitrag dazu verfasse, schlage ich erst einmal herz des reiches, geographica aventurica und weitere (schon vor monaten ausführlich zitierte) quellen auf, um keinen mist zu erzählen und/oder einfach nur meine meinung mit der begründung auf nichts von der seifenkiste herabzupredigen.

diese quellen sagen mir:

-hat sich der baron(svogt) in seiner entscheidung vor dem hochgericht zu verantworten? nein (denn es ist kein gerichtsurteil, GA).

-muss jedes urteil eines barons vom hochgericht bestätigt werden?
nein (nur "mitunter" können diese urteile geprüft und geändert, oder auch durchaus bestätigt werden, GA).

-kann sich die stadt an eine andere höhere instanz wenden?
nein (nur hohe adelige könnten sich auf dem reichskongress vielleicht gehör bei der kaiserin verschaffen, HdR).

-ist die fahnenflucht ein todeswürdiges verbrechen? ja (HdR).

-ist die fahnenflucht unabhängig davon, ob man während der schlacht davonläuft, oder einfach nicht zur schlacht auftaucht?
nein (während der gesamten dienstzeit, HdR).

-ist jeder mittelreicher, der unter die wehrpflicht (nach stand und zeitraum) fällt, dem mittelreich als soldat verpflichtet?
ja (HdR).

-hat ein wehrpflichtiger das großzügige recht (nur vor der einberufung) sich durch das bannergeld von dieser pflicht freizukaufen?
ja (HdR).

-durfte der ehemalige baron überhaupt das bannergeld in irgendeiner form aussetzen? eigentlich nicht (land der stolzen schlösser).

-hat der friedensrichter irgendein mitspracherecht dabei?
nein (er darf lediglich urteile zwischen einfachen bürgern und nur bei kleinvergehen sprechen, GA).

-ist der friedensrichter lediglich ein angestellter des adelsherren und dieser kann ihn jederzeit ersetzen, oder sogar selbst gericht halten?
ja (GA).

-war das offene zuschaustellen der nandussymbole ein verbrechen? ja (seit dem briefspiel).

-wurden priester schon für weniger aufgeknüpft? ja (s. briefspiel, oder verfolgte kulte der kirchen).

bei unklarheiten muss natürlich eine eigene lösung gefunden werden und man kann gerne auch mit realvorbildern, oder aventurischen zusammenhängen argumentieren:

-muss sich irgendein herrscher an die beschlüsse/verträge des vorherigen herscherrs halten? nein.
dass auch alte gesetzbücher wie die ius concordia von rohal dem weisen noch nicht (vollständig) außer kraft gesetzt sind, liegt lediglich daran, dass man diese änderungen in den späteren reichsreformen nicht geändert hat.
so können sich z.b. hexen immer noch auf das rohalsedikt berufen, wenn sie lediglich ihres glaubens nach verurteilt werden sollen, aber können durch einen immer noch (oder wieder) gültigen erlass von priesterkaiser aldec nicht (magisch) beweisen, dass das schale bier der bannstrahler nicht auf einen ihrer flüche zurückgeht.

-hat der fahnenflüchtige einen anspruch auf ein gerichtsverfahren? nein.
im mittelalter (den dürftigen überlieferungen nach) im generellen nicht, auch bis in die moderne (faschismus) waren standgerichte üblich.

-wird nun die stadt entvölkert? sicherlich nicht.
die städter täten jetzt gut daran ihre unmündigkeit zur schau zu stellen und die verantwortung auf die volksverhetzungen der nanduspriester und andere rädelsführer zu schieben.

im aufgeklärten horasreich wurde die stadt, die sich als "nandusrepublik" ausrief, gewaltsam zusammengeschossen, aber so weit haben es die nanduspriester hier ja nicht getrieben.

-wird die stadt durch diese "pressung" geschädigt? möglich.
da man aber jahrzehntelang in frieden lebte, bzw. der krieg nie ans stadttor kam und sich der großteil stets gemütlich freikaufen konnte, sind die "harten zeiten" für die stadt relativ.
wer es hier hier als "unfair, dumm und verbrecherisch" ansieht, wenn die wirtschaftliche existenz eines bürgers dabei vernichtet wird, kann sich genauso (sinnlos) über die "misshandlungen" der geschädigten aus der modernen immobilienkrise aufregen.

-war das reichsverrat? gut möglich.
die offene, gewaltbereite verweigerung des heerbanns (noch dazu eben nicht in friedenszeiten, sondern während der krieg vor gareth getragen wird) ist definitiv ein höheres verbrechen, als einfach fahnenflucht zu begehen, gerade der heerbann ist nicht bloß ein edikt des barons, sondern gesetz des gesamten reiches.
diese aufwiegelung kann für mich jederzeit unter die formulierung "verschwörung gegen den monarchen", oder "landesverrat" fallen.
dazu kommt ganz nebenbei, dass sich die rädelsführer auch wegen beleidigung, verleumdung und womöglich falschanklage verantworten müssten (lediglich verbrechen) und auch hier gilt die schuldsvermutung und der umstand versuchte verbrechen kaum geringer zu bestrafen, als durchgeführte.

-haben die städter das recht [hier forderungen des mobs einsetzen]? erst einmal nicht.
die "rechte" und die möglichkeit selbige in aventurien durchzusetzen sind extrem begrenzt, oder schlicht nicht vorhanden.
diverse forderungen erkenne ich aber stets nur als forderungen moderner rechte.
um auf die magna carta zurückzukommen: ich habe noch keine erwähnung eines solchen rechtes in aventurien gefunden, dagegen gilt aber die schuldsvermutung, die nur dadurch gebremst wird, dass eine falschanklage ebenfalls ein verbrechen ist.
um es wieder (und wieder und wieder) zu betonen: das "recht" in aventurien ist willkürlich und ungerecht und so sind selbst beweise höchstens "gute argumente".

in diesem sinne kann ich niemanden einen aufgeklärten querulanten, einen naiven träumer, oder einem frustrierten geknechteten als charakterkonzept verweigern, ich finde es aber sehr müßig autoritätsgläubige untertanen, verfechter der göttergegebenen ordnung und autoritäre gewaltherrscher in der absoluten minderheit anzutreffen, die eher die aventurische realität widerspiegeln.

was ich dagegen aber definitiv als groben unfug verurteilen will, waren die argumente gegen heerbann, den einsatz von landwehr und das bannergeld an sich, die ich mir auf der con anhören musste.
auch wenn man einen offenen landesverräter verkörpert, muss man sich OT klarmachen, dass solche "argumente" IT unrealistischer irrsinn, aufwiegelung, oder gar "schädlich hämmern an den grundfesten von dere, reich und alveran" sind.
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Antwort von: Balduwyn
Gesendet am: 19 Dec 2017 19:06:22 Uhr
Beitrag:

Du rallst es einfach nicht.
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Antwort von: Goot EN
Gesendet am: 19 Dec 2017 20:50:50 Uhr
Beitrag:

ich hatte jetzt eigentlich auf belege, verweise, oder überhaupt irgendeine art von argument gehofft,das auch nur ansatzweise untermauert, worauf du dein "anderes verständnis", dein charakterkonzept als rechtsgelehrter, oder deine "lange auseinandersetzung mit der feudalgesellschaft" begründest.

oder wir schreiben einfach beide "du rallst es einfach nicht", das wäre für mich auch in ordnung.

sicherlich kann man subjektiv meinen/spüren/fühlen, dass die ganze sache ungerecht ist und vielleicht würden auch 99% aller ethiker dem zustimmen, vielleicht gilt es in der ein, oder anderen sache sogar objektiv, aber der punkt ist was rechtens ist.
sicherlich kann so ein gefühl auch mal einen geweihten ergreifen, dem aber in einem göttergefügten feudalsystem nachzugehen, oder dies auch nur auszusprechen, ist ein krasser affront gegen die göttliche ordnung.
wie weit selbst geweihte mit so einer einstellung kommen, kann man z.b. an den freiheitskämpfern tsas, oder den bekennern praios, oder eben volksverhetzenden nandusdienern sehen: verfolgung, mitunter auch bis zum tod.

die praiosgegebene ordnung ist nämlich nicht nur gesetz jeden bürgers, sondern auch teil des lehrkanons der 12 kirchen.
z.b. peraine und travia halten die sesshaftigkeit, den göttergefügten platz der geburt und die betriebsamkeit hoch, hesinde die gehorsamkeit und auch die rondrakirche achtet die kaltblütige konsequenz der unumstößlichen befehlskette.
um es auch nochmal zu sagen: praios ist der gott des rechts, nicht der gerechtigkeit.
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Antwort von: Ilmarjew
Gesendet am: 19 Dec 2017 21:35:41 Uhr
Beitrag:

Der letzte Satz stimmt nicht. Das was recht ist in des Götterfürsten Auge ist damit gerecht. Deswegen ist Praios' Recht gleich Gerechtigkeit.
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Antwort von: Goot EN
Gesendet am: 19 Dec 2017 22:08:59 Uhr
Beitrag:

ich sprach davon, dass "gerechtigkeit" nicht unter den aspekten von praios aufgelistet wird (z.b. in GKM)

dann sagen wir es halt so.
klingt nicht nur besser, die behauptung ein gesetz, urteilsspruch, oder eine beliebige verfügung eines herrschers (von praiosgefügten stande) an seine untertanen wäre ungerecht, wäre dann auch ketzerei.

von sowas sprechen die quellen aber für gewöhnlich nicht, außer dass sie entsprechende dinge wie landesverrat, verächtlichmachend der götter, iher diener und stellvertreter, als "schädlich hämmern an den grundfesten von dere, reich und alveran" bezeichnen, was nicht so hart klingt wie "ketzerei".
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Antwort von: Balduwyn
Gesendet am: 19 Dec 2017 22:24:27 Uhr
Beitrag:

Was du nicht verstehst ist Folgendes: Es geht nicht um dich.

1. Das ist keine Argumentation meinerseits, sondern schlicht eine Antwort für Neya. Ich möchte, dass klar wird, dass ich nicht nichts unternommen habe weil ich das Spiel der Städter nicht unterstützen wollte, sondern weil ich immer noch finde, dass sie im Recht sind. Deine Argumente sind mir sowas von scheißegal. Ich kämpfe auf dem LARP nicht gegen hungernde Städter. Ist mir voll egal, ob das irgendwas mit aventurischem Recht zu tun hat.

2. Daraus folgt der logische Schluss, dass ich dort vollständig Fehl am Platz bin. Und daher komme ich nicht mehr zu Silbertaler.

3. Ich lese das, was du postet gar nicht mehr richtig. Es interessiert mich nicht, was du schreibst. Deine Meinung ist für mich irrelevant.
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Antwort von: Goot EN
Gesendet am: 20 Dec 2017 02:10:23 Uhr
Beitrag:

was du nicht verstehst ist folgendes: es geht nicht um dich.
deine meinung ist für mich auch irrelevant, weil du schlicht keine ahnung von aventurien hast und nun eh nicht mehr kommen willst.
trotzdem werde ich den groben unfug, den du als aventurische tatsachen behauptest hier trotzdem nicht stehen lassen, egal ob du das hören willst, jemals überhaupt lesen wirst, oder explizit an jemand anderen richtest.

dass du noch nie richtig gelesen hast was ich jemals geschrieben habe, ist auch nichts neues.
man zeigt dir quellen, in denen schwarz auf weiß steht, dass das recht in aventurien ungerecht ist und dass es keine höhere instanz gibt, an die sich stadtbewohner wenden können und trotzdem bist du der meinung, dass "in deinem aventurien" ein graf vorbeizukommen und gerechtes recht zu sprechen hat.

auch bist du der einzige, der aus deiner meinungsverschiedenheit mit den al´anfanern eine persönliche sache macht und auch wochen nach der con zur sprache bringt, dass das doch gefälligst mit einem gottesurteil gelöst zu werden hat, egal, ob man dir unter die nase hält, dass das eine völlig berechtigte spielentscheidung (aller beteiligten und nicht nur von dir) war und du für so eine forderung keine rechtliche handhabe hast.

wie ich dir vor einiger zeit geschrieben habe, taugst du aber nicht mal mehr als negativbeispiel, weil es einfach nur noch müßig ist, deinen unqualifizierten, wirren und brachialen einwürfen zum aventurischen hintergrund deines aventuriens sogar dieselben quellen erneut entgegenzusetzen.

keine ahnung wie du auf die idee kommst, irgendjemand hätte jemals vorgehabt, oder auch nur vorgeschlagen die städter niederzumachen, oder auch im nachhinein der reihe nach aufzuknüpfen. um meinen eindruck von dir zu bestätigen, hast du aber auch nicht die angewohnheit, anderer leute beiträge derart zu lesen und zu verstehen, dass du anderer leute ausführungen konstruktiv folgen könntest.

um noch was zum eigentlichen thema zu sagen, kann ich auch nicht verstehen, wie "kämpfen gegen hungernde städter" mit SIL2 im zusammenhang stehen soll.
spätestens als der mob vor heerführer und vogt aufmarschiert ist, war nichts hungerndes, wehrloses, oder bemitleidenswertes auf dem burghof anwesend (außer die 2 armen würste von der burgwache vielleicht ).
die bedrohungssituation war auch ohne erzdschinn an der seite der nanduspriester so klar, dass sich
sogar die charaktere ungefragt zur verteidigung der ordnung aufgestellt haben, die sich vorher klar weigerten einen aufstand niederzuschlagen.
außer der herr balduwyn natürlich, denn der hatte vorher schon OT dicht gemacht, als er nicht seinen willen mit dem götterurteil bekommen hat

und wofür die ganze "geiselnahme des städtischen aufgebots"?
damit die nanduspriester aus prinzip ihr ornat (hier und auf dem weg) tragen dürfen...
ein verbot, das heerführer und vogt nicht einmal außer kraft setzen könnten, wenn sie wollten.
am ende ziehen alle städter ab, wo noch vorher der kompromiss mit einem verringerten aufgebot und beiträgen aus den persönlichen taschen von vogt und heerführer gefunden wurde.
das ganze ist dabei eine so massive (und dabei so unnötige) anhäufung von verbrechen und schwerverbrechen (selbst wenn man den städtern recht gegeben hätte), dass die fehlende konsequenz dessen hier einige leute stört.
einige leute stören sich nämlich an solchen inplausibilitäten, denn einige leute wollen hier lebendiges aventurien (TM) bespielen und das besteht nicht aus eigenem gutdünken, sondern aus der vielen arbeit, dem herzblut und der motivation, die so viele im laufe von DSA in die regelwerke, ins briefspiel, in die quellenbände, die redaktion, den aventurischen boten, die abenteuer und schlicht jeder persönlich in sein eigenes hobby gesteckt hat.
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Antwort von: Balduwyn
Gesendet am: 23 Dec 2017 19:55:53 Uhr
Beitrag:

Patrizier und Diebesbanden. Seite 18. "Stadtluft macht frei.
Bürger von Städten genießen viele Privilegion gegenüber den Landbewohnern, die in den meisten Teilen Aventuriens einer feudalen Grundordnung unterworfen sind und oft in Leibeigenschaft leben.

Die Bürger von Städten hingegen sind frei, das heißt, dass sie das Recht haben, zu wohnen wo sie wollen, jeden Beruf zu ergreifen (den das Zunftrecht ihnen nicht verwehrt), vor Gericht gehört zu werden und keinem Adligen Hörigkeit schulden.

Oft sind diese Recht hart erkämpft worden, weshalb die Städter sie sorgsam hüten und keinesfalls jeden Dahegelaufenen mit denselben Rechten ausstatten wollen. In den meisten Städten werden deshalb die Bewohner auch rechtlich anders behandelt als Zugreiste und Fremde."

Da bei Silbertaler ständig von "Stadt" die Rede war, bin ich davon ausgegangen, dass es eine Stadt ist. Höchstwahrscheinlich "gehört" die Stadt dem Baron, im Sinne dessen, dass es Teil eines Lehens ist.
Nichts desto trotz war für mich klar, dass in der Stadt das Stadtrecht gilt.

Natürlich gibt es nicht DAS Stadtrecht, denn die Rechte der Städter können in Aventurien und im Mittelreich sehr unterschiedlich sein. PuDB zeigt das ja sehr anschaulich. Ich bin aber mal davon ausgegangen, dass das Stadtrecht dort eine typisch garethische Prägung hat. (Irdisch war es genauso
- das Soeser Stadtrecht wurde so Vierzehnhundert Krug ein Art "Standardrecht", aber auch nicht überall. Bis heute kann Stadtrecht durchaus sehr unterschiedlich sein.) Ich ging also davon aus, dass hier eine Mischung an Rechten aus dem klassischen Stadtrecht, Gewohnheitsrechten und lokalen wie regionalen Besonderheiten galt.

Dass die Städter dem Adligen daher eine Wehrsteuer schulden, fand ich daher nicht unlogisch. Dass sie auf jeden Fall der Kaiserin ihren Dukaten schuldet ist absolut klar. Dass die Städter nicht als Spießbürger organisiert waren, fand ich etwas seltsam, weil sich alle Macht in Aventurien schlicht über Gewalt ableitet und die Städter meist gut bewaffnet sind (anders kann man sich das Recht ja auch nicht erkämpfen.). Dass auch Stadtwehren beim Herannahen des Feindes zusammengezogen werden ist nicht unüblich. So war es ja in Gareth auch, wo die Spießbürger oft vor den Toren der Stadt (oft heldenhaft in der offenen Feldschlacht) im Kampf gegen die diversen Feinde, von Orken über Borbi hin zu Rhazzi so manches Mal die Kartoffel aus dem Feuer geholt haben. Dass also die Städter rangezogen werden, wenn der Feind vor der Tür steht, fand ich jetzt auch sehr logisch. Sich da zu entziehen ist nicht nur feige, sondern auch dämlich.

Die Spießbürger sind da in Aventurien klassisch organisiert, in Banner und Regimenter, ganz ähnlich halten wir es mit der Winhall'schen Landwehr (ebenfalls vor allem Städter!) auch.

Dass ein Baron, der vor sich eine Stadt hat, die schon relativ unabhängig scheint (immerhin gab es eine Stadtmauer samt Tor - suggerierte auf jeden Fall die Location), dann nochmal Steuern fordert und dann nochmal, fand ich sehr mutig. Wenn man als Adliger schwach ist, sollte man den Ball flach halten. Das ist eine Frage des gesunden Menschenverstands.

De jure kann man dann nämlich noch so viele Rechte haben. De facto sieht das dann nämlich ganz anders aus. Man muss als Feudalherr, nicht nur so tun, als ob man mächtig ist. Macht muss man haben. Dieser Baron hatte keine Macht. Leider.

Denn Städter tun, wenn der Adel schwach ist (2 Männekes Wachen), oft dass, was Städter dann so tun. Sie machen das Tor zu und sitzen das Ganze aus. Sie trotzen dem Adligen dann noch mehr Rechte ab. Das ist ein üblicher Vorgang. Nach diesen Vorfällen würde es mich nicht wundern, wenn das Recht des Adligen, hier noch Steuern zu kassieren, flach fällt.

Fast alle Rechte, die die Städte haben, haben sie ja nicht durch Praios Fingerzeig bekommen, sondern sie haben sich diese, wie oben zitiert. Erkämpft. Genau diese Erkämpfen fand hier, so habe ich auf jeden Fall die Atmosphäre auf der Con wahr genommen, statt. Die Städter emanzipieren sich von den Adligen. Das ist ein langer Prozess. Und der findet überall in Aventurien (ähnlich wie im irdischen europäischen Spätmittelalter), statt. Das ist oft etwas, was durch Krisen (voilá) ausgelöst wird. Ich fand das durchaus interessant. Ich hätte das gern dran gespielt und eine Art Schadensbegrenzung für den Adel rausgeholt.

Hier haben wir eine Stadtbevölkerung, die sich schlicht weigert zu bezahlen, weil sie es nicht mehr kann. (Was übrigens in Aventurien bestimmt nicht das erste Mal ist.) Weil die Adligen sich in eine blöde Situation gebracht haben (Setzung des Settings: Der Vogt hat weder Geld noch Bewaffnete zusammen gekratzt, der Baron kommt mit seinen drei Männern da an und ist düpiert - kann einem nur noch Leid tun, als Mitadliger.), passiert jetzt steuer- und wehrtechnisch genau gar nichts.

Ausser, dass der Adel noch mehr seiner Macht verliert. Was ich, wenn ich der Adlige am Ort wäre, um jeden Preis verhindern wollen würde. Man muss dann auf die Leute zu gehen.

Sonst wird aus der Baronsstadt dann plötzlich die "freie" Stadt. Dann hat man den Salat. Dann kotzt die Kaiserin, der Graf und das Reich. Und alle denken sich: "Was haben die örtlichen Adligen bloss für eine Scheiße gebaut."

An dieser Stelle: Unabhängigkeit der Stadt Fasar vom Mittelreich: 890 (wenn mich nicht alles täuscht). Die Kaiserin ist de jure noch die Chefin vom ganzen (Fürstin aller Tulamiden!). De facto will ich den garethischen Steuereintreiber sehen, der in Fasar Steuern für die Kaiserin eintreiben will.

Natürlich kann es dann passieren, dass das Reich versucht die Stadt wieder in die Knie zu zwingen. Und natürlich kann das in Kämpfe ausarten. Wenn die Stadt dann verliert, wird die Mauer geschliffen und danach verlieren die alle ihre Rechte und sind wieder völlig unpreveligierte Untertangen des Barons.

Aber jetzt waren die erstmal in ihrer Stadtmauer. Und der Baron stand doof davor. Das ist natürlich voll Scheiße. Für den Adligen. Für die Städter war das DIE Chance. Die haben das genutzt. Fand ich jetzt nicht unlogisch.

Vieles Anderes ja. Aber hier? Ich fand das Spiel der Städter hier nachvollziehbar.

Wenn man gesagt hätte, dass das keine Stadt ist, sondern ein Dorf, sieht das natürlich völlig anders aus.
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Antwort von: Alexxela
Gesendet am: 23 Dec 2017 20:48:52 Uhr
Beitrag:

Balduwyn, wenn du das so aufziehst kommst du bei dem Setting aufgrund mannigfaltiger Unstimmigkeiten nicht weit.
Kein Baron wird quasi in Schussweite seiner Burg (ja, es sollte weiter weg sein aber der Weg war sicher auch IT nicht mehrere Meilen) eine quasi unabhängige Stadt dulden. Und die hätte auch

definitiv mehr Wachen gehabt und wäre anders aufgetreten. (wenn man die Wachen schon mangels Spielermasse nicht darstellen kann)
Und wenn sie nicht abhängig gewesen wäre, hätte er kaum die Leute im Burghof antanzen lassen können. Die Gespräche wären ausschließlich zwischen dem Rat der Stadt und dem Vertreter des Barons gelaufen und sie wären auf Augenhöhe gewesen. Die Stadt hätte in der dargestellten Situation
- wie du sagtest - sogar eigentlich Oberwasser gehabt. Klar ist vieles den Gegebenheiten geschuldet aber für mich war die Stadt immer klar als "Besitz" des Barons rübergekommen (wenn ich mich recht erinnere wurde sogar erwähnt, dass er der Stadt erlaubt hatte einen Vertreter zu wählen und er ihn ablehnen konnte)
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Antwort von: Balduwyn
Gesendet am: 23 Dec 2017 22:26:26 Uhr
Beitrag:

Naja.

Das mit der "direkten Nachbarschaft" zwischen verschiedenen Mächtegruppen ist doch oft so. Ich möchte ja auch nur erklären, welchen Eindruck ich hatte.
Dass das alles anders sein sollte, ist mir jetzt im Nachhinein auch klar geworden. Aber vor Ort hatte ich eben den oben geschilderten Eindruck.

Ich habe den Adels-Städter-Konflikt als sehr interessant und durchaus glaubwürdig empfunden.

Was für mich besonders zu dieser Atmosphäre beigetragen hat, war eben die Machtlosigkeit mit der der Baron dastand. Er hatte ja nichts in der Hand, außer "das Recht". Und wie das Rechteverhältnis wirklich aussah wurde auf der Con nicht deutlich. Das ist auch kein Vorwurf oder so.

Aber ich spiele immer entlang des Eindruck, den ich auf der Con habe.

Spätestens als wir vor dem Stadttor standen und der Adel quasi aus der Stadt ausgeschlossen war, dachte ich IT wie OT: "Alles klar, hier ist der Adel mit seiner Macht am Ende." Das fand ich IT natürlich (da ich auch einen Adligen spiele) sehr schlimm. OT war es für mich einfach ein interessantes Spiel mit dem typischen notorisch gegenüber dem Adel aufmüpfigen Städtern. Adel und Städter streiten sich ständig herum.

Nicht umsonst hat die wachsende Macht der Städte irdisch den Adel, der nach und nach in die Peripherie verdrängt wurde, dann in der Neuzeit den Adel aus dem Rennen geschickt.

Wenn bei DSA das Thema "Stadt" aufkommt, ist für mich auf jeden Fall immer klar, dass besondere Rechte und Privilegien der Städter im Raum stehen, wo man eben nicht so völlig willkürlich, wie auf dem Land mit den Leuten umgehen kann.

Dass das Ganze anders sein sollte habe ich im Nachgang natürlich verstanden. Aber hinterher ist man ja immer schlauer.

Hinterher mit einer Rechtssituation zu kommen, die auf der Con aber überhaupt nicht glaubhaft bespielt wurde, ist immer etwas problematisch.

Dass auf den Cons ganz oft eh jede Menge Dinge durchgelassen werden, die eigentlich einen Rechtsverstoß darstellen, kommt dann noch dazu.

So wird auf der Con ja das allgemeine Rumgehandel auch geduldet. Dass Handel fast überall in Aventurien krassen Regeln unterliegt und das Meiste, was an Handel dargestellt wird eigentlich gar nicht erlaubt ist, zum Beispiel. Man will den Händlern natürlich das Spiel nicht kaputt machen. Ich auch nicht. Aber eigentlich darf man nicht einfach irgendwo hingehen und seinen Kram verkaufen. Das darf man ja selbst heute nicht. Man kann sich nicht auf den Marktplatz stellen und einfach Glühwein verkaufen. Gewerbeschein. Standgebühren. Steuern. Und so weiter. Das ist in Aventurien natürlich noch viel restriktiver. Wird aber nicht gemacht. Warum? Weil jemand, der auf dem LARP einen Händler

spielen will natürlich nicht bespielen will, dass das einfach verboten ist. Das Führen von Waffen ist auch so ein Thema.
Wir haben als eine Duldung aller möglichen Rechtsverstösse auf den LARPS. Und innerhalb dieser Duldung soll man dann auf einmal anfangen zu sagen: "Ja aber dies und das. Das ist natürlich verboten." Mir fällt das sehr schwer. Wenn auf der einen Seite jede Menge Verstösse schlicht ignoriert werden, weil sie "gutes Spiel" erzeugen, kann man nicht auf der anderen Seite sagen. "Aber DAS!, das ist verboten und wer da nicht durchgreift, der macht schlechtes Spiel."

Daher spiele ich einfach entlang der unausgesprochenen Regeln und der Atmosphäre die sich aus der individuellen Conspezifischen Spielwelt (die immer wieder anders ist) für mich sinnbringend ergeben und interpretiere da einfach selbst dran rum. Wie jeder andere auch. Und für mich kam dabei rum. "Die Städter scheinen im Recht. Der Baron ist zudem schwach. Der Adel wird hier gerade vom Stuhl geschuppst."


longbow
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251 Beiträge

Erstellt  am: 07 Feb 2018 :  19:28:33 Uhr  Profil anzeigen  Sende longbow eine ICQ Message
moderativer Hinweis:
Ich hoffe, dass dieser Kopiersalat noch irgendwie aufbereitet wird?

Adeptus-Leutnant Leorand vom Berg-Rothenfels (SG 3, 4, 5 ; CM3, WB 1, KuT 1 + 2) - gerettet im Zuge von ZG3, akuter Fall für die Noioniten
Aurion - Druide aus Drakonia (Ambratz 1)
Qushrah Nedime saba Eshila - aranische Medica (SdB4, 5, Hinter den Schleiern 1)

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Erstellt  am: 08 Feb 2018 :  10:27:12 Uhr  Profil anzeigen
"Kopiersalat"?

Das ist ein Ausdruck von dem Zustand, wie die Beiträge im Forum standen.
Wenn ich da nichts nennenswertes übersehen habe, ist nur der Fettdruck von 12 Worten und 7 Smilies bei der Konvertierung verloren gegangen.
Sicherlich kann man sich da auch noch die schmückenden Kästen um die Zitate dazudenken, ohne dass Inhalt verloren geht.

post scriptum: Wäre ein "moderativer Hinweis" über PN nicht sinnvoller gewesen?
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