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Bruder Dormius
Boroni
  
160 Beiträge |
Erstellt am: 05 Jun 2004 : 01:16:07 Uhr
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Mir ist der Unterschied zwischen Liebe und Eifersucht durchaus nicht unbekannt, werte Schwester. Doch das Gefühl der Eifersucht sollte, und da seid Ihr gewiß meiner Meinung, wenngleich nicht aus derselben Überzeugung, in der reinen Liebe nicht entstehen. Wer die Werte Travias, nämlich die Ehe und vor allem die Treue achtet, der sollte und wird nicht von Eifersuchtsgefühlen geplagt sein. Wer jedoch leichtfertig, und ich bleibe bei dieser Bezeichnung, die Liebe an jeden verschenkt, wie es die Diener der schönen Göttin predigen, der riskiert, ja provoziert sogar die Eifersucht überall um ihn herum. Die Freude und Harmonie, die Ihr verschenkt, können sehr schnell umschlagen in Schmerz und Leid, wenn Liebe nicht in gleichem Maße erwiedert wird, und wenn sich die Besitzansprüche melden. Und Besitzansprüche sind durchaus ein wichtiger Bestandteil der Liebe und das gute Recht eines Liebenden. Denn das Gefühl der Zugehörigkeit ist doch der oberste Sinn einer Ehe und in diesem Sinne auch der Liebe. Verzeiht, Schwester Belina, wenn ich Eure Hingabe, die im Sinne Eurer Kirche gewiß löblich ist, nicht teilen kann, aber ich möchte meine Liebe, neben dem schweigenden Herrn, nur einem einzigen Menschen schenken und möchte sicher sein, daß dies auf uneingeschränkter Gegenseitigkeit beruht. |
Dormius Borowyn Ahrenborn von Winhall Borongeweihter der Burg Harmlyn
"Du schuldest der Welt noch einen Tod!"
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Bearbeitet von: Bruder Dormius am: 05 Jun 2004 01:18:57 Uhr |
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Belina
Rahja Geweihte

38 Beiträge |
Erstellt am: 05 Jun 2004 : 12:01:44 Uhr
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Werter Bruder, wieder scheint Ihr die Lehren der Rahja-Kirche zu verkennen. Zitat: Die Freude und Harmonie, die Ihr verschenkt, können sehr schnell umschlagen in Schmerz und Leid, wenn Liebe nicht in gleichem Maße erwidert wird, und wenn sich die Besitzansprüche melden.
Ihr billigt der Liebe im Sinne der Travia-Kirche ein Ideal zu, obwohl dieses in den seltensten Fällen beständig ist, aber werft der Liebe im Sinne Rahjas gleichzeitig vor, das von ihr bestebte Ideal nicht erfüllen zu können. Ihr könnt doch nicht allen Ernstes behaupten, daß die Traviagefälligen Ehen der meisten Bürger Deres dem Ideal entsprechen! So viel Eifersucht und Mißtrauen, so viel Gewöhnung und Aneinander-vorbei-Leben. Wo bleibt denn da die wahre Liebe, und wo die Leidenschaft füreinander, die die wahre Liebe auszeichnet? Zitat: Doch das Gefühl der Eifersucht sollte, und da seid Ihr gewiß meiner Meinung, wenngleich nicht aus derselben Überzeugung, in der reinen Liebe nicht entstehen.
Ja, Bruder Dormius, bin ich! Jeder Form der Liebe sollte die Eifersucht unbekannt sein! Aber in jeder Form der Liebe ist sie gleichermaßen vorhanden! Treffe ich auf meinen Reisen auf ein frisch verliebtes Paar, so betrachte ich es wohlwollend und mit Freude, aber ich würde niemals wagen, ihnen einen ewigen Bund vorzuschlagen. Denn die Rahja-Kirche kennt die Menschen. Die menschliche Liebe ist wankelmütig und man muß beständig an ihr arbeiten, um sie zu erhalten. Und ich kenne nicht viele Menschen, die dieses schaffen können oder wollen. Also bieten wir den Menschen etwas, was sie woanders nur schwer bekommen - die Liebe der Rahja ist freiwillig gegeben und fordert nichts. Keine Verantwortung und keine Arbeit. Natürlich werdet Ihr, werter Bruder Dormius, jetzt wieder die Nase rümpfen, wo Ihr doch eher zu den Menschen gehört, die mit Ernst und Zielstrebigkeit zu Werke gehen, aber ein Mensch kann nicht nur arbeiten. Er braucht Entspannung und Erquickung für Geist und Seele, um in der Welt genügend Energie zu haben, damit er mit Fleiß an die Arbeit gehen kann. |
Belina Rahjalieb von Octyldot-Adersin Rahja-Geweihte aus Tiefhusen "Weine nur, weine, bis du keine Tränen mehr vergießen kannst! Morgen aber lache!" |
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Belina
Rahja Geweihte

38 Beiträge |
Erstellt am: 05 Jun 2004 : 12:03:02 Uhr
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Werter Bruder, wieder scheint Ihr die Lehren der Rahja-Kirche zu verkennen. Zitat: Die Freude und Harmonie, die Ihr verschenkt, können sehr schnell umschlagen in Schmerz und Leid, wenn Liebe nicht in gleichem Maße erwidert wird, und wenn sich die Besitzansprüche melden.
Ihr billigt der Liebe im Sinne der Travia-Kirche ein Ideal zu, obwohl dieses in den seltensten Fällen beständig ist, aber werft der Liebe im Sinne Rahjas gleichzeitig vor, das von ihr bestebte Ideal nicht erfüllen zu können. Ihr könnt doch nicht allen Ernstes behaupten, daß die Traviagefälligen Ehen der meisten Bürger Deres dem Ideal entsprechen! So viel Eifersucht und Mißtrauen, so viel Gewöhnung und Aneinander-vorbei-Leben. Wo bleibt denn da die wahre Liebe, und wo die Leidenschaft füreinander, die die wahre Liebe auszeichnet? Zitat: Doch das Gefühl der Eifersucht sollte, und da seid Ihr gewiß meiner Meinung, wenngleich nicht aus derselben Überzeugung, in der reinen Liebe nicht entstehen.
Ja, Bruder Dormius, bin ich! Jeder Form der Liebe sollte die Eifersucht unbekannt sein! Aber in jeder Form der Liebe ist sie gleichermaßen vorhanden! Treffe ich auf meinen Reisen auf ein frisch verliebtes Paar, so betrachte ich es wohlwollend und mit Freude, aber ich würde niemals wagen, ihnen einen ewigen Bund vorzuschlagen. Denn die Rahja-Kirche kennt die Menschen. Die menschliche Liebe ist wankelmütig und man muß beständig an ihr arbeiten, um sie zu erhalten. Und ich kenne nicht viele Menschen, die dieses schaffen können oder wollen. Also bieten wir den Menschen etwas, was sie woanders nur schwer bekommen - die Liebe der Rahja ist freiwillig gegeben und fordert nichts. Keine Verantwortung und keine Arbeit. Natürlich werdet Ihr, werter Bruder Dormius, jetzt wieder die Nase rümpfen, wo Ihr doch eher zu den Menschen gehört, die mit Ernst und Zielstrebigkeit zu Werke gehen, aber ein Mensch kann nicht nur arbeiten. Er braucht Entspannung und Erquickung für Geist und Seele, um in der Welt genügend Energie zu haben, damit er mit Fleiß an die Arbeit gehen kann. |
Belina Rahjalieb von Octyldot-Adersin Rahja-Geweihte aus Tiefhusen "Weine nur, weine, bis du keine Tränen mehr vergießen kannst! Morgen aber lache!" |
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Bruder Dormius
Boroni
  
160 Beiträge |
Erstellt am: 06 Jun 2004 : 16:14:52 Uhr
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Liebe Schwester, in diesem Punkt sind wir uns wahrhaftig einig. Es gibt in der Tat wohl kaum eine oder zumindest nur sehr wenige Eheschließungen, die den Idealen der Herrin Travia entsprechen. Das ist wohl auch kaum möglich, da die meisten Ehen wohl eher aus politischen oder Vernunftgründen geschlossen werden, und das nicht nur im Adel. Von wahrer Liebe kann hier wohl wahrhaftig kaum die Rede sein. Aber genau da liegt doch das Problem. Wenn die Menschen schon nicht mit der Liebe und Treue in Travias Sinne umzugehen verstehen, wie könnt Ihr glauben, daß es ihnen mit Rahjas Gaben besser gelingen sollte? Ihr sagt es selbst: "In jeder Form der Liebe ist Eifersucht gleichermaßen vorhanden." Wie also soll ein Mensch darüber hinauswachsen können, wenn ihm doch derartige Gefühle so sehr zu eigen sind? Der einfache Mensch, der nicht wie Ihr von der Göttin berührt wurde, wird dazu wohl kaum in der Lage sein. Er wird in Rahjas Gaben kaum etwas anderes sehen können als Vergnügung, die Ernsthaftigkeit der Göttlichen Hingabe wird ihm verschlossen bleiben. Und bitte stört Euch nicht an dem Wort "Ernsthaftigkeit", denn auch Ihr werdet dies in Eurem Tun und Streben nicht leugnen können. Wenn Ihr und Eure Kirche also die Menschen kennt, und Ihr nur wenigen dieses Verständnis für Eure Ideale und Eure Art der Liebe zutraut, haltet Ihr es dann nicht für überaus gefährlich, sie dennoch unter den doch dafür unempfänglichen Menschen zu verbreiten? Ihr sagt, die Kirche der Rahja fordert nichts, keine Verantwortung und keine Arbeit. Aber genau in der Verantwortungslosigkeit sehe ich die Gefahr, und das sollte man Menschen nun wirklich nicht vermitteln. Und auch die Arbeit diszipliniert den Geist, auch das ist eine für den Menschen nicht unwichtige Eigenschaft.
Energie für das Leben und die Welt in der wir leben kann man durchaus auch auf andere Weise erlangen, z.B. durch Meditation und inniges Gebet, durch die Nähe zu den Göttern. Und auch wenn es anmaßend klingen mag, aber ich denke doch niemand kennt die Menschen so gut, wie die Kirche des schweigenden Herrn. Denn nur im Angesicht Borons offenbart der Mensch sein wahres Gesicht, erst dann ist er frei von allen Zwängen und Masken, erst dann ist er ganz er selbst. |
Dormius Borowyn Ahrenborn von Winhall Borongeweihter der Burg Harmlyn
"Du schuldest der Welt noch einen Tod!"
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Bearbeitet von: Bruder Dormius am: 06 Jun 2004 16:16:08 Uhr |
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Bruder Dormius
Boroni
  
160 Beiträge |
Erstellt am: 06 Jun 2004 : 16:23:34 Uhr
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Aber inzwischen sind wir an einem Punkt angelangt, an dem es überaus interessant wäre, auch einmal die Stimme der Herrin Travia zu diesem Thema zu hören. Ritter Boronmar, würdet Ihr bitte in Dorf hinunter gehen und ihre Gnaden Miranda, sofern es ihre Zeit erlaubt, zu unserer erbaulichen Gesprächsrunde einladen? Ich danke Euch.
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Dormius Borowyn Ahrenborn von Winhall Borongeweihter der Burg Harmlyn
"Du schuldest der Welt noch einen Tod!"
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Belina
Rahja Geweihte

38 Beiträge |
Erstellt am: 08 Jun 2004 : 18:33:55 Uhr
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Aber Bruder Dormius. Sagt Euch denn das Wort - das Gefühl 'Hoffnung' gar nichts? Natürlich ist es schwer, den Menschen, den einfachen Menschen, die Lehren der Götter näher zu bringen. Viele können oder wollen es gar nicht verstehen. Aber gerade das ist doch der Grund, warum wir Geweihte geworden sind. Wer könnte den Menschen denn den Weg zu den Göttern zeigen, wenn nicht wir? Wer würde sie schützen vor dem Einfluß des Bösen und teilweise auch vor sich selbst? Auch wenn man oft enttäuscht wird, wenn man unserer Passion folgt, so erlebt man doch manchmal das Glück zu sehen, wie ein Mensche von den Göttern berührt wird. Und Ihr irrt Euch gar sehr, wenn Ihr meint, daß die Menschen in unserem Tempel nur das Vergnügen suchen und den Genuß. Wer in unseren Tempel einkehrt, geht gewandelt nach Hause. Vielleicht verändern wir nicht auf Dauer das Leben der Person, aber trotzdem wird sie noch einige Zeit den Nachhall der schönen Göttin in sich spüren. Und daran glaube ich nicht nur, sondern ich habe es gesehen. Und gerade das ist es doch, was mir immer wieder zeigt, daß ich mich für den richtigen Weg entschieden habe. Zitat: Der einfache Mensch, der nicht wie Ihr von der Göttin berührt wurde, wird dazu wohl kaum in der Lage sein. Er wird in Rahjas Gaben kaum etwas anderes sehen können als Vergnügung, die Ernsthaftigkeit der Göttlichen Hingabe wird ihm verschlossen bleiben.
Wie, lieber Bruder, könnt Ihr dem Weg Eures Gottes folgen, wenn Ihr nicht daran glaubt, damit etwas zu bewirken? Wenn Ihr glaubt, daß die Menschen so eingeschränkt sind in ihrer Wahrnehmung, wie könnt Ihr dann hoffen, sie zu erreichen? Ich bin eine Geweihte Rahjas geworden, weil ich weiß, daß ich die Menschen erreichen kann. Die Göttin hat mich berührt, damit ich, genau wie alle meine Schwestern und Brüder, die Menschen mit leichter Hand, kaum spürbar zu IHR bringe. Und wenn ein Gott solch ein Vertrauen in mich hat, mir solch eine wichtige Aufgabe überträgt, wie könnte ich dann nicht wissen, daß ich erfolgreich darin sein werde?! Werter Bruder - habt Ihr denn gar kein Vertauen in die Menschen. |
Belina Rahjalieb von Octyldot-Adersin Rahja-Geweihte aus Tiefhusen "Weine nur, weine, bis du keine Tränen mehr vergießen kannst! Morgen aber lache!" |
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