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 Al'Anfanische Gesandtschaft / Emerencias Geist
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Seite: von 2

Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt am: 24 Apr 2017 :  12:48:47 Uhr  Profil anzeigen
Auf bitten von Goot EN hierher verlegt.

Und zwar gibt es ein sehr große IT-OT-Problem: Den Mord an Emerencia. Es ist nach dieser Con nun unstrittig, dass aus der al'anfanischen Gesandschaft heraus jemand ermordert wurde. Das ist kein Pappenstiel. Ich habe extra vorher den Kontakt zur SL als auch zu den Spielern der Gesandtschaft gesucht, um zu erfragen, ob es okay ist, da nach vorn zu spielen. Das ist mir von beiden Seiten bestätigt worden. Ich habe mich dennoch erst total zurück gehalten, weil ich nämlich in dieser Geschichte ein großes Potenzial für Streit und Ärger und Probleme und zwar nicht IT sondern OT sehe. Diesen OT-Streit oder Konflikt oder ein simples "Nicht miteinander Spielen" oder sowas möchte ich um jeden Preis verhindern. Deswegen sage ich an dieser Stelle noch einmal, dass ich die Gesandtschaft sehr cool finde, ich dort mit verschiedenen Spielern sehr gutes Spiel hatte und dass ich finde, dass ihr diese Sache extrem gut darstellt.

Aber.

Jetzt kommt natürlich das Aber.

Ich war am Ende der Con extrem enttäuscht und habe OT das Handtuch geworden und bin am Sonntag um ca. 12.00 Uhr aus dem Spiel einfach nur noch völlig gefrustet ausgestiegen und bin mit einem enormen Scheiß-Gefühl nach Haus gefahren.

Was war passiert?

Samstags Nacht zur Geisterstunde erscheint der Geist von Emerencia. Ein wunderbarer Auftritt mit Nebel und blauem Licht, der viele Zuschauer in den Bann zieht. Lob: Sehr gelungene Darstellung einer geisterhaften Erscheinung.

Emerencia wurde im letzten Jahr ermordet. Ich war persönlich an der Geschichte beteiligt, damals noch als Begleitung des vom gräflichen Vogt beauftragen Inspektors, den Mord zu untersuchen. IT hatte ich also die Leiche der übel abgemesserten Emerencia in ihrem Blut gesehen. IT wusste ich, dass der Mord noch ungesühnt war, dass bisher anscheinend niemand etwas unternommen hatte, den Mord aufzudecken. Ich ahnte, dass es nur jemand aus der al'anfanischen Gesandtschaft sein konnte.

Ich hatte am Vortag den Bruder der Emordeten kennen gelernt. Einen jungen Mann, der verzweifelt schien. Ich hatte ihm mein Beileid ausgesprochen. Der gute Ramon schien nicht wirklich überrascht, als ich ihm meinen Verdacht aussprach, war aber gleichzeitig von der schieren Macht der unanfechtbaren Al'Anfaner überwältigt und fürchtete sie. Lob: Tolle Darstellung des armen Bruders. Wenn ich es richtig verstanden habe, hatte er sich später notgedrungen auf eine schmierige Einigung mit den Al'Anfaner bzgl. des Todes seiner Schwester eingelassen.

Zurück zur Erscheinung. Das Gespenst bedrängt den armen Bruder, der weinend auf die Knie fällt, als diese ihn beschimpft mit ihren Mördern gemeinsame Sache zu machen. Das Gespenst droht ihm, es will ihn packen, spukt wunderbar herum. Ramon schwört, vor der Schwester knieend, dass er alles tun wird, um ihren Tod zu rächen und will seinen Fehler (sich auf den Deal einzulassen) wieder gut machen. Lob: Hervorragendes Spiel.

An dieser Stelle werde ich näher dazu geholt mit den ungefähren Worten "Ihr seid doch Rechtsgelehrter. Ihr müsst hier Zeuge sein." Ich werde also Zeuge und trete näher heran (Ich drängel mich also nicht in den Vordergrund.) Ich bekomme also alles mit.

Es erscheint Don Decius Paligan. Der Geist geht auch ihn an, fasst ihn an den Hals. Der Don ist sichtlich erschreckt, die blanke Furcht ist auf seinem Gesicht zu sehen, er versucht sich herauszuwinden, er weicht aus, aber der Geist lässt nicht von ihm ab. Don Decius wird immer furchtsamer redet sich immer weiter heraus. Ich drängel mich jetzt auch IT weiter nach vorne und schubse den "Held von Tobrien", einen Al'Anfaner der seinen Herrn beschützen will aus dem Weg.


Ich beschwöre den Geist, von ihm abzulassen, ich bitte ihn den Tod zu vergeben. Meine Stimme bleibt, selbstverständlich ungehört. Nun fällt auch Don Decius auf die Knie, noch immer versucht er der armen Seele zu erklären, dass es ein Misverständnis gewesen sei, doch es wird für mich sehr deutlich, dass es ihm ehrlich Leid tut und dass er das alles so nicht gewollt hat. Er selbst ist auch nicht der Mörder gewesen. Meine Frage: "Wer hat das Messer geführt?" bleibt unbeantwortet. Ich gehe neben dem Don ebenfalls auf die Knie, flehe den Geist erneut an, doch abzulassen. Der Don spricht plötzlich große Worte aus, die ihn sehr ehren. Er nimmt alle Verantwortung für den Tod an Emerencia auf sich. "Ich trage die Verantwortung." Der Geist lässt ab, natürlich fordert sie ein letztes Mal ihre Rache. Lob: Bestes Spiel des ganzen Wochenende vom Geist Emerencias und Don Decius.

Dieses hervorragende Spiel, das mindestens 20 Leute schwer in den Bann geschlagen hat, wird belohnt. Und zwar durch einen wütenden Mob, der Blut sehen will. Es geht hoch her. Nur das beherzte Eingreifen des Herrn Von Sturmfels (korrigiert) und das Abführen/Begleiten des Dons in den Rittersaal, verhindert, dass der Al'Anfaner im Hof noch dran kommt.

Ich begleite den sichtlich angegriffenen Bruder Ramon und seinen al'madanischen Freund Vogt Fallado, zu dem ich inzwischen eine herzliche Adelsfreundschaft aufgenommen hatte, nach oben. Wir reden dem jungen Herrn ins Gewissen und sagen ihm, dass er den Don anklagen muss.

Er geht in den Saal. Der Don sitzt völlig erschüttert auf dem Stuhl, um ihn herum die aufgebrachte Menge. An seiner Seite der Friedensrichter Praiodin. Ramon schreitet festen Schrittes durch den Saal, erhebt die Stimme und ruft laut: "Ich klage dich des Mordes an meiner Schwester an, Don Decius." Er wird abgeschmettert. Er wird einfach abgetan. Der Friedensrichter sagt mit einer beiläufigen Handbewegung ungefähr: "Es wurde zur Kenntnis genommen. Ich werde es in meinen Akten vermerken." Gedemütigt mit hängenden Schultern und kreidebleicht stolpert der junge Mann aus dem Saal. Auf der Treppe stützen der gute Vogt von Fallado und Ich den Bruder der Ermordeten. Wir raten ihm ein Gottesurteil zu verlangen. Wir holen die SL, wir sagen, dass wir das vor haben. Es wird okay gegeben.

Erneut stürmt Ramon in die Halle. Er verlangt sein Gottesurteil. Er bittet mich, als sein Streiter für die Ehre seiner Familie und für seine ermordete Schwester zu kämpfen. Ich nehme diese große Ehre selbstredend an und proklamiere laut, dass ich kämpfen werde. Ein Tumult bricht aus. Die Menge ruft laut: "In den Hof. In den Hof". Niemand rührt den Don an. Alles erwarten, dass nun ein Kampf auf Leben und Tod die Sache für immer zu bereinigen. Und zwar Jetzt.

Baron von Sturmfels ruft zur Besonnenheit, er sorgt dafür, dass die Sache auf den nächsten Tag verschoben wird. Ramon, der Vogt von Fallado und meine Wenigkeit marschieren stolz erhobenen Hauptes mit der Aussicht, darauf, dass morgen Gerechtigkeit wiederfahren möge, davon. Lob an Alle Anwesenden: Perfektes Spiel. Richtig gut. Ich habe den völlig schockierten Don Decius vor Augen, der sein Gesicht in den Händen vergräbt.

Der nächste Morgen.

Ich stehe sehr früh auf, damit genug Zeit bleibt für alle Fragen, alle Dinge und so weiter zur Verfügung zu stehen. Man weiß ja, dass auf dem Larp eine solche Sache noch viel Gespräche mit sich bringt. Ich gehe zur SL und sage, dass ich den Zweikampf, der folgt, gerne verlieren werde, weil ich nämlich OT keinen Spieler dazu nötigen will, der Verlierer zu sein und weil ich verhindern will, dass es da zu einem verbissenen Player-vs-Player-Fight kommt, der einfach nur Scheiße wird, statt dessen will ich an das wunderbare Spiel an der Nacht anknüpfen. Statt dessen denke ich mir OT, dass wohl der schwarze Don kämpfen wird, der IT auf jeden Fall der um Längen bessere Kämpfer als der ältliche Balduwyn, der ein Rechtsgelehrter und kein Kämpfer ist und den auch nur die Pflicht in den Krieg zwingt und nicht die Profession.

Ich spiele meinen Charakter zunehmend schlotteriger, furchtsamer und wackeliger, als ihm so langsam klar wird, dass der die Paligans wohl den schwarzen Don als Streiter erwählen werden. Es wird ihm klar, dass er wahrscheinlich heute den Tod finden wird. Noch am Vorabend hatte ich meinen Nachlass geregelt. Doch jetzt rückt die Stunde des Todes immer näher. Ich bekomme wackeren Zuspruch.

So langsam wird auch bei anderen Spieler offenbar, was gestern passiert ist. Ich schaue mir aus der Ecke alles an, sehe Leute, die darüber sprechen. Es folgt eine unsägliche Reihe von unehrenhaften aber vor allem alles Spiel kaputtmachenden Reden und Ansagen, die den Tag zu einer langweiligen Kacke für mich machen werden. Zuerst erscheint der Friedensrichter, der mir sagt, dass ich von meiner Position als Streiter für Ramon zurücktreten soll. Ich sage, dass ich das nicht kann, ohne meine Ehre zu verlieren. Er droht mir. Er sagt, dass ich, wenn ich den Kampf gewinne und am Ende einer der Gesandtschaft Tod ist, den Al'Anfaner ausgeliefert werde. Mit einem abschätzigen Lächeln und einem "Dann mal Praios mit euch." Verschwindet er und lässt mich mit dem Todesurteil sitzen. Ich erkenne IT, dass ich nicht gewinnen kann. OT denke ich, dass es totaler Schwachsinn ist.

Ich werde nochmal vor den Vogt zitiert, der das ganze verbieten will. Am Ende tritt Ramon von seiner Forderung zurück, weil er mich nicht dem Tode überantworten will. Ich klappe auf dem Burghof vor Erleichterung zusammen. Der Vogt von Fallado steht mir bei.

Die Sache ist also ausgeschlagen.

Aber es wird noch besser. Ich sitze also da und bin einerseits froh, dass ich nicht sterben muss und andererseits bleibt der saure Geschmack zurück, dass keine Gerechtigkeit geschehen wird. Ich werde nochmal vor den Baron zitiert. Der verlangt von mir, dass ich mich beim al'anfanischen Gesandte entschuldige, weil dieser sich beschwert hatte und eine Liste erstellt hatte, mit Leuten die ihn bedroht haben, unter anderem stand meine Name darauf. Falls ich mich nicht entschuldigen würde, würde ich vor das Reichsgericht gebracht.

In dem Moment hatte ich einfach nur noch OT absolut keinen Bock mehr. Man möge verstehen, wie sehr das Spiel mich an der Stelle frustriert hat. Das ist hier meine Sicht der Dinge, und mir ist klar, dass man das auch völlig anders sehen kann. Aber es war richtig bitter, am Samstag aus einer richtig geilen Szene in einen Sonntag zu kommen, an dem dieses Thema völlig zerredet und einfach nur noch kaputt gemacht wurde.

Dazu kommt eins. Das Gottesurteil. Warum habe ich es vorgeschlagen?

Weil es einen Haufen Probleme gelöst hätte, wenn man folgender Interpretation folgt, was ohne Schwierigkeiten auf einem LARP möglich ist.

1. Nach einem blutigen Zweikampf, wäre der Ermordeten genüge getan, und ihr Mord wäre gesühnt gewesen. Der Geist wäre erlöst.
2. Die Ehre des Bruders wäre wiederhergestellt.
3. Der Mord wird ausgeräumt. Die Götter haben ein Urteil gefällt. Es kommt kein weltliches Gericht mehr. Das Thema Mord ist erledigt, die Al'Anfaner haben ihre Schuld beglichen.


Was ist aber für mich an dieser Sache das eigentlich Problem.

Auf dieser Con findet Täterschutz statt. Das ist keine graue Con. Es ist eine schwarze Con. Die Bösen, die Mörder, gewinnen. Don Decius hatte die Verantwortung übernommen. Er hat diesen Mord auf sich genommen. Er ist damit "der Mörder". Dieser Mann wird geschützt. Er wird nicht vom Hof gejagt? Es wird nicht die Freundschaft mit der Familie aufgekündigt? Es wird nicht gesagt, dass kein ehrenhafter Mann neben den Al'Anfaner in den Krieg ziehen kann? Nein. Der Mörder wird geschützt.

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen. Lassen. Ein wohlgemerkt geständiger Mörder wird durch die Obrigkeit geschützt, weil er ein Gesandter des Imperiums ist. Das Gottesurteil, dass in Angesicht des Gesandtenstatus, die einzige Möglichkeit ist, dass er sich vor einem Gericht (dem der Götter) wirklich verantworten muss wird zerredet, um ihn zu schützen.

Das Opfer wird dadurch verhöhnt.

Das ist nicht das was ich spielen will. Ganz ehrlich. Das geht doch nicht. Ich finde sowas unerträglich. Das ist einfach nur noch erbärmlich.

Wieso war es nicht möglich, nach zwei Tagen Buchprüfungsplot und langweiliger Paragraphen-Reiterei mit einem Gottesurteil die alternative Form der Rechtsfindung in Aventurien auch mal anzuspielen.

Es hätte einen Kampf gegeben, das dauert fünf Minuten. Der schwarze Don hätte mich ordentlich verprügelt, ich wäre auf dem Boden aufgeschlagen, hätte den sterbenden Schwan gemimt, hätte nochmal geröchelt….und dann wäre ein Heiler gekommen und hätte mich gerettet. Oder es wäre ein Unentschieden gewesen. Oder oder oder. Wieso geht das nicht?

Danach wäre alles in Butter gewesen. Das Urteil der Götter ist gefunden und vollstreckt. Der Gerechtigkeit ist genüge getan.

Und wie soll es jetzt weitergehen?

Es wissen doch jetzt alle, dass die Al'Anfaner eine gemeine, schweinelige, Mordimord-Giftmischer-Bande sind. Sollen wir jetzt auf den nächsten Con dann immer "MÖRDER!" rufen? Und "PFUIIIIII!" "Schande." Sollen wir uns IT-Taugliches faule Gemüse besorgen und die damit bewerfen.

Das ist doch voll Scheiße. Nach dem vollstrecken Gottesurteil hätten sich Paligan und Bruder die Hand geben können. Nö. Jetzt ist halt das Thema Mord noch da.

Es ist jetzt irgendwie hintenrum, ohne Beteiligung von Anderen, bestimmt gesagt, dass irgendein Sonderschwallerlabersülz Gericht, Don Decius dazu verurteil ein Blutgeld zu bezahlen oder sowas.

Das ist so lahm. So so so lahm.

Das ist einfach nur traurig.

Das war das Schlimmste, was ich an miesem Spiel bisher in meinen 25 Jahren Rollenspiel erlebt habe.

Und ich würde gerne wissen, wie ich in Zukunft spielen soll, wenn ihr Al'Anfaner auch kommt, weil, wie gesagt, ich finde euch richtig, richtig gut und möchte eigentlich mit euch ZUSAMMEN spielen. Aber dieser Mord macht das Spiel mit euch unmöglich. Das Gottesurteil war der Versuch über ein konstruktives Konfliktspiel etwas aus dem Weg zu räumen, was eine Belastung für alle Spieler ist. Für euch Al'Anfaner doch auch. Warum haben wir das nicht zusammen hinbekommen?

Statt dessen ist da so ein Scheiß entstanden. Das ralle ich einfach nicht.

Was habe ich da falsch gemacht?

Bearbeitet von: pmd am: 26 Apr 2017 09:08:59 Uhr

Goot EN
super aktives Mitglied


2038 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  13:00:32 Uhr  Profil anzeigen
vielen dank, ich hätte den titel nicht besser wählen können

ich muss mir auch noch meine sichtweise überlegen, weil ich hier nicht eigenwillig hintergrundinfos spoilern möchte.

es sei nur schon einmal gesagt, dass don decius paligan nicht einfach unter "täterschutz" gestellt wurde, sondern ein (im aventurischen kontext) gerechtes verfahren über "den mörder" noch aussteht.

[EDIT: auch wenn aus unnötigem frust geboren, erachte ich "gemeine schweinelige mordi-mord-giftmischer-bande" als den besseren titel]

Bearbeitet von: Goot EN am: 26 Apr 2017 12:43:06 Uhr
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  13:50:51 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Original erstellt von: Goot EN

vielen dank, ich hätte den titel nicht besser wählen können

ich muss mir auch noch meine sichtweise überlegen, weil ich hier nicht eigenwillig hintergrundinfos spoilern möchte.

es sei nur schon einmal gesagt, dass don decius paligan nicht einfach unter "täterschutz" gestellt wurde, sondern ein (im aventurischen kontext) gerechtes verfahren über "den mörder" noch aussteht.



Das Gottesurteil wäre eine absolut glaubwürdige Alternative zu einem Gerichtsverfahren. Weil dann eben die Götter ihr Urteil fällen.

Es wäre nice gewesen, wenn sowas auf einer Con halt geklärt wird. Und nicht im Off. Weil das dann eher Briefspiel ist. Und nicht LARP. Man kann natürlich eine Con á la "Das hohe Gericht zu Gareth" machen. Aber ob das so geil ist? Wahrscheinlich eher nicht.

Ist halt schön, wenn so was auf dem LARP geklärt wird. Aus einem ganz einfachen Grund. Wenn man es im LARP klärt, spielt man halt zusammen, nicht wahr? Deswegen bin ich ja auf dem LARP. Ich möchte halt gern auch mitspielen. Kleines Zweikämpfchen wäre halt Mitspielen gewesen. Zu sagen: "Du kommst vors Reichsgericht!" oder gar "Du wirst den Al'Anfaner ausgeliefert!" ist eher so: "Du darfst nicht mitspielen!"

Wie doof das auch für den Bruder sein muss. Der kommt dahin, seine Ermordete Schwester nimmt ihm den Schwur ab, er spielt nach vorne und kann dann von seiner Forderung nach Gerechtigkeit abstand nehmen, weil das halt später im Off geklärt wird. Und das obwohl man auch eine richtig geile Spielszene hätte machen können, von der ja vor allen Dingen alle was haben. Also die Al'Anfaner ja auch. Der Spieler vom Don (geiler Typ, übrigens mit dem vernarbten Gesicht und so) schleppt ja auch zwanzig Kilo Eisen auf die Burg und ich würde mal vermuten, das ihm so ein kleine Klopperei auch Spaß machen würde.

Was den Täterschutz angeht. Es ist halt blöde, wenn man auf der Seite des Opfers spielt und alles was man da versucht, zerredet wird. Wenn von verschiedenen hochrangigen Leuten die Tat als "ist nur ein einfacher Mord" bezeichnet wird oder die Anklage mit "zur Kenntnis genommen" abgetan wird, dann sieht das schwer nach Täterschutz aus. Zumal ja nach so einer Tat zumindest der Adel mal Abstand von den Al'Anfaner nehmen sollte. Da ist ein geständiger Mörder. Es ehrt ihn ja, dass er die Verantwortung auf sich nimmt, aber dann übe ich keinen Druck auf die Opferseite aus. Sondern eher auf die Täterseite. Wenn man denen sagt: "Wir sind keine Freunde mehr!" ist das ein schönes Signal an die Familie des Opfers. Tut man das nicht, macht man sich mit den Mördern gemein. Und schützt die Täter. Das ist echt uncool.

Und mich, als den Streiter, der in der Sache sowieso nix zu sagen hat und jetzt weder vor noch zurück kann, unter Druck zu setzen ist so unehrenhaft und einfach nur niederträchtig. Das war richtig Scheiße.

Deswegen sage ich, dass auf der Con Täterschutz ausgeübt wurde. Was jetzt im Nachgang passiert und ob der Decius jetzt noch eine Strafe bekommt ist ja in dem Moment mal scheißegal.

Auf der Con wurde der Täter geschützt.

Das ist echt richtig eklig gewesen.

Bearbeitet von: Balduwyn am: 24 Apr 2017 13:59:46 Uhr
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Satinavian
fleißiges Mitglied


168 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  14:12:50 Uhr  Profil anzeigen
Nun gut, rreden wir noch einmal darüber, was passiert ist :

Auf ST1 hat ein Gesandtschaftsmitglied ein anderes ermordet. Nicht der Don hat das getan, er hat auch keinen Auftrag hierfür gegeben, es war nichts Geplantes und es war nichts, was die Gesandtschaft als Ganzes tat.
Mit der Situation konfrontiert, entschloss man sich, die Sache unter den Teppich zu kehren, um Ansehensverlust zu vermeiden und später intern zu verhandeln und zu bestrafen, was auf einer anderen, kleineren Con geschah.

Es wurde aber beschlossen, die Ereignisse auch für das nächste ST noch einmal in Form des Geistes aufzugreifen, wohl, um so einem wichtigen Ereignis wie einem Spielermord Geltung zu verschaffen, als auch, um den Spielern, die nicht zur Gesandtschaft gehörten aber sich für den Mord interessierten, die Chance zu geben, die Wahrheit zu erfahren. Außerdem ibt es noch den armen Bruder.

Der Geist tauchte Freitag Nacht bereeits auf, überraschend auch für die Gesandtschaft. Nicht nur wird die Vertuschung auf die probe gestellt, auch ergibt sich jetzt ein interner Interessenkonflikt, ist doch nicht nur eine Borongeweihte verpflichtet, den Geist zur Ruhe zu bringen, es ist auch etwas, das normale gläubige Al'Anfaner unterstützen sollten.

Bereits im Laufe des Samstages erfährt Ramon, wer der Mörder ist. Man versucht, eine diplomatische Lösung zu finden. Beiden Praiosgeweihten, auch beiden Puniner Borongeweihten und dem Bruder wird die ganze Geschichte erzählt. Der Mörder legt ein Geständnis im Rittersaal ab und ich weiß nicht, wer noch alles zugehört hat. Die beabsichtigte Lösung ist, dass der Mörder eine harte, aber nicht tödliche Strafe freiwillig auf sich nimmt, man versucht, den Geist damit zu beschwichtigen, der Bruder auf Anklage verzichtet und eine Entschädigung erhält. Einem der Praiosgeweihten gefällt das dennoch nicht so ganz und er will noch das Einverständnis des Vogtes. Dieser nutzt die Gelegenheit, Decius zu verpflichten, seinen Beitrag zum Krieg aufzustocken, behält sich aber die endgültige Entscheidung für Sonntag vor. Die Alternative, die allen klar ist, ist, dass Decius sich für den Mord im Reichsgericht verantworten muss, da er nicht seinen Gefolgsmann, über den er schon gerichtet hat, aus seinem Schutz entlassen will.

Nacht. Der Geist erscheint ein weiteres Mal. Jemand sagt was sehr sehr Dummes, der Geist wird wütender als je zuvor und ist in dieser Nacht nicht mehr dazu zu bewegen, sich ohne größeres Blutvergießen zufriedenzugeben.

Der Geist konfrontiert den Bruder, der seine Meinung wieder ändert, nach Vorwürfen, er habe sich kaufen lassen. Er konfrontiert auch Don Decis.

Und der Lynchmob bildet sich ...

Ich war hier nicht dabei, aber es heißt, nur mit Glück sei der Don in den Rittersaal gelangt, wo ihn Travias Segen schützte. Eine Anklage sorgt ihn nicht, die stand eh schon den ganzen Tag im Raum. Unangenehm wäre es, aber kaum lebensbedrohlich. Da Ramon das aber wohl sehr gut weiß, und der Mob ja auch Blut sehen will, wird ein "Götterurteil" verlangt - etwas, um den ordentlichen rechtmäßigen Gang der Dinge zu umgehen. Etwas, das in keiner Weise angemessen ist und mit Sicherheit auch nicht dazu da ist, Dinge gar nicht erst bis zum Richter kommen zu lassen, indem man Leuten lieber einen Kampf mit Waffengewalt aufzwingt.

Das Ganze war in so vielerlei Hinsicht unrechtmäßig und eine Verspottung von Praios' Prinzipien, dass es kaum jemand glauben konnte, der davon hörte. Natürlich ist es nicht passiert, als kühlere Köpfe wieder wach waren. Wie kann man sich nur als Praiosakoluth und Reichsadliger einem Lynchmob anschließen um Leute auf dem Land anderer Adliger, die gemeinsam mit einem selbst Gast dort sind, in einen bewaffneten Kampf auf Leben und Tod an den Gerichten vorbei zu zwingen und dann auch noch reklamieren, dies im Namen der Götter zu tun ? Und auf Geheiß eines Rachegeistes ? Wo Geister nicht nur für extreme Gedächtnislücken bekannt sind, sondern gerade bei Vergeltung zu Maßlosigkeit neigen ? Hätte einem nicht einfallen müssen, dass, wenn die Forderungen des Geistes zwischen zwei und vier Racheopfern schwanken und sich die Namen der Toteswürdigen auch ändern können, es nicht die beste Idee ist, das einfach umzusetzen ? Hätte man nicht einen der drei Boronis oder meinetwegen die Perricumer Austreiberin fragen können, ob man so wirklich einen Geist erlöst und was man von dessen Anschuldigungen zu halten hat ? Hätte man nicht dank Adel und Leumund und Gesetzeskenntnis einfach dem armen Ramon sicher wertvollen Rechtbeistand anbieten können ?

Ich bin mir nicht sicher, wie zukünftige Beziehungen zwischen Gesandtschaft und deiner Wenigkeit aussehen können, aber ja, da ist viel an Schaden entstanden. Wer Praios Zeichen führt, sollte ein Bißchen mehr Vertrauen in die Institutionen haben, statt Mob und Zweikampf zu bemühen.


Unter anderen Umständen, ohne Lynchmob, ohne Drohungen, vorgeschlagen von dem zuständigen Richter oder meinestwegen der Rondragewihten wäre das mit dem Götterurteil ganz anders aufgenommen worden. Vielleicht (wirklich nur vielleicht) hätte man es sogar einer normalen Gerichtsverhandlung vorgezogen. Auch wenn es barbarisch und rückstädig ist, den eher bücherorientierten anwesenden Rechtsgelehrten ziemlich gegen den Strich geht, unnötige Risiken enthält, den Geist vermutlich trotzdem nicht erlöst, hätte man sich vielleicht im Sinne spannender Szenen und eines besseren Abschlusses dafür entscheiden können. Obwohl ich auch da Zweifel habe. Zu viele Autoritäten hielten es an sich schon für eine bescheuerte Idee, auch ganz ohne Lynchmobgeschichte.


Bearbeitet von: Satinavian am: 24 Apr 2017 14:32:25 Uhr
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Goot EN
super aktives Mitglied


2038 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  14:35:19 Uhr  Profil anzeigen
@balduwyn: das götterurteil ist aber im mittelreich nicht orthodoxe praxis, vor allem nicht, wenn sie abseits der eigentlichen gerichtsbarkeit (der vogt) vereinbart, oder gar einfach nur von einem mob verlangt wird.
auch echte gerichtsverfahren (gegenüber edlen) werden in aventurien nicht an einem abend übers knie gebrochen.
alles andere fände ich hingegen "lahm, traurig, sch****, blöde" und dergleichen noch von starken emotionen eingefärbten äußerungen mehr, die du bis jetzt rausgehauen hast.

Zitat:
Was den Täterschutz angeht. Es ist halt blöde, wenn man auf der Seite des Opfers spielt und alles was man da versucht, zerredet wird.

ich kann es nur immer wieder sagen.
mit einer solch liberalen sichtweise ist man im (aus moderner sicht) ungerechten aventurischen rechtssystem fehl am platze.
seid doch froh, dass hier überhaupt etwas zugegeben wird und der don nicht einfach alle vorwürfe und anklagen abgeschmettert hat, weil alles auf einer bizarren geisterscheinung beruht.
ich persönlich will auch meinen, dass eine magd im tode nicht mit mehr vernunft, ehrlichkeit, wissen, oder schlicht mehr rechten ausgestattet ist, als zu lebzeiten.

ich denke, dass sich die alanfaner nun ein paar mehr feinde gemacht haben und wenn nun ein "ungerechtes" urteil gefällt wird, kann ich auch nur sagen:

deal with it.
mach spiel daraus.
hasse die alanfaner.
ziehe immer hinter vorgehaltener hand über die alanfaner her.
sei immer ganz vorne mit dabei, wenn mal wieder vorwurf und anklage gegen die alanfaner im raum stehen.
träufel der burgherrin ins ohr, dass die freundschaft zu don paligan ein tanz mit einer giftschlange ist.

aber bitte beschwere dich nicht einfach nur, dass die IT-konsequenz nicht nach deinem sinne vonstatten gegangen ist.
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  14:51:09 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Hallo Balduwyn,

danke das du die Sache ansprichst und auch so ausführlich schilderst, wie du es erlebt und was dich daran gestört hast. Ich habe es teilweise ganz anders erlebt (und mich dadurch auch an anderen Sachen gestört), durch die Beschreibung deiner Sichtweise sehe ich die ganze Ereignisfolge jetzt aber teilweise noch einmal mit anderen Augen. Ausgehend von deiner Beschreibung ergänze ich meine Sicht auf das Geschehen. Ich hoffe das ist hilfreich, um wechselseitiges Verständnis zu schaffen. Vielleicht gibt es auch noch weitere Spieler, die ihre Sichtweise beitragen wollen?

Vorab: Es war auf dem Burghof relativ dunkel und es ging alles sehr schnell. Der Spieler von Capitan Diago und ich waren eigentlich schon auf dem Weg zu unserem Zimmer und ich hatte zu so später Stunde mit einer Szene wie dieser absolut nicht gerechnet. Das Bedrohungsgefühl war für mich in dieser Sitaution sehr real und ebenso der Eindruck, dass mein Charakter gerade akut in Lebensgefahr ist. Mir ist bewusst, dass man gerade bei emotionalen Szenen nie alle Details mitbekommt und selten zwei Spieler ein Szene vollkommen gleich erleben. Das Folgende erhebt nicht den Anspruch die einzig wahre Schilderung der Ereignisse zu sein. Es gibt die Nacht so wieder, wie ich mich daran erinnere.

Der Plotfaden mit dem Rachegeist war ursprünglich nicht vorrangig für meinen Charakter vorgesehen. Bis zu dieser Szene hatten vor allem die Borongeweihte unserer Gruppe und die Charaktere die direkt physisch am Tod Emerencias beteiligt waren, mit dem Geist gespielt. Als der Geist erschienen ist, waren Diago und Decius aber die einzigen Al'Anfaner, die noch wach und auf dem Hof waren. Wir haben uns anfangs im Hintergrund gehalten, um die Szene zunächst nur zu beobachten und ein Gefühl zu bekommen, worauf sie hinauslaufen soll und ob wir gegebenfalls zu den Zimmern gehen und die Spieler aus unserer Gruppe noch einmal aufwecken, die zentral mit diesem Plotfaden verbunden waren. Während wir das noch überlegten, wurde ich aber von Gunnar gepackt und direkt vor den Geist geschubst (was mich als Spieler einen Moment aus der Fassung gebracht hat, ich IT als Handlung des Thorwalers aber in Ordnung fand).

Der anschließende Wortwechsel mit Emerencias Geist war für mich eine sehr beeindruckende Szene. Es schien mir in dieser Situation für meine Charakter plausibel, dass Decius, nach einem ersten Versuch, sich herauszureden und sich der Situation zu entziehen hier einknickt. Zu diesem Zeitpunkt schon länger von einem schlechten Gewissen geplagt, und durch ein früher am Tag erfolgtes, unruheeinflößendes Kartenlegen der Zahori Yuri war er entsprechend "weichgekocht". Auch wenn er sonst versucht, andere verantwortlich zu machen - wenn einem der Geist einer Verstorbenen leibhaftig gegenübersteht und einen anklagt, steckt man das nicht mal eben weg. Er hat Emerencia nicht getötet. Er hat auch nicht den Befehl gegeben sie zu töten. Aber er ist trotzdem mit verantwortlich für ihren Tod. Und das hat ihr gegenüber auf Knien eingestanden und zugleich in einem seltenen Moment von Verantwortungsbewusstseim (oder Torheit) erklärt, dass er auch für "seine Leute", d.h. für die anderen Mitglieder seiner Gesandtschaft, die an ihrem Tod beteiligt waren, die Verantwortung übernimmt. Aber, und das ist mir wichtig, Decius hat Emerencia dabei auch noch einmal auf ihre eigene Mitverantwortung für die Geschehnisse, die letztlich mit ihrem Tod endeten, hingewiesen. Und er hat ihr gesagt, dass durch ihren Tod andere Leben gerettet werden konnten (vielleicht sind diese Worte in der Geräuschkulisse untergegangen oder sie wurden irrtümlich als Versuch sich "herauszureden" verstanden).

Bei den Rufen der Umstehenden ("Töte ihn!", "Es muss Blut fließen!") wurde mir dann schon etwas mulmig. Nachdem der Geist dann verschwand, hatte ich darauf gehofft, ein paar ruhige Augenblicke zu bekommen, um mich zu sammeln und zu überlegen, wie sich Decius nun weiter verhält. Ich wurde dann aber gleich von mehreren Seiten (auch körperlich) bedrängt und obwohl der Spieler von Capitan Diago todesmutig dazwischenging konnte er seine schützenen Arme nicht überall haben. Als die ersten Waffen gezückt wurden und da erkennbar war, dass einige Spieler nicht mehr ganz nüchtern waren, hatte ich dann wirklich die Sorge, dass mein Charakter direkt auf dem Burghof getötet wird. Keiner auf dem Burghof (soweit ich das in dem Moment in dieser aufgeladenen Situation mitbekommen habe), hat Anstalten gemacht sich dazwischenzustellen oder den Lynchmob laut zur Ordnung zu rufen. Es war sehr viel Aggressivität im Spiel. Wahrscheinlich war das fast durchgehend gespielte Aggressivität für mich war sie in diesem Moment aber trotzdem sehr intensiv spürbar. In dem Moment dachte ich: Hier kommst du nicht mehr raus. Gleich stürzen die sich auf dich und verlierst du deinen über lange Jahre gespielten Charakter.

Mit einiger Mühe "schleppte" der Spieler von Diago mich bis in den Rittersaal, wo ich hoffte, den Vogt, die Baronin oder sonst eine örtliche Autorität anzutreffen, die zumindest etwas Druck aus der Szene nehmen könnte. Vor Ort war dann aber "nur" der Friedensrichter, der zwar versuchte, den Mob zu beruhigen, dabei aber zunächst nur beschränkt Erfolg hatte. Decius verkroch sich in der hinterste Ecke und ich hatte die Gelegenheit kurz durchzuschnaufen.

Vielleicht hätte ich in der Situation einfach für ein paar Minuten aus dem Spiel rausgehen sollen, um etwas Distanz zu der Situation zu bekommen und ganz in Ruhe zu überlegen, wie ich Decius weiter handeln lasse. Hinterher ist man immer schlauer, in dem Moment habe ich nicht daran gedacht.

Ich saß dann einige Minuten sichtlich von der Begegnung mit dem Geist gezeichnet, verzweifelt und schuldbewusst da. Die sichtbar gezeigte Reue schien aber nicht dazu beizutragen, den Mob zu beruhigen oder zumindest dazu zu bringen, die Sache wenigstens für den Moment gut sein zu lassen, obwohl Decius ja sichtbar keine Möglichkeit hatte, irgendwohin zu flüchten. Die Appelle des Spielers von Diago, dass Decius als vom Kaiserhof akkreditierter Gesandter einen Geleitbrief bei sicht trägt, der seinen Schutz garantiert und alle Lehensleute der Kaiserin verpflichtet, seine Unversehrtheit zu schützen, sind – so kam es mir in dem Moment vor – völlig ignoriert worden. Als den Al'Anfanern dann auch der Weg zurück zu ihrem Zimmern verwehrt wurde und gefordert wurde, sie müssten die Nacht im Rittersaal verbringen, gab das den Ausschlag. Ich habe dann entschieden meinen Charakter mit Trotz reagieren zu lassen. Mir ging der Satz aus dem offiziellen DSA-Text zum Status von ausländischen Gesandten durch den Kopf ("Einen Gesandten zu verhaften oder zu töten, kommt einer Kriegserklärung an sein Heimatland gleich."). Ich habe mich wieder in das Gespräch eingemischt und erklärt, dass ich mich als Repräsentant Al'Anfas nicht den Forderungen eines Mobs beuge, mich nicht widerstandslos gefangennehmen lasse und auch nicht unter Gewaltandrohung einer Forderung wie der nach dem Götterurteil nachgebe.

Durch das Einwirken eines Tsageweihten und weiterer Charaktere aus der Stadt entspannte sich die Situation zumindest etwas. Die meisten verließen den Rittersaal, wobei für mich nicht erkennbar war, ob meine Worte wirklich durchgedrungen sind oder der Lynchmob einfach irgendwann das Interesse verloren hat. Nach Sätzen wie "Wenn ihr den Rittersaal verlasst seid ihr tot", habe ich dann durchaus damit gerechnet, in der Nacht möglicherweise noch Besuch von Menschen mit langen Messern zu bekommen...

Nach einer für meinen Charakter IT schlaflosen und auch für mich als Spieler nicht besonders erholsamen Nacht, habe ich mich zunächst mit den anderen Spielern meiner Gruppe OT zusammengesetzt, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Es betraf in seinen Auswirkungen ja nicht nur mich alleine, sondern die gesamte Gesandtschaft. Wir haben dann auch eine SL dazu geholt um noch einmal sicherzugehen, dass wir mit unserem Verständnis der aventurischen Rechtslage vor Ort (so wie sie von der Orga vorab für die Veranstaltung angekündigt wurde) nicht völlig auf dem Holzweg sind. Auf Grundlage dieser Gespräche habe ich entschieden, dass Decius sich im Recht sieht und überzeugt ist, dass ihm in dieser Nacht großes Unrecht widerfahren ist. Er hat beschlossen nun Stärke zu zeigen und zurückzuschlagen. Deshalb hat er bei den örtlichen Autoritäten offiziell Klage gegen die an dem Mob Beteiligten erhoben. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es erneut zu einem Angriff kommen würde, deshalb ist die Gesandtschaft bewaffnet und mit allen 13 Spielern auf dem Burghof und dann später im Rittersaal aufmarschiert.

Ich antworte später noch konkret auf einige deiner Punkte und Fragen, aber das dauert noch ein bisschen.


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
Tar Rivitoz - Seesoldat der Schwarzen Armada (KuT 2)
Knotas Klipp - Schiedsknecht der Rondrakirche (DSDB)
Darec Quent - Albernischer Renegat (LvT 8)
Darb Knipperdolling - Legendärer Wanderprediger der Bekenner-Sekte (PzE1)
NSC (Alrik vom Elgorshof, Olein Waldeswacht, Papageno Paligan) (PzE 2, PzE 3, CM 6)
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Alexxela
Moderator


297 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  14:57:05 Uhr  Profil anzeigen
Nun ja, man hätte es auch darüber abwickeln können, dass das ganze Gesandtschaftsintern war - und die mittelreichische Gerichtsbarkeit außen vor lassen können (der Gesandte hat schließlich die Hochgerichtsbarkeit über seine Delegation und alle waren sich sogar einig)
In soweit wäre es meines Erachtens möglich gewesen, das durchzuziehen ohne die mittelreichische Gerichtsbarkeit auch nur zu tangieren. Das vor dem Reichsgericht verhandelt wird gilt ja so wie ich das lese nur bei externen Anklagen. Im Zweifel wäre wohl hierbei eher ein Gericht in Al'Anfa zuständig.

Sprich eigentlich hätten der Vogt, der Heerführer oder wer auch immer erstmal gar nichts zu sagen gehabt.

Edit: Das war die Antwort für den vorletzten Post.

Charlink: Raska - Saliah - Jadra u.a.

Bearbeitet von: Alexxela am: 24 Apr 2017 15:07:47 Uhr
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  15:05:56 Uhr  Profil anzeigen
1. Lynchmob.

Es gab keinen Lynchmob. Lynchen würde bedeuten, dass der Mann umgebracht werden soll. Sicher. Es wurden Stimmen laut. Ist ja auch im Angesicht dessen, dass er gerade einen Mord begangen hat kein großes Wunder. Dass dann "der Pöbel" sowas verlangt ist klar. Sturmfels und Ich haben dann sofort gesagt: "Bringt den Mann in den Rittersaal" um ihn zu schützen.

Im Rittersaal hat niemand auch nur einen Moment Hand an den Don gelegt.

2. Das Gottesurteil

Es wurde nicht auf Geheiß des Geistes gefordert, sondern aus dem simplen Grund, dass Don Decius gestanden hat. Er hat gestanden. Der Geist hat ihn dazu gebracht, zu gestehen. Er hat den Mord auf sich genommen. Klar kann man den jetzt der Gerichtsbarkeit überlassen. Und ja. Ramon klagt ihn an. Aber dann wird er bei seiner Klage mit den Worten "zur Kenntnis genommen" abgeschmettert und übelst gedemütigt. Der Kläger kommt kaum zu Wort. Statt dessen will es der Adel und der Klerus unter sich ausmachen. Und ausserdem steht der Mann ausserhalb des Rechts. Er wird sowieso wahrscheinlich NIE verurteilt. NIE. Das wissen alle Anwesenden.

Also. Logische Konsequenz. Das Gottesurteil. Es ist die EINZIGE Chance, aus meiner Sicht, ganz praiosgefällig, auf ein gerechtes Urteil.

Mein Akoluth ist da eher Mystiker. Ich komme aus Albernia. Da glaubt man auch an Feen und so. Da haben Geister was zu sagen. Die Moore sind voll davon. Und ja, in Albernia muss man sich den Anklagen aus dem Totenreich stellen.

Weil PRAios nämlich mehr ist, als schnöde Gesetze. Er steht für das Prinzip Gerechtigkeit. So. Und das darf auf einer Con auch mal voll nach vorn gespielt werden. Gerade, wenn die Gesetze ja sowieso nicht mehr greifen, weil der Gesandte halt ausserhalb der Gerichtsbarkeit steht. Gerade dann. Vor allen Dingen dann. Es ist die allerallerbeste Situation vor Praios, um so ein Gottesurteil zu verlangen.

Und nicht ich verlange es. Der Kläger tut es. Ich bin, ich wiederhole mich. Nur der Streiter. Gibt es eine größere Ehre, als gebeten zu werden als Streiter in einem Gottesurteil zu streiten, vor allem, wenn man glaubt, dass es für eine absolut gerechte Sache steht, weil da gerade einer vor Zeugen den Mord gestanden hat?

Das ist Beistand. Sonst hat dem Armen Ramon nämlich niemand beigestanden. Als ich vorher Rechtsbeistand leisten wollte, sagte man mir, dass sei eine Privatangelegenheit. Die Chance wurde dem armen Ramon also auch genommen. Erst rief mit der Erzgeweihte dazu. Dann wurde ich fortgeschickt. Es war ein abgekartetes mieses, schmieriges, unehrenhaftes Spiel der Mächtigen, mit einem armen jungen Mann. Und den würde ein Balduwyn von Harmyln niemals im Stich lassen. Niemals. Er würde eher in den Tod gehen.

Und was das Barbarisch und Rückständig angeht.

1022. Gottesurteil zur Herrschaft über Weiden.
http://de.wiki-aventurica.de/wiki/Chronik:1022_BF/TSA_15_Gottesurteil_zur_Herrschaft_%C3%BCber_Weiden

Das Gottesurteil ist eine wunderbare Einrichtung.
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  15:18:10 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
en:

deal with it.
mach spiel daraus.
hasse die alanfaner.



Das ist Spiel.

Das ist nur Anderes Spiel.
Ich habe schlicht ein anderes Verständnis davon, was Aventurien angeht, als du. Und auch was LARP angeht.

Ich meine, dass es reicht, wenn man 2 Tage Bücher prüft und das aventurische Recht im Kleingedruckten durchexerziert.

Man kann nachts, nach der Geistererscheinung auch ruhig mal auf Krawall gehen.

Ich sammel da keine Papiere und lerne die Bücher auswendig.

Ich spiele einen Mystiker. Die gibt es im Praioskult auch. Der verlässt sich da auf seine Eingebungen. Und das finden viele Spieler auch übrigens geil. Die haben dann halt nur Pech gehabt. Deal with it. Hat man halt Scheißspiel, ne? Pech gehabt? Ist ja völlig latte, wie Andere das sehen. Nur die eigene Interpretation ist gütlig. Hat wir ja schon oft genug goot en. Wer hat denn hier die Deutungshoheit über diese Dinge.

Und es wird dabei wieder vergessen, dass diese Vorderung nach dem Gottesurteil halt ein einfache Lösung verschiedener Probleme gewesen wäre, bei der jeder sein Gesicht hätte waren können und man danach sogar im Spiel zu gegenseitigem Respekt gelangt.

Du sagst. "Hasse die Al'Anfaner."

Bravo. Wohin führt Hass denn? Bei einem kriegstraumatisierten, dämonisch gut durchgeschüttelten, zornigen, zur Gewalt neigendem Adligen, der vor allen Leuten gedemütigt wird. Da soll ich Hass ausspielen? Wirklich? Ist ja eine geile Empfehlung.
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Goot EN
super aktives Mitglied


2038 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  15:34:58 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Original erstellt von: Alexxela

Nun ja, man hätte es auch darüber abwickeln können, dass das ganze Gesandtschaftsintern war - und die mittelreichische Gerichtsbarkeit außen vor lassen können (der Gesandte hat schließlich die Hochgerichtsbarkeit über seine Delegation und alle waren sich sogar einig)


schon allein aufgrund der vorherigen hintergrundsetzungen sollte es klar sein, dass ein verbrecher aus dem gefolge eines gesandten nach dem lokalen recht verurteilt wird, oder der gesandte die schuld auf sich nimmt und verurteilt wird.

ein gesandter im mittelreich kann nicht beliebig über das leben seines gefolges entscheiden, oder selbst bestimmen, was mit ihnen geschieht, wenn sie ganz einfach gegen lokales recht (mord) verstoßen.

@balduwyn:
Zitat:
Logische Konsequenz. Das Gottesurteil. Es ist die EINZIGE Chance, aus meiner Sicht, ganz praiosgefällig, auf ein gerechtes Urteil.

es bleibt, bei "deiner" sicht.
die rechtsprechung obliegt aber immer noch dem vogt und das götterurteil ist immer noch nicht das orthodoxe rechtsmittel (für die sühne eines mordes), was dein beispiel nur noch mehr unterstreicht, da es zuvorderst ein rechtsmittel der rondrakirche ist.
das wäre schon allein aus dem grund schwachsinn, weil der schwarze don (ungeschlagen in 49 kämpfen) dann ja morden könnte, wie es ihm beliebt.
und ich will auch noch auf game of thrones verweisen in welch himmelsschreinende ungerechtigkeit auch ein götterurteil münden kann.

Zitat:
Weil PRAios nämlich mehr ist, als schnöde Gesetze. Er steht für das Prinzip Gerechtigkeit.

dies ist ein weit verbreiteter irrtum, da praios zuerst der gott des rechtes ist und das recht im mittelreich häufig (aus moderner sicht) ungerecht ist.

Zitat:
Es war ein abgekartetes mieses, schmieriges, unehrenhaftes Spiel der Mächtigen, mit einem armen jungen Mann.

durchaus möglich, dass viele dem aus deiner sichtweise der geschehnisse zustimmen würden, aber warum dann OT darüber beschweren, als IT seine konsequenzen daraus zu ziehen?
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Balduwyn
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266 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  15:39:41 Uhr  Profil anzeigen
Lieber Räuberwald, oder darf ich dich Decius nennen?

Wenn ich lese, dass du dich tatsächlich OT mulmig gefühlt hast, dann muss ich ehrlich sagen, dass mir das sehr leid tut. Das ist mal richtig Scheiße. Das sollte nicht sein.

Aber es ist ja auch klar, dass die Opferregel gilt.

Du sollst dir aber sicher sein, dass ich IT wie OT niemals so was wie Lynchen mitmachen würde. In dem Moment würde ich vor allem OT sagen: "Jetzt ist Schluss." Damit im Spiel zu drohen fand ich jetzt schon stimmig und glaubwürdig, vor allem von Thorwalern und Anderen Besoffskis. Es aber wirklich zu machen ist was ganz Anderes. Kannst du dich drauf verlassen. Bei sowas wäre ich OT immer ein Verhinderer.

Ich habe natürlich nur das an Plot mitbekommen, was ich da beschrieben habe und allein daraus IT meine Konsquenzen gezogen. Daher finde ich es total gut, jetzt deine Perspektive zu sehen. Ich habe da OT volles Verständnis für und finde es nachvollziehbar.

Ich habe wenig Interesse an Rechthaberei. Ich glaube immer, dass es für die "Rechtsfragen" im Rollenspiel verschiedene Herangehensweisen gibt. Ich möchte einfach erreichen, dass alle gutes Spiel haben. Ihr habt ne Menge an Plot mitgebracht. Beeindruckend. Schön vorbereitet. Das Gottesurteil-Ding, das meine Idee dazu war, sollte echt nur Spiel mit euch ermöglichen.

Anderes Spiel als das tausendste: "Auf ein Wort."-Gespräch. Das zwar gut sein kann, aber ein bisschen Abwechslung ist halt auch mal fein.





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Alexxela
Moderator


297 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  15:50:11 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Original erstellt von: Goot EN

Zitat:
Original erstellt von: Alexxela

Nun ja, man hätte es auch darüber abwickeln können, dass das ganze Gesandtschaftsintern war - und die mittelreichische Gerichtsbarkeit außen vor lassen können (der Gesandte hat schließlich die Hochgerichtsbarkeit über seine Delegation und alle waren sich sogar einig)


schon allein aufgrund der vorherigen hintergrundsetzungen sollte es klar sein, dass ein verbrecher aus dem gefolge eines gesandten nach dem lokalen recht verurteilt wird, oder der gesandte die schuld auf sich nimmt und verurteilt wird.

ein gesandter im mittelreich kann nicht beliebig über das leben seines gefolges entscheiden, oder selbst bestimmen, was mit ihnen geschieht, wenn sie ganz einfach gegen lokales recht (mord) verstoßen.



Ich zitiere mal einfach die Hintergrundsetzug mit dem Hinweis, daß ein Konsens wohl erzielt war (jedenfalls vor dem Mob):"Der Gesandte kann versuchen eine Einigung mit dem Kläger zu erzielen, indem er z.B. selbst über seinen Gefolgsman zu Gericht sitzt (der Gesandte besitzt die Hochgerichtsbarkeit über sein Gefolge) oder dem Kläger eine Entschädigung anbietet. Sollte der Beschuldigte nicht aus der Gesandtschaft entlassen werden und kommt es zu keiner Einigung mit dem Kläger, so richtet sich die Klage nun gegen den Gesandten selbst, über die dann vor der Kaiserkrone oder dem Reichsgericht verhandelt wird."

Charlink: Raska - Saliah - Jadra u.a.

Bearbeitet von: Alexxela am: 24 Apr 2017 15:51:21 Uhr
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  15:50:47 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Original erstellt von: Goot EN

Zitat:
Original erstellt von: Alexxela

Nun ja, man hätte es auch darüber abwickeln können, dass das ganze Gesandtschaftsintern war - und die mittelreichische Gerichtsbarkeit außen vor lassen können (der Gesandte hat schließlich die Hochgerichtsbarkeit über seine Delegation und alle waren sich sogar einig)


schon allein aufgrund der vorherigen hintergrundsetzungen sollte es klar sein, dass ein verbrecher aus dem gefolge eines gesandten nach dem lokalen recht verurteilt wird, oder der gesandte die schuld auf sich nimmt und verurteilt wird.

ein gesandter im mittelreich kann nicht beliebig über das leben seines gefolges entscheiden, oder selbst bestimmen, was mit ihnen geschieht, wenn sie ganz einfach gegen lokales recht (mord) verstoßen.

@balduwyn:
Zitat:
Logische Konsequenz. Das Gottesurteil. Es ist die EINZIGE Chance, aus meiner Sicht, ganz praiosgefällig, auf ein gerechtes Urteil.

es bleibt, bei "deiner" sicht.
die rechtsprechung obliegt aber immer noch dem vogt und das götterurteil ist immer noch nicht das orthodoxe rechtsmittel (für die sühne eines mordes), was dein beispiel nur noch mehr unterstreicht, da es zuvorderst ein rechtsmittel der rondrakirche ist.
das wäre schon allein aus dem grund schwachsinn, weil der schwarze don (ungeschlagen in 49 kämpfen) dann ja morden könnte, wie es ihm beliebt.
und ich will auch noch auf game of thrones verweisen in welch himmelsschreinende ungerechtigkeit auch ein götterurteil münden kann.

Zitat:
Weil PRAios nämlich mehr ist, als schnöde Gesetze. Er steht für das Prinzip Gerechtigkeit.

dies ist ein weit verbreiteter irrtum, da praios zuerst der gott des rechtes ist und das recht im mittelreich häufig (aus moderner sicht) ungerecht ist.

Zitat:
Es war ein abgekartetes mieses, schmieriges, unehrenhaftes Spiel der Mächtigen, mit einem armen jungen Mann.

durchaus möglich, dass viele dem aus deiner sichtweise der geschehnisse zustimmen würden, aber warum dann OT darüber beschweren, als IT seine konsequenzen daraus zu ziehen?



Und wie sehen die Konsequenzen IT aus? Die muss ich dann so spielen, wie du sie vorschreibst. Ich werde demnächst jeden meiner Schritte mit dir absprechen und mir sagen lassen, was davon erlaubt ist und was nicht. Ja?

Weißt du, ich war nicht der Einzige, der das für eine gute Idee hielt. Wir haben uns OT abgesprochen, die SL hat es abgenickt und nicht gesagt: Lasst das mal lieber. Keine gute Idee. Und da waren zwanzig Spieler in der Halle, die das auch so sehen. Und im Zelt waren hinter noch welche, die mir ordentlich auf die Schulter geklopft haben.

Aber die liegen natürlich alle falsch. Sie sehen das genauso wie ich. Aber das darf man nicht so sehen. Weil du allein die Deutungshoheit hast. Du allein. Der große Goot En.
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Goot EN
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Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  16:02:50 Uhr  Profil anzeigen
@balduwyn: ich halte mich derzeit bei einigen dingen des feedbacks zu dieser con zurück, da ich mich zurzeit nicht im stande sehe, objektiv punkte wie respekt gegenüber dem vogt und feldherrn, oder recht und gesetz im feudalsystem aventuriens anzusprechen.

bei deinen derzeitigen reaktionen würde ich dich bitten auch lieber nochmal eine nacht drüber zu schlafen, bevor du weiterhin deine position bezüglich der IT-konsequenzen einer spielszene vertrittst, die dir sehr nahe zu gehen scheint.
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  16:11:49 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Original erstellt von: Goot EN

@balduwyn: ich halte mich derzeit bei einigen dingen des feedbacks zu dieser con zurück, da ich mich zurzeit nicht im stande sehe, objektiv punkte wie respekt gegenüber dem vogt und feldherrn, oder recht und gesetz im feudalsystem aventuriens anzusprechen.


Ich hatte IT erst Respekt sowohl gegenüber Vogt und Feldherrn, aber das wandelte sich schnell. Weil. Klar hat man erstmal Respekt. Aber den kann man auch verlieren. Und natürlich kann man sich dann auch mal über gewisse Dinge hinwegsetzen. Kann man machen. Sandboxing und so. Kann man einfach machen. Man kann auch so eine Spießschar nutzen um so einen Vogt, der nur zwei Männekes hat auch einfach abzusetzen. Vor allem, wenn man da noch andere Mitspieler findet. Und wir hatten da schon genug Spieler für zusammen. Aber wir machen es nicht. Weißt du warum. OT-Respekt. Respekt davor, dass Menschen richtige Menschen, auf eine bestimmte Weise spielen wollen. Aber davor, dass Leute anders spielen wollen, davor hast du überhaupt keinen Respekt. Und das haben viele nicht. Es ist doch kackegal, wo im Nachhinein auf welcher Seite welches Regelwerkes steht, ob und wann und wie und was. Warum kann man da nicht mal so einen Zweikampf machen und nen Gottesurteil darstellen. Wäre doch voll geil. Würde doch nen Mordsspaß machen. Der Wunsch eines Teils der Spielerschaft wird offenbar.

Welche Strategie diesem Wunsch (sandboxing) gerecht zu werden, wird angewandt? IT? Verbote. Druck. Erniedrigung. Demütigung. Beleidigung. Ehrabschneidung. Druck. Druck. Druck,

Man erklärt da nicht kurz OT, dass es vielleicht doch nicht okay ist, obwohl vorher gesagt wurde, dass es okay ist. Obwohl da eindeutig Leute sitzen, die der Auffassung sind, dass das im aventurischen Recht so ist. Man geht nicht hin und sagt dem Rechtsgelehrtenspieler OT: "Hömma! Das Gottesurteil ist kein gültiges Rechtsmittel. Lass mal. Du irrst dich da." worauf hin der sagen würde. "Ach echt, Schade. Jut, Männer. Auf zur Taverne!"

Nein. Man lässt ihm in Glauben, dass man an der Stelle nach vorne spielen darf. Und wenn er das macht und gerade richtig Spaß hat, dann haut man ihn weg. Dann geht das alles nicht. Und dann wird das Spiel so richtig Scheiße für den gemacht.

Ramon muss IT von seiner Forderung Abstand nehmen. Wir sollen uns IT entschuldigen. Um Verzeihung bitten. Der Frustlevel der Spieler muss so richtig geil erhöht werden. Dann haben wir erst ein gutes Wochenende.

Weil ist ja klar. Ich spiele jemanden, der wider besseren Wissens als Adliger etwas fordert, was überhaupt nicht durchsetzbar ist, illegal ist, weil ich habe ja die Bücher auswendig gelernt.

Logisch, ne? Ist nicht so, dass ich die ganze Zeit davon ausgehe, also OT, dass das schon eine okaye Herangehensweise ist. Nein. Das, was man OT mit einem Satz lösen kann, haut man dem Spieler lieber IT in die Fresse! Damit er so gar keinen Spaß mehr hat. Nur so kriegt man gutes Spiel!

Zitat:

bei deinen derzeitigen reaktionen würde ich dich bitten auch lieber nochmal eine nacht drüber zu schlafen, bevor du weiterhin deine position bezüglich der IT-konsequenzen einer spielszene vertrittst, die dir sehr nahe zu gehen scheint.



Mit Verlauch: Danke nein.



Bearbeitet von: Balduwyn am: 24 Apr 2017 16:25:08 Uhr
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Räuberwald
Senior Mitglied


812 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  16:24:51 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Räuberwald's Homepage
Auch auf die Gefahr hin, dass einige Punkte möglicherweise bereits überholt sind, weil neue Posts hinzukommen, während ich das hier schreibe, möchte ich noch einige Antworten zum ursprünglichen Eingangspost geben. Was sich bereits erledigt oder aufgelöst hat, am besten einfach ignorieren.

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

Und zwar gibt es ein sehr große IT-OT-Problem: Den Mord an Emerencia. Es ist nach dieser Con nun unstrittig, dass aus der al'anfanischen Gesandschaft heraus jemand ermordert wurde. Das ist kein Pappenstiel.


Unstrittig war bis dahin aus meiner Sicht (IT) nur, dass Emerencia Peretoz, die zu diesem Zeitpunkt Teil der al'anfanischen Gesandtschaft des Legaten Decius Paligan war, am 19. Phex 1038 BF gewaltsam zu Tode gekommen ist. Es ist ein Rachegeist erschienen, der mehrere Personen – sowohl innerhalb als auch außerhalb der al'anfanischen Gesandtschaft (!) – beschuldigt an ihrem Tod Schuld zu tragen und den Tod all dieser Menschen fordert. Der Geist hat aber selbst ausgesagt, sich an die letzten Minuten und die genauen Umstände vor seinem Tod überhaupt nicht erinnern zu können. Selbst wenn die Aussage eines Geistes als vor Gericht Bestand hätte, kann dieser zum letztlichen Hergang der Tat keine Angaben machen. Decius hat sich bisher geweigert offiziell auszusagen, ob der Tod Emerencias ein Unfall, ein juristisch zu ahndender Mord oder gar eine von ihm offiziell befohlene Hinrichtung war.

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

Ich habe extra vorher den Kontakt zur SL als auch zu den Spielern der Gesandtschaft gesucht, um zu erfragen, ob es okay ist, da nach vorn zu spielen. Das ist mir von beiden Seiten bestätigt worden.


Das ging leider völlig an mir vorbei. Mir war nicht bewusst, dass außer den Spielern die wir in die Versuche den Geist zu erlösen mit eingebunden hatten, noch weitere Spieler an diesem Plotfaden "dran" sind. Möglicherweise ist die Informtion auch einfach nicht bis zu mir gelangt. Mit wem aus der Gruppe hast du denn gsprochen?

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

Ich hatte am Vortag den Bruder der Emordeten kennen gelernt. Einen jungen Mann, der verzweifelt schien. Ich hatte ihm mein Beileid ausgesprochen. Der gute Ramon schien nicht wirklich überrascht, als ich ihm meinen Verdacht aussprach, war aber gleichzeitig von der schieren Macht der unanfechtbaren Al'Anfaner überwältigt und fürchtete sie. Lob: Tolle Darstellung des armen Bruders. Wenn ich es richtig verstanden habe, hatte er sich später notgedrungen auf eine schmierige Einigung mit den Al'Anfaner bzgl. des Todes seiner Schwester eingelassen.


Das möchte ich so nicht stehen lassen. Im Normalfall hätte der Angehörige eines Todesopfers von Decius vielleicht wirklich eine schmierige Einigung angeboten bekommen. In diesem Fall ging es aber um Emerencia, ein Mitglied der Gesandtschaft. Es gibt keinen Charakter in der Gesandtschaft der ihren Tod nicht bedauert und darunter leidet. Es wurde über einen längeren Zeitraum, gemeinsam mit Ramon intensiv nach einer Lösung gesucht, die dem Geist seiner Schwester Frieden schenkt. Es gab für Ramon mehrere seelsorgerliche Gespräche sowohl mit der al'anfanischen Borongeweihten Corvina (die als Beichtmutter des Gesandten dann auch auf Decius eingewirkt hat) als auch mit einem Borongeweihten des Puniner Ritus. Später wurde auch noch ein Praiosgeweihter und am Ende der Vogt der Burg als Verantwortlicher für die Gerichtsbarkeit vor Ort mit einbezogen. Ramon erklärte dann – und nach meinem Eindruck geschah dies nicht unter Erpressung –, dass ihm die Rettung der Seele seinr Schwester und die Wahrung ihres Erbes wichtiger sei, als eine Rache, die weitere Menschen das Leben kostet. Auch die Person, die beim Tod Emerencias die Klinge geführt hat, hat intensiv mit Ramon gesprochen und ihrerseits eine Buße angeboten.

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

[...]Ich drängel mich jetzt auch IT weiter nach vorne und schubse den "Held von Tobrien", einen Al'Anfaner der seinen Herrn beschützen will aus dem Weg.


Dieser Moment hat den betroffenen Spieler wirklich getroffen. Capitan Diago Delazar hat auf KuT 2 Seite an Seite mit Balduwyn und den Spießen gekämpft. Das kleine al'anfanische Kontingent hat auf dem Feldzug in Tobrien den Kämpfen mehrfach ein Zurückweichen der anderen Streiter gedeckt. Capitan Diago war immer vorne mit dabei und seinen Mut und seine Opferbereitschaft bewiesen. Für die Al'Anfaner war er schon vor den Ereignissen in Tobrien ein Kriegsheld. Und nach meiner ganz persönlichen Vorstellung ist er tatsächlich auch für viele Menschen im Mittelreich ein "Held von Tobrien". Er wurde sogar sichtbar vom Mittelreich für seine Tapferkeit ausgezeichnet. Selbst wenn Balduwyn Decius für einen ehrlosen Schurken und in diesem Fall Schuldigen hält, ist es trotzdem ein starkes Stück, die Hand gegen einen Kriegskammeraden zu erheben, der in diesem Moment nur versucht hat seiner Pflicht nachzukommen und seinen Herrn zu schützen. Hätte Balduwyn ihn nicht zunächst bitten können, ihn durchzulassen, damit er helfen kann?

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

Ich stehe sehr früh auf, damit genug Zeit bleibt für alle Fragen, alle Dinge und so weiter zur Verfügung zu stehen. Man weiß ja, dass auf dem Larp eine solche Sache noch viel Gespräche mit sich bringt. Ich gehe zur SL und sage, dass ich den Zweikampf, der folgt, gerne verlieren werde, weil ich nämlich OT keinen Spieler dazu nötigen will, der Verlierer zu sein und weil ich verhindern will, dass es da zu einem verbissenen Player-vs-Player-Fight kommt, der einfach nur Scheiße wird, statt dessen will ich an das wunderbare Spiel an der Nacht anknüpfen. Statt dessen denke ich mir OT, dass wohl der schwarze Don kämpfen wird, der IT auf jeden Fall der um Längen bessere Kämpfer als der ältliche Balduwyn, der ein Rechtsgelehrter und kein Kämpfer ist und den auch nur die Pflicht in den Krieg zwingt und nicht die Profession.


Hier wäre es wirklich hilfreich gewesen, wenn die SL, die ja wusste, dass wir Al'Anfa-Spieler zur gleichen Zeit in unserem Zimmer zusammensaßen und OT diskutiert haben, wie man die Situation im Spiel lösen kann, ohne das es aus dem Ruder läuft, uns einen Hinweis gegeben hätte. Dann hätten man sich ggf. auch kurz OT absprechen können.
Für mich als Spieler war zu dem Zeitpunkt nämlich nicht klar, ob die "Zweikampf"-Lösung überhaupt von allen Mob-Beteiligten akzeptiert würde oder ob sich die Situation der Nacht nicht sofort wiederholen würde, sobald Decius sich wieder blicken lässt.

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

Aber es wird noch besser. Ich sitze also da und bin einerseits froh, dass ich nicht sterben muss und andererseits bleibt der saure Geschmack zurück, dass keine Gerechtigkeit geschehen wird. Ich werde nochmal vor den Baron zitiert. Der verlangt von mir, dass ich mich beim al'anfanischen Gesandte entschuldige, weil dieser sich beschwert hatte und eine Liste erstellt hatte, mit Leuten die ihn bedroht haben, unter anderem stand meine Name darauf. Falls ich mich nicht entschuldigen würde, würde ich vor das Reichsgericht gebracht.


Ich kann dazu nur teilweise etwas sagen, aber soweit es mich betrifft: Es war nicht das Ziel der Al'Anfaner das "keine Gerechtigkeit geschehen wird". Die Al'Anfaner, wie auch die beiden Borongeweihten aus Punin und Al'Anfa hatten Ramon bereits am Samstag zugesagt, dass sie nicht ruhen werden, bis Emerencias Geist erlöst ist. Und das es irgendeine Form echter Gerechtigkeit und/oder Sühne dazu geben muss war unstrittig. Sie wollten nur, dass dies hinter verschlossenen Türen geregelt wird, damit die Gesandtschaft, die ohnehin bereits mehrfach rufschädigenden Beschuldigungen ausgesetzt war, nicht öffentlich beschädigt wird.
Was die Entschuldigung angeht: Aus Decius Sicht hatte in der Nacht ein grober Rechtsbruch ihm gegenüber stattgefunden. Er trägt einen Geleitbrief der Kaiserin bei sich, der ihm versichert, dass er (solange der Kaiserhof dies nicht widerruft, was er natürlich jederzeit tun kann) Freies und Sicheres Geleit besitzt. Und das die Lehnsleute der Kaiserin, der Adel des Mittelreichs, verpflichtet sind, dieses Versprechen der Kaiserin auch durchzusetzen. In der Nacht haben sich mehrere Adlige an dem Mob beteiligt, anstatt ihm Einheilt zu gebieten (so hatte ich es in der Situation als Spieler erlebt, gut möglich, das ich Dank Tunnelblick einige Details nicht mitbekommen habe). Bei mir kamen in dieser Situation auch Sätze wie der des Sturmfelsers ("Wenn ihr diesen Raum verlasst seid ihr tot") als Drohung und nicht wie am nächsten Tag von ihm erläutert als "hilfsbereit geäußerte Warnung" an. Gegen diese Leute wollte Decius nun Anklage erheben, damit sie für ihr Tun zur Rechenschaft gezogen werden. Baron/Baronin/Vogt... haben ihn dann darauf heruntergehandelt, dass er sich in Anbetracht der Situation und der realen Bedrohung durch Haffax mit einer Entschuldigung zufrieden gibt. Ich war als Spieler auch tatsächlich der Meinung, dass sich die betreffenden Adelscharaktere gemäß des mittelreichischen Rechts falsch verhalten haben. Deshalb schien mir das OT eine Lösung des Dilemmas und für alle Beteiligten gute Lösung.
Die schriftliche Liste mit den Vorwürfen, die wir an den Vogt übergeben haben, hatten wir gerade deshalb erstellt, um die Sache möglichst transparent zu machen. Wir wollten vermeiden, dass, wie es oft bei mündlich vorgetragenen Anschuldigungen geschieht, diese mit jedem weitererzählen weiter verfälscht werden. Es sollten keine wilden Behauptungen im Sinne von "Ich habe gehört wie X gesagt, dass er von Y erfahren hat, dass der Don gesagt hat..." zusätzliche Verwirrung schaffen.

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

Das Gottesurteil. Warum habe ich es vorgeschlagen?
Weil es einen Haufen Probleme gelöst hätte, wenn man folgender Interpretation folgt, was ohne Schwierigkeiten auf einem LARP möglich ist.
1. Nach einem blutigen Zweikampf, wäre der Ermordeten genüge getan, und ihr Mord wäre gesühnt gewesen. Der Geist wäre erlöst.


Ein Grund warum sich die al'anfanische Spielergruppe beim internen Gespräch gegen diese Lösung entschieden hat war, dass wir nicht den Eindruck hatten, der Geist könnte dadurch erlöst werden. Es handelte sich um einen Rachegeist. Er hatte Rache, an ALLEN die in den Tod verwickelt waren gefordert. Die Borongeweihte, der Bruder und die Person, die letztlich die Klinge geführt hat, hatten in der Nacht zuvor schon lange mit dem Geist gesprochen. Dies ging sogar soweit, dass die Person die bei Emerencias Tod die Klinge geführt hat, dem Geist ihr Leben als Sühne angeboten hat. Der Geist hat dies nicht aktzeptiert, weil dies nicht ausreichen würde (?). Alle, die an ihrem Tod schuldig seien, müssten sterben. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir entschieden (und ich dachte damals, dieser Sichtweise hätte sich auch der Ramon angeschlossen), das nach einer anderen Möglichkeit gesucht werden muss, den Geist zu erlösen. Denn das hatte für die borongläubigen Al'Anfaner durchaus eine hohe Priorität: Die unsterbliche Seele des Geistes zu erlösen und ihr einen Übergang in Borons Reich zu ermöglichen. Wir haben am Samstag ja sogar zusätzlich zu unserer eigenen Borongeweihten noch einen Borongeweihten des Puniner Ritus mit hinzugezogen, um einen Weg zu finden.

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

2. Die Ehre des Bruders wäre wiederhergestellt.


Seine Ehre schon. Aber ob es ihn wirklich für den Tod seiner Schwester entschädigt hätte, zumal wenn der Kämpfer Al'Anfas in dem Zweikampf siegreich gewesen wäre?

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

2. Der Mord wird ausgeräumt. Die Götter haben ein Urteil gefällt. Es kommt kein weltliches Gericht mehr. Das Thema Mord ist erledigt, die Al'Anfaner haben ihre Schuld beglichen.


Wir waren uns als Spieler nicht sicher, ob dies nach garethischem Recht so ist. Unsere Einschätzung war – zu diesem Zeitpunkt – das wir durch einen Zweikampf keine Lösung der Situation erreichen können. Selbst wenn wir ihn gewonnen hätten, hätte das nach unserer Einschätzung nicht verhindert, dass im Anschluss offiziell vor einem Hochgericht Klage hätte erhoben werden können. Und wir haben damit gerechnet, dass gerade wenn wir ihn gewinnen sofort der Vorwurf im Raum steht, wir hätten betrogen, den Kämpfer der Gegenseite vergiftet oder sonst etwas getan, was Al'Anfaner angeblich immer tun. Und dann hätten wir wieder einem Mob gegenübergestanden. Deshalb haben wir uns an die örtlichen Autoritäten gewandt, auch in der Hoffnung damit Druck aus der Situation herauszunehmen und eine Eskalation zu vermeiden.

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

Auf dieser Con findet Täterschutz statt. Das ist keine graue Con. Es ist eine schwarze Con. Die Bösen, die Mörder, gewinnen.


Das ist, aus meiner Sicht, ein Missverständnis. Der Bruder der Ermordeten, mehrere Geweihte (Boron, Praios) und die für den Tod Emerencias verantwortlichen Personen haben sich am frühen Samstagabend an den Vogt, als Vetreter der zuständigen Gerichtsbarkeit gewandt. Die Al'Anfaner haben ihre Verantwortung für den Tod Emerencias erklärt und die Geweihten haben dem Vogt einen Sühneweg und eine Möglichkeit zur Erlösung des Geeiste vorgeschlagen, den sie gemeinsam mit Ramon und den betroffenen Al'Anfanern überlegt hatten. Bedingung von Decius war, dass all dies im Stillen geschieht. Der Vogt hat erklärt seine grundsätzliche Offenheit für dieses Vorgehen, beschloss aber noch eine Nacht darüber schlafen zu wollen und am nächsten Morgen seine Entscheidung mitteilen.

Der Grund warum wir den ganzen Plotfaden gerne diskret und ohne das die ganze Gesandtschaft dabei als schuldig dasteht durchziehen wollten ist, dass Emerencias Tod zumindst teilweise die Folge eines OT-Missverständnis in der al'anfanischen Spielergruppe war. Wir hatten im letzten Jahr im Einvernehmen mit der betroffenen Spielerin entschieden, dass wir dieses Ereignis nicht einfach rückwirkend wieder ungeschehen machen, weil der Todesfall zu dem Zeitpunkt bereits für die anderen Spieler bekannt geworden war. Wir wollten es aber auch nicht ohne für unsere Charaktere stimmige Auflösung lassen.

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

Don Decius hatte die Verantwortung übernommen. Er hat diesen Mord auf sich genommen. Er ist damit "der Mörder". Dieser Mann wird geschützt. Er wird nicht vom Hof gejagt? Es wird nicht die Freundschaft mit der Familie aufgekündigt? Es wird nicht gesagt, dass kein ehrenhafter Mann neben den Al'Anfaner in den Krieg ziehen kann? Nein. Der Mörder wird geschützt.


Das sehe ich nicht ganz so. Ich bin noch immer der Meinung, dass Emerencias Tod nicht einfach ein kaltblütiger Mord war. Sie kam unter tragischen Umständen ums Leben. Und ja, Decius hat die Verantwortung für ihren Tod auf sich genommen. Das macht ihn noch nicht zum geständigen Mörder. Er hat nicht gesagt, dass Emerencias Tod die willentliche absichtliche Folge eines ausgeklügelten Mordplans der "gemeinen schweineligen Mordmiord-Giftmischer-Bande" war. Er hat gesagt, er trägt die Verantwortung. Wenn ein Stallknecht den Sattelgurt nicht richtig festzieht und der Reiter stürzt und kommt zu Tode, kann der Stallmeister dafür die Verantwortung übernehmen, weil die Arbeits des Knechts in seinen Verantwortungsbereich fällt. Er kann uch dann die Verantwortung übernehmen, wenn weder der Stallknecht noch der Stallmeister absichtlich und aus heimtückischen Beweggründen geplant haben, dass der Reiter zu Tode kommt. Für mich ging es in dieser Situation um Verantwortung, nicht um Schuld.

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

Das Opfer wird dadurch verhöhnt. Das ist nicht das was ich spielen will. Ganz ehrlich. Das geht doch nicht. Ich finde sowas unerträglich. Das ist einfach nur noch erbärmlich.


Ich glaube, wenn du die Hintergründe der ganzen Situation kennen würdest, dann würdest du das etwas anders sehen.

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

Wieso war es nicht möglich, nach zwei Tagen Buchprüfungsplot und langweiliger Paragraphen-Reiterei mit einem Gottesurteil die alternative Form der Rechtsfindung in Aventurien auch mal anzuspielen. [...] Wieso geht das nicht?


Ich habe weiter oben ja bereits beschrieben, warum das Gottesurteil in diesem Moment aus unserer Sicht keine gangbare Lösung zu sein schien. In einem kurzen OT-Austausch (oder durch SL-Vermittlung) hätte man das vielleicht aufklären können, aber dazu kam es in diesem Moment leider nicht.

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

Danach wäre alles in Butter gewesen. Das Urteil der Götter ist gefunden und vollstreckt. Der Gerechtigkeit ist genüge getan.


Das verstehe ich nicht. Wenn es wirklich um Gerechtigkeit für den Bruder und den Geist der verstorbenen geht, wo liegt dann die Gerechtigkeit, wenn der (angeblich) böse Mörder davonkommt, weil er im Zweikampf triumphiert. Das würde doch dann bedeuten, dass Praios den (angeblichen) Mord legitimiert. Oder würde man daraus den Schluss ziehen, dass Emerencia zu Recht getötet wurde und es deshalb kein Mord war?

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

Und wie soll es jetzt weitergehen? Es wissen doch jetzt alle, dass die Al'Anfaner eine gemeine, schweinelige, Mordimord-Giftmischer-Bande sind. Sollen wir jetzt auf den nächsten Con dann immer "MÖRDER!" rufen? Und "PFUIIIIII!" "Schande." Sollen wir uns IT-Taugliches faule Gemüse besorgen und die damit bewerfen.


Ganz ehrlich: Genau dieses "Wissen" tragen leider erschreckend viele Charaktere ohne IT-plausible Begründung sowieso schon mit sich herum. In diesem Fall steckte ja tatsächlich noch etwas dahinter. Aber egal, was unsere Charaktere tun oder nicht tun. Die al'anfanischen Charaktere werden immer gerne als Sündenböcke oder Buhmänner herangezogen und das nervt manchmal echt...

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

Es ist jetzt irgendwie hintenrum, ohne Beteiligung von Anderen, bestimmt gesagt, dass irgendein Sonderschwallerlabersülz Gericht, Don Decius dazu verurteil ein Blutgeld zu bezahlen oder sowas.


Ich glaube nicht, das die Lösung ganz so "einfach" für die Al'Anfaner sein wird. Nach Außen hin wird die Angelegenheit vielleicht tatsächlich rechtlich so aus der Welt geschafft. Aber die ruhelose Seele des Rachegeistes wird das kaum zufriedenstellen. Und die Al'Anfaner hatten Ramon schon am Samstagnachmittag zugesichert, das sie ALLES tun werden, was in ihrer Macht steht, um Emerencias Seele Frieden zu schenken. Sie werden dann vielleicht nicht mehr strafrechtlich verfolgt, aber losgeworden sind sie ihr Problem noch lange nicht.

Zitat:
Original erstellt von: Balduwyn

Statt dessen ist da so ein Scheiß entstanden. Das ralle ich einfach nicht.Was habe ich da falsch gemacht?


Ich glaube, in dieser speziellen Situation hätte es wirklich geholfen, wenn du kurz OT auf mich oder einen der anderen Al'Anfa-Spieler zugekommen wärst, erklärt hättest, das du den Zweikampf für eine für alle geeignete Lösung hältst bzw. nachgefragt hättest, warum wir diese Lösung scheinbar ohne Grund abgeblocken.
Es hätte aber sicher auch geholfen, wenn die SL, die ja offenbar beiderseits über die schwierige Situation informiert war, hier vermittelnd eingegriffen hätte.


Don Decius Paligan - Grande, Gesandter Al'Anfas & Legat des Hauses Paligan (TW 2+3+4, Sil 4+5, RF 1+2+3, WB 1, ST 1+2+3, WK 5, HdS 1+2+3+3,5+4, CM 5.5, SuG 1+2+3, DGT, KB)
Tar Rivitoz - Seesoldat der Schwarzen Armada (KuT 2)
Knotas Klipp - Schiedsknecht der Rondrakirche (DSDB)
Darec Quent - Albernischer Renegat (LvT 8)
Darb Knipperdolling - Legendärer Wanderprediger der Bekenner-Sekte (PzE1)
NSC (Alrik vom Elgorshof, Olein Waldeswacht, Papageno Paligan) (PzE 2, PzE 3, CM 6)
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  16:50:07 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Dieser Moment hat den betroffenen Spieler wirklich getroffen.


IT oder OT?
Zitat:

Selbst wenn Balduwyn Decius für einen ehrlosen Schurken und in diesem Fall Schuldigen hält, ist es trotzdem ein starkes Stück, die Hand gegen einen Kriegskammeraden zu erheben, der in diesem Moment nur versucht hat seiner Pflicht nachzukommen und seinen Herrn zu schützen. Hätte Balduwyn ihn nicht zunächst bitten können, ihn durchzulassen, damit er helfen kann?


Balduwyn hält ihn nicht für ein Schurken. Ich hatte schon verstanden, dass Don Decius das nicht wollte. Und dann hat er die Verantwortung übernommen. Ich schrub ja bereits. Höchst ehrenhaft. Ich kniete ja neben dir und flehte den Geist an, abzulassen und es gut sein zu lassen. Aber wenn die Geister ihre Rache wollen, dann wollen sie sie.

Und weil er ein Ehrenmann ist und weil das alles auch zum Teil unter "Dumm gelaufen" fällt, war es für mich IT wie OT noch mehr ein Grund an dieser Stelle die Götter entscheiden zu lassen. Sollen sie entscheiden, wer sterben muss und OB überhaupt jemand sterben muss.

Ich stellte mich auf jeden Fall zur Verfügung. Wenn die Götter es wollen, wird mein Blut zur Widerherstellung der Ehre, zur Austreibung des Geistes und zur Begleichung der Schuld der Al'Anfaner vergoßen. Und wenn ich dann sterbe, dann ist es so.

Zitat:
Der Geist hat dies nicht aktzeptiert, weil dies nicht
ausreichen würde (?)


Ein Geist der durch ein Urteil der Götter, durch Blutvergießen und durch die Todesangst der beiden Kämpfer, nicht befriedigt wird?

Zitat:
Wenn ein Stallknecht den Sattelgurt nicht richtig festzieht und der Reiter stürzt und kommt zu Tode, kann der Stallmeister dafür die Verantwortung übernehmen, weil die Arbeits des Knechts in seinen Verantwortungsbereich fällt. Er kann uch dann die Verantwortung übernehmen, wenn weder der Stallknecht noch der Stallmeister absichtlich und aus heimtückischen Beweggründen geplant haben, dass der Reiter zu Tode kommt. Für mich ging es in dieser Situation um Verantwortung, nicht um Schuld.


Entweder übernimmt der Stallmeister die Verantworung nicht. Dann wird der Knecht bestraft. Oder der Stallmeister übernimmt die Verantwortung. Dann wird er bestraft. So funktioniert das meiner Meinung nach. In dem Moment, wo ich sage: Das habe ich zu verantworten, geht die Schuld auf mich über.

So würde ich das jederzeit machen.

Wenn einer der Spieße Kacke baut und ich stelle mich als Leutnant davor, muss ich die Strafe erdulden.

Und weil Don Decius die Verantwortung übernommen hatte, für einen Mord, würde es ja Balduwyn so schlimm finden, wenn der hohe Abgesandte dafür vielleicht gar seinen Kopf verlieren würde.

An der Stelle sollen es nicht die Al'Anfaner allein sein, und der Decius schon gar nicht, der vielleicht zu Tode gebracht wird. (Denn auf Mord folgt ja gewöhnlich eine Todesstrafe, auch wenn die bei Decius dann vielleicht umgewandelt würde oder oder oder.) Wenn die Götter es so wollen, werden die Al'Anfaner gar nicht bestraft. Statt dessen blute ich.

Im Übrigen war ich auch deswegen OT dafür, dass in diesem Gottesurteil dann ich auf die Fresse bekomme.

Damit können alle ihre Gesicht wahren. Die Schuld wäre beglichen.

Aber das ist ja auch nur meine Interpretation von Ehre, aventurischem Schuld und Sühne, Blutvergießen zur Wiedergutmachung (Blutgeld ist ja auch sowas) und so weiter un so fort.

Wäre für mich schön gewesen, wenn für diese Interpretation, der ich, glaube ich, nicht alleine folge, auch Platz wäre. Isses aber leider nicht.

Ich habe da übrigens auch die ganze Zeit nie das Gefühl gehabt, dass das jetzt von den Spieler der Al'Anfaner kaputt gemacht wird. Es kamen bei mir mehrere Szenen in denen mir gedroht und so weiter an, statt dass man mich mal auf diese Gottesurteilssache überhaupt mal anspielt. Ich fand das so enorm Schade. Immerhin hatte ich mich bereit erklärt, zur Not in den Tod zu gehen. Das ist doch mal was, oder nicht? Ist doch keine Selbstverständlichkeit. Aber diese Bereitschaft wurde mir noch schlecht ausgelegt. Daher der Frust. Der Frust entstand nicht durch die al'anfanische Spielerschar. Im Gegenteil. Das viele Lob hatte ich extra erwähnt, damit klar wird, dass ich euch cool finde.


Bearbeitet von: Balduwyn am: 24 Apr 2017 16:54:49 Uhr
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  17:01:46 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Ich glaube, in dieser speziellen Situation hätte es wirklich geholfen, wenn du kurz OT auf mich oder einen der anderen Al'Anfa-Spieler zugekommen wärst, erklärt hättest, das du den Zweikampf für eine für alle geeignete Lösung hältst bzw. nachgefragt hättest, warum wir diese Lösung scheinbar ohne Grund abgeblocken.
Es hätte aber sicher auch geholfen, wenn die SL, die ja offenbar beiderseits über die schwierige Situation informiert war, hier vermittelnd eingegriffen hätte.


Wollte ich auch. Hatte ich mir fest vorgenommen. Ich wartete seit 8.30 Uhr auf meine Chance. Ihr kamt spät. Kein Vorwurf. Bis dahin war ich schon sowas von unehrenhaft behandelt worden und dann kam dieser Gipfel, dass ich mich dafür entschuldigen soll und ich dachte mit nur: "Ey. Du willst dich hier einem Kampf auf Leben und Tod für die gute Sache stellen. Keiner der offiziellen Anwesenden sagt mal sowas wie: 'Mutig.', statt dessen kommt eine Entehrung und Demütigung nach der Anderen und jetzt sollst du dich noch entschuldigen. Fickt euch." Gedacht habe ich das. Gesagt nicht. Gott sei Dank nicht. Ich war sowas von abgefuckt, du kannst es dir nicht vorstellen. Das hat aber nichts mit euch zu tun. Die Forderung konnte ich da schon verstehen, hatte sie aber IT als schlimme Arroganz ausgelegt. Jetzt kann ich sie selbstverständlich noch besser verstehen.

Alle eure Argumente sind für mich voll nachziehbar und ich wiederhole mich: Cooles Spiel.

Schade, dass eine Andere Lösung (die natürlich auch in Unkenntnis eurer Vorgänge aufkam, nicht vergessen) so völlig abgeblockt wurde, dass ich nur noch voll verfrustet wurde und man mit nicht mal OT sagt, dass man mit einer solchen Interpretation des Rechtes nicht spielen möchte, was okay gewesen wäre. Von der SL hörte ich nur: Du musst einen Geweihten finden, der das mitmacht.

Daher dachte ich: Jawoll, es geht nach vorne. Ich hatte mich da sehr drauf gefreut.
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  17:24:54 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Ganz ehrlich: Genau dieses "Wissen" tragen leider erschreckend viele Charaktere ohne IT-plausible Begründung sowieso schon mit sich herum. In diesem Fall steckte ja tatsächlich noch etwas dahinter. Aber egal, was unsere Charaktere tun oder nicht tun. Die al'anfanischen Charaktere werden immer gerne als Sündenböcke oder Buhmänner herangezogen und das nervt manchmal echt...


Vielleicht erinnerst du dich noch an das erste Silbertaler. Auch damals stand das sofort im Raum, als der Hesindegeweihte ermordet wurde. Ich bin damals zusammen mit dem Ritter Glenyn ui Barandin zu euch gekommen und habe sofort erklärt, dass ich haltlose Unschuldigungen nicht unterstütze. Wir hatten ein kurzes Gespräch. Wir sassen in einem euren Zimmer. Die Schwarzmagierin war auch dabei. Du sagtest sogar, dass du befürchtest, dass du ebenfalls Opfer werden können. Darauf hin haben wir dich zum Praiosdienst begleitet, auch um dich zu beschützen.

Also ich hole die alte Kamelle vom Mord-Al'Anfaner nicht sofort heraus (auch weil ich im PnP die Al'Anfaner sehr mag und es nach Almada meine Lieblinsregion ist). Nach dem Mord war ich halt IT auch so megaentäuscht, dass sich die Vorurteile als wahr erwiesen haben.

Aber das ist auch nur eine Randinformation.
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Hakon Beoson
Thorwaler


66 Beiträge

Erstellt  am: 24 Apr 2017 :  23:36:25 Uhr  Profil anzeigen  Besuche Hakon Beoson's Homepage
Zitat:
Bei den Rufen der Umstehenden ("Töte ihn!", "Es muss Blut fließen!") wurde mir dann schon etwas mulmig. [...] Als die ersten Waffen gezückt wurden und da erkennbar war, dass einige Spieler nicht mehr ganz nüchtern waren, hatte ich dann wirklich die Sorge, dass mein Charakter direkt auf dem Burghof getötet wird. [...] Decius verkroch sich in der hinterste Ecke und ich hatte die Gelegenheit kurz durchzuschnaufen.

Vielleicht hätte ich in der Situation einfach für ein paar Minuten aus dem Spiel rausgehen sollen, um etwas Distanz zu der Situation zu bekommen und ganz in Ruhe zu überlegen, wie ich Decius weiter handeln lasse.

Die sichtbar gezeigte Reue schien aber nicht dazu beizutragen, den Mob zu beruhigen oder zumindest dazu zu bringen, die Sache wenigstens für den Moment gut sein zu lassen, obwohl Decius ja sichtbar keine Möglichkeit hatte, irgendwohin zu flüchten. [...] Durch das Einwirken eines Tsageweihten und weiterer Charaktere aus der Stadt entspannte sich die Situation zumindest etwas. Die meisten verließen den Rittersaal, wobei für mich nicht erkennbar war, ob meine Worte wirklich durchgedrungen sind oder der Lynchmob einfach irgendwann das Interesse verloren hat. Nach Sätzen wie "Wenn ihr den Rittersaal verlasst seid ihr tot", habe ich dann durchaus damit gerechnet, in der Nacht möglicherweise noch Besuch von Menschen mit langen Messern zu bekommen...


Ich halte nicht viel von OT-Diskussionen über IT-Differenzen, möchte aber als angesprochener Tsageweihter auch kurz mein OT-Bild von der Situation schildern:

Wir waren Samstag nachts gegen 1Uhr (nachdem die beiden Spielleute so unglaublich nett waren noch mal für unseren Tanz aufzuspielen) eigentlich schon langsam ins OT abgeglitten als erst zwei Al'Anfaner und dann ein Mob in den Rittersaal stürmten. Ich spreche bewusst von Mob, denn die Stimmung war sehr aufgeladen (es wurden mehrfach Personen rumgestoßen und wie häufig auf dem Con viel geschrien) und es war Uhrzeit bedingt vermutlich auch schon ordentlich getrunken worden, als der Kopf des Paligan gefordert wurde. Ich wusste erstmal nicht viel mit der Situation anzufangen. War dann aber erleichtert dass Balduwyn (?) mit dem Gottesurteil einen vermeintlichen Ausweg aus der Situation gefunden hatte. Ich habe mich dann darauf konzentriert noch festzuklopfen, dass das Götterurteil erst am nächsten Tag stattfinden soll. Damit alle ausgenüchtert und OT-vorbereitet sind. Die Drohung "Wenn ihr den Rittersaal verlasst seid ihr tot" gegenüber den Al'Anfanern hat dann diese Deeskalation leider wieder einen Schritt zurückgenommen.

Hätte ich gewusst, dass meine Befürchtung durchaus berechtigt waren und die Situation wirklich auch OT ungeklärt war, hätte ich ein STOP ausgerufen, damit sich erstmal alle OT fangen können.

Und damit zu konstruktiven Vorschlägen:
-Bevor ein IT-Konflikt OT-unangenehm wird und auch lieber dreimal zu früh als einmal zu spät, ins OT gehen und ruhig zwischen den Beteiligten die Situation abklären. Das Götterurteil und die Überlegung das sogar zu verlieren war ein guter Ansatz, wenn es OT kurz abgesprochen worden wäre hätte es die Situation entschärfen können.
-Auch als Rollenspieler sind wir alles Menschen. Wenn ein deutlich überlegener Trupp einzelne Personen IT bedroht bitte OT abklären und sichergehen, dass es nicht OT-unangenehm ist. Das ist quasi "psychologischer Infight". Einmal kurz OT-Schulterklopfen oder Handschlag und danach streitet es sich IT viel angenehmer.
-Nachts leicht angetrunken und unterwegs ins Bett ist nicht der beste Zeitpunkt einen großen Plot relevanten Streit anzufangen.

In diesem Sinne: Von mir aus könnt ihr auch auspeitschen, wenn alle einverstanden sind, aber bitte vereinbart vorher ein Safeword!
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 25 Apr 2017 :  08:04:20 Uhr  Profil anzeigen
Ich habe auch noch über Folgendes nachgedacht.

Bei alle dem Legalismus, den ich auf der Con erlebt habe und den vielen Rechtsfragen und dem ständigen. "Das darf man nicht." und "Das geht so nicht.", was ich für nicht besonders Spielfördernd finde, sondern wo ich eher jemand wäre, der sich da auch einfach über die Gesetze hinwegsetzt, was von vielen geteilt wurde, aber von vielen auch wieder nicht, stellen sich mich im Bezug auf die al'anfanische Gesandtschaft enorm viele Rechtsfragen, die ich auf der Con nicht stellen wollte, weil es meiner Meinung nach viel zu weit geht und weil es mir dort auch viel zu langweilig geworden wäre.

Vielleicht können diese Fragen aber dann hier auch mal geklärt werden.

1. Ist Al'Anfa überhaupt mit Haffax im Krieg? Mein Eindruck ist da, dass Al'Anfa keinen Krieg gegen die schwarzen Lande führt. Ich habe noch nie gelesen, dass die al'anfanische Flotte gegen Haffax' operiert. Im Gegenteil. Ich habe nur gefunden das 1023 die letzten al'anfanischen Truppen aus Perricum abgezogen wurden. Meine Eindruck: Es herrscht kein Krieg zwischen dem Imperium und dem Fürstkomtur. (Dasselbe gilt, mMn übrigens für das Horasiat.)

2. Ist die Teilnahme einer offiziellen Gesandtschaft des Imperiums, dass in dem Falle, wo kein Krieg zwischen den beiden Reichen herrscht, nicht gleichzeitig eine Kriegserklärung. Spätestens, wenn Mitglieder der al'anfanischen Gesandtschaft hochoffiziell mit Verdienstorden der al'anfanischen Krone ausgezeichnet werden, kann man ja nicht mehr davon ausgehen, dass das eine "reine Privatangelegenheit" des Legaten ist, was man vielleicht noch sagen könnte, wenn man das gaaaaaanz weit herholt.

3. Ist einer offiziellen Gesandtschaft selbst wenn Krieg herrschen würde nicht die Teilnahme an Kampfhandlungen untersagt, im Sinne von "Die sind viel zu wichtig"?

4. Ist im Kriegsfall so eine Gesandtschaft nicht ein primäres Ziel für Angriffe und Gefangennahme durch den Feind, weil sie eine extreme wichtige Rolle spielen, über wichtiges Wissen verfügen, dass dem Feind unbedingt in seine Hände bringen will, weil sie ein unglaublich wertvolles Faustpfand wären, weil sie gegen 1000 Kriegsgefangene ausgetauscht werden könnten, weil sie ein Vermögen an Lösegeld einbringen könnten?

4.a. Bringt man nicht, durch die Teilnahme an Kriegshandlungen und wie jetzt bei diesem Zug nach Rommilys den Baron Malepartius in eine extrem bedrohliche Lage, weil man seine paar Männer, die diese Gesandschaft beschützen müssen, der extem hohen feindlichen Aufmerksamkeit durch Haffax Truppen aussetzt, die so einen Legaten doch unbedingt in ihre Finger kriegen wollen würden?

4.b. Wäre es nicht die Pflicht des Legaten gewesen, sofort und unverzüglich, in dem Moment, wo er von einem Angriff auf Perricum und dem Zug auf Rommilys gehört hat, nach Gareth zur "Botschaft des Imperiums" oder in eine andere sichere Region zurück zu kehren, um sich aus der Schusslinie zu holen und um die Gefahr von dem Baron abzuwenden?

5. Was passiert denn eigentlich, wenn die al'anfanische Gesandtschaft im Kampf mit Haffax umkommt? Was passiert, wenn die durch "friendly fire" umkommen? Was passiert, wenn sie durch "Freigheit vor dem Feind", weil die Landwehr kopflos flieht, im Stich gelassen werden und dann umkommen?

6. Haben die Al'Anfaner eigentlich, falls doch Krieg herrscht, eine eigene Militärführung, die sich im Mittelreich befindet und wenn ja, würde ich gern wissen, wer dieses Oberkommando hat, und über welche Truppenteile und Streitkräfte er verfügt, die im Mittelreich stationiert sind.

7. Wenn die Al'Anfaner im Krieg mit Haffax sind, führen die dann dort einen alliierten Befreiunungsangriff und leisten den Mittelreichern nur Schützenhilfe oder sind die darauf aus, dort die Teile, die sie mit eventuellen Truppen erobern, auch zu behalten. Ich meine so ein von Haffax zurückerobertes Perricum wäre ja ein netter al'anfanischer Aussenposten, wie?

8. Ist dieser "Zug des Raben" eigentlich eine offizielle Setzung?

Ich möchte damit folgendes Problem ansprechen. Ich habe eigentlich den Eindruck, dass zwishen Al'Anfa und Haffax kein Krieg herrscht. Es kommen trotzdem offiziel Al'Anfaner (und nicht als Söldner) auf Cons und bespielen dort, dass sie ganz offiziell am Krieg Teil nehmen. Ich finde das OT vollkommen in Ordnung, soll halt jeder Spielen was er will. Aber wenn da offiziell kein Krieg herrscht, dann ist das ein massiver Bruch mit der offiziellen Setzung. Und der wirft eine Menge Probleme auf.

Vor dem Hintergrund, dass auf der Con und jetzt auch im Nachgang die Paragraphen geritten werden und man mir IT wie OT bei der Frage nach dem Götterurteil mit den aventurischen Gesetzen kommt, wäre es schon ein ziemlich starkes Stück, wenn ich sowas nicht fordern dürfte, aber anderen Spielern erlaubt wird für das Imperium Al'Anfas da Kriege vom Zaun zu brechen.

Bearbeitet von: Balduwyn am: 25 Apr 2017 08:10:01 Uhr
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Satinavian
fleißiges Mitglied


168 Beiträge

Erstellt  am: 25 Apr 2017 :  10:19:23 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:

1. Ist Al'Anfa überhaupt mit Haffax im Krieg? Mein Eindruck ist da, dass Al'Anfa keinen Krieg gegen die schwarzen Lande führt. Ich habe noch nie gelesen, dass die al'anfanische Flotte gegen Haffax' operiert. Im Gegenteil. Ich habe nur gefunden das 1023 die letzten al'anfanischen Truppen aus Perricum abgezogen wurden. Meine Eindruck: Es herrscht kein Krieg zwischen dem Imperium und dem Fürstkomtur. (Dasselbe gilt, mMn übrigens für das Horasiat.)
MWn hat Al'Anfa sich früher mal am Dämonenarchenjagen beteiligt, sich aber ziemlich aus dem Perlenmeer und dem aktiven Kampf gegen die meisten Heptarchien zurückgezogen nachdem es mehrere der dafür geeigneten Schiffe im Kampf mit Piraten und Bornländern bzw. durch Wetter im Südmeer verloren hat, danach die absurde größte Seeschlacht aller Zeiten geschehen ist und man auch noch Schiffe für die Uthuria-Sache brauchte. Oh, und dass die ganzen Charyptischen Freibeuter illoyal sind und sogar versucht haben, Al'Anfa selbst mal zu plündern, hilft natürlich auch nicht.

Es ist praktisch nicht von Relevenz. ob Al'Anfa mit der Fürstkomturei im Krieg liegt, im Moment kann es nicht wirklich Macht so weit projezieren, um da mitzumischen.
In welchem Umfang genau Al'Anfa an der Seeschlacht zum am Untergang der schwimmenden Heptarchie beteiligt war, ist offiziell offen gelassen, da das von den Aktionen von Spielergruppen in einem Abenteuer abhängt. Helme Haffax ist aber praktisch zu weit weg (besonders, nachdem er Maraskan fast aufgegeben hat) und der Weg führt durch unfreundliche Gewässer.

Zitat:
2. Ist die Teilnahme einer offiziellen Gesandtschaft des Imperiums, dass in dem Falle, wo kein Krieg zwischen den beiden Reichen herrscht, nicht gleichzeitig eine Kriegserklärung. Spätestens, wenn Mitglieder der al'anfanischen Gesandtschaft hochoffiziell mit Verdienstorden der al'anfanischen Krone ausgezeichnet werden, kann man ja nicht mehr davon ausgehen, dass das eine "reine Privatangelegenheit" des Legaten ist, was man vielleicht noch sagen könnte, wenn man das gaaaaaanz weit herholt.
Bedenke, dass der Legat auch Paligan ist und der Adel auch seiner Verwandtschaft im Krieg zu Hilfe kommt. Nicht nur ist Don Decius über Alara mit der Kaiserin verwandt, sondern auch mit der kürzlich verstorbenen Rimiona und dem Paliganzweig im kürzlich eroberten Perricum.
Zitat:
3. Ist einer offiziellen Gesandtschaft selbst wenn Krieg herrschen würde nicht die Teilnahme an Kampfhandlungen untersagt, im Sinne von "Die sind viel zu wichtig"?
Das ist eine Möglichkeit. Andererseits sind natürlich Verdienste in einem Krieg gegen hinreichend unbeliebte Feinde und das Stärken von Bündnissen sinnvoll für die eigene politische Position daheim. Bedenke auch, dass die Situation in Al'Anfa nach Mehrfachputsch und Proskription kompliziert ist und die im Moment mächtigste Person ein altgedienter General ist, dessen Meinung von den verweichlichten Granden nicht die höchste ist.
Zitat:
4. Ist im Kriegsfall so eine Gesandtschaft nicht ein primäres Ziel für Angriffe und Gefangennahme durch den Feind, weil sie eine extreme wichtige Rolle spielen, über wichtiges Wissen verfügen, dass dem Feind unbedingt in seine Hände bringen will, weil sie ein unglaublich wertvolles Faustpfand wären, weil sie gegen 1000 Kriegsgefangene ausgetauscht werden könnten, weil sie ein Vermögen an Lösegeld einbringen könnten?
Korrekt. Die Gesandtschaft muss sich auch mit solchen Sachen auseinandersetzen und in der Tat gibt/gab es Gefangenschaftsplots.
Zitat:
4.a. Bringt man nicht, durch die Teilnahme an Kriegshandlungen und wie jetzt bei diesem Zug nach Rommilys den Baron Malepartius in eine extrem bedrohliche Lage, weil man seine paar Männer, die diese Gesandschaft beschützen müssen, der extem hohen feindlichen Aufmerksamkeit durch Haffax Truppen aussetzt, die so einen Legaten doch unbedingt in ihre Finger kriegen wollen würden?
Nachdem Haffax Leute die arme Rimiona fast vor der Nase der Gesandtschaft ermordeten und man knapp Perricum entkommen konnte, nachdem man sich mit Attentätern herumgeschlagen hat, scheint das kein unangemessen großes Risiko zu sein. Dieses Risiko gibt es immer für irgendwen, egal, wo der Legat ist. Und gerade jetzt im Moment, wo Haffax seine Offensive durchführt und schnell seine Ziele erreichen muss, bevor das Mittelreich Truppen umleiten kann, ist es Malapartus als gräflicher Heerführer, der sowieso ein viel interessanteres Ziel ist. Alles was man mit Decius tun könnte, wird erst wichtig, wenn die Offensive vorbei ist.
Zitat:
4.b. Wäre es nicht die Pflicht des Legaten gewesen, sofort und unverzüglich, in dem Moment, wo er von einem Angriff auf Perricum und dem Zug auf Rommilys gehört hat, nach Gareth zur "Botschaft des Imperiums" oder in eine andere sichere Region zurück zu kehren, um sich aus der Schusslinie zu holen und um die Gefahr von dem Baron abzuwenden?
Was die aktuellen Anweisungen an den Legaten aus Al'Anfa angeht, so muss ich das geheim halten.
Zitat:
5. Was passiert denn eigentlich, wenn die al'anfanische Gesandtschaft im Kampf mit Haffax umkommt? Was passiert, wenn die durch "friendly fire" umkommen? Was passiert, wenn sie durch "Freigheit vor dem Feind", weil die Landwehr kopflos flieht, im Stich gelassen werden und dann umkommen?
Politik passiert dann.

Wenn ich raten müsste, wird man sie dann groß als Kriegshelden in Szene setzen, es sei denn, es gibt jemanden, dem man die Schuld geben kann und der genug Feinde im mittelreichischen Heer hat, so eine Darstellung voranzutreiben. Aber wer in den Krieg zieht und stirbt, der ist halt im Krieg gefallen.
Zitat:
6. Haben die Al'Anfaner eigentlich, falls doch Krieg herrscht, eine eigene Militärführung, die sich im Mittelreich befindet und wenn ja, würde ich gern wissen, wer dieses Oberkommando hat, und über welche Truppenteile und Streitkräfte er verfügt, die im Mittelreich stationiert sind.
MWn gibt es so was nicht. Gesetzt sind verschiedene Leibgarden wie z.B. die Wachen Alaras, aber keine echte Militärstruktur.
Zitat:
7. Wenn die Al'Anfaner im Krieg mit Haffax sind, führen die dann dort einen alliierten Befreiunungsangriff und leisten den Mittelreichern nur Schützenhilfe oder sind die darauf aus, dort die Teile, die sie mit eventuellen Truppen erobern, auch zu behalten. Ich meine so ein von Haffax zurückerobertes Perricum wäre ja ein netter al'anfanischer Aussenposten, wie?
Offiziell passiert da nicht groß was. Seitdem mit der Rabenmark das Mittelreich dem Kirchenorden, der zum Kampf gegen Al'Anfa gegründet wurde, nicht nur haufenweise Macht und Land gegeben hat, sondern auch die Autorität im Kampf gegen die Heptarchie, die Al'Anfa am meisten gegen den Strich ging, ist es ziemlich still geworden. Man kann schlecht Golgaritenabenteuer schreiben, in denen diese Al'Anfaner Geweihte im Kerker sitzen haben und die dann mit Al'Anfanischen Truppen zusammen Tobrien befreien lassen, ohne dass die Ordenskrieger als Hypokriten rüberkommen.
Zitat:
8. Ist dieser "Zug des Raben" eigentlich eine offizielle Setzung?
Mwn nicht. und nein, von territorialen Ambitionen habe ich nie gehört. Nicht offiziell, nicht in der Larp Gruppe. Allerhöchstens hat mal jemand die Al'Anfanische Verwandtschaft zum maraskanischen Königshaus ins Spiel gebracht, aber auch da will sich wohl keiner die Finger verbrennen.
Und gerade die Markgrafschaft Perricum als mittelreichisches Paligan-Land wird der Legat wohl definitiv befreien statt erobern wollen.
Zitat:
Ich möchte damit folgendes Problem ansprechen. Ich habe eigentlich den Eindruck, dass zwishen Al'Anfa und Haffax kein Krieg herrscht. Es kommen trotzdem offiziel Al'Anfaner (und nicht als Söldner) auf Cons und bespielen dort, dass sie ganz offiziell am Krieg Teil nehmen. Ich finde das OT vollkommen in Ordnung, soll halt jeder Spielen was er will. Aber wenn da offiziell kein Krieg herrscht, dann ist das ein massiver Bruch mit der offiziellen Setzung. Und der wirft eine Menge Probleme auf.
Naja, es finden keine erwähnenswerten Kampfhandlungen statt, aber einen Friedensvertrag oder eine Anerkennung der Heptarchie von Seiten Al'Anfas gibt es nie. Bloss weil der Kampf irgendwie faktisch eingeschlafen ist, ist der Krieg noch lange nicht vorbei. Und auch wenn das Mittelreich im Khomkrieg drauf gepfiffen hat, ist Al'Anfa immer noch Verbündeter und hat im Sinne des Mittelreiches gegen Borbarad und Borbarads Erben gekämpft. Auch wenn das keiner würdigt, hat das nie wirklich aufgehört, man hat sich nur nähere Ziele gesucht. Entsprechend ist der Kriegszustand mWn weiterhin in Kraft.

Wann war denn das letzte Mal vom Kampf zwischen Bornland und Haffax zu lesen ? Dürfte noch deutlich länger her sein. Nimmst du deswegen auch da an, dass in Wirklichkeit Frieden herrscht ? Das ist doch Unsinn. Die Bornländer haben lieber gegen das Eisreich gekämpft, weil es direkt vor der Haustür liegt. Gegen dieses wiederum war von mittelreichischen Truppen wenig zu lesen, ist deshalb das Mittelreich im Frieden mit Glorana gewesen ? Aranien hat nie wirklich gegen die Warunkei gekämpft. Heißt das Frieden ?
Al'Anfa hat sich als Seemacht auf die schwimmende Heptarchie konzentriert, bis irgendjemand einen äußeren Feind brauchte, um den horasischen Bürgerkrieg zu beenden.

Ich würde aber praktisch das Engagement des Legeten eher seiner Familienloyalität zuschreiben. Das Imperium hat im Moment andere Sorgen. Aber in der Tat könnte es auf ihn zurückfallen, falls er sich zu weit aus dem Fenster lehnt.


Aber zu all dem können sicherlich Gesndtschaftsmitglieder, die KuT bespielt haben, noch viel mehr sagen.

Bearbeitet von: Satinavian am: 25 Apr 2017 10:37:29 Uhr
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 25 Apr 2017 :  10:44:58 Uhr  Profil anzeigen
Okay...

So richtig ralle ich das zwar nicht, aber gut.

Inzwischen bin ich bei der Meinung angekommen, dass man das Meiste von den ganzen Problemen hätte verhindern können, wenn man mal irgendwie über diese ganzen Dinge informiert worden wäre. Ich habe sowohl OT alles zur Setzung gelesen, als auch IT versucht mit meinen beschränkten Mitteln an Informationen zu gelangen. Da kam aber nicht viel bei rum.

Wenn auf so einer Con dann die ganze Zeit irgendein großer Geheimplot rund um die Al'Anfaner gemacht wird, der die verschiedensten Dinge beinhaltet, von Krankheitsdämon, über Geister, Ordensverleihung, Teilnahme an Kriegszügen und so weiter und so fort, dann wäre es halt geil, wenn man da irgendwie beteiligt wird.

Wenn sich die Al'Anfaner als Bündnispartner des Mittelreichs sehen, warum werden dann nicht alle anwesenden mittelreichischen Adligen zumindest über bestimmte Dinge in Kenntnis gesetzt, und zwar offiziell.

Da waren doch die unterschiedlichsten Adligen. Ein darpatischer Ritter. Der Herr von Sturmfels. Der Vogt von Falldado. Von Hahnentritt. Malepartius. Der Vogt des Grafen. Ich. Das sind doch alles treue Adlige der Kaiserin und Verbündete der Al'Anfaner. Es wird später offensichtlich, dass die Al'Anfaner irgendwelche Probleme haben. Sie schleppen diesen Krankheitsdämon an. Da kann man doch helfen. Wenn man gefragt oder gebeten wird.

Wir werden nicht in Kenntnis gesetzt.

Was Anderes als völliges Misstrauen gegenüber den Al'Anfanern und auch Malepartius (der darüber anscheinend Bescheid weiß) soll denn dabei rumkommen.

Man kann doch den Adel des Bündnispartners zusammenrufen und über gewisse Dinge informieren und zudem sagen, dass man nicht alles sagen darf, weil Geheimhaltung besteht. Man kann Fragen beantworten.

Statt dessen stehen viele der Adlige dumm rum. Sie werden an keine Tafel gebeten, sie sollen einfach nur ihre Soldaten zur Verfügung stellen, oder so.

Man lässt zu, dass sich da einige Adlige schon anfangen gegen die Anderen zu verschwören. Ich und Sturmfels hatten schon am Freitag Abend einen Pakt geschlossen, weil wir beide unabhängig voneinander zu dem Schluss gekommen waren, dass hier was ganz gewaltig faul ist, man uns im Unklaren lässt und uns eventuell Gefahr droht. Wir hatten schon offen gesagt, dass man vielleicht mal "durchgreifen" muss.

Das habe ich auch von Hahnentritt am Samstag Morgen gesagt und versucht ihn dazu zu bewegen uns anzuschließen, was er ablehnte.

Ich habe dann da nicht groß weitergemacht, weil ich auch zu von Sturmfels gesagt habe. "Wir sind hier in Garetien, dass ist euer Königreich, wir Albernier sind hier nur zu Gast. Ich unterstütze euch!" Und auch weil es OT bestimmt nicht so geil gekommen wäre, wenn wir da plötzlich eine Adelsrevolte angezettelt hätten.

Aber wir waren da fast so weit.

Und zwar nur, weil man uns völlig im Dunkeln gelassen hat.

Man erwartet Respekt und Mitarbeit und Vertrauen. Aber schenkt selber keinen. Es ist die Aufgabe derer, die dort den Informationsvorsprung haben und als Gastgeber auftreten, die das Aufgebot zusammenkratzen wollen und insgesamt die Führung inne haben, Vertrauen zu zeigen und zur Mitarbeit anzustiften.




Bearbeitet von: Balduwyn am: 25 Apr 2017 11:41:49 Uhr
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Ilmarjew
Moderator


2128 Beiträge

Erstellt  am: 25 Apr 2017 :  13:08:01 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Original erstellt von: Satinavian


Bereits im Laufe des Samstages erfährt Ramon, wer der Mörder ist. Man versucht, eine diplomatische Lösung zu finden. Beiden Praiosgeweihten, auch beiden Puniner Borongeweihten und dem Bruder wird die ganze Geschichte erzählt. Der Mörder legt ein Geständnis im Rittersaal ab und ich weiß nicht, wer noch alles zugehört hat. Die beabsichtigte Lösung ist, dass der Mörder eine harte, aber nicht tödliche Strafe freiwillig auf sich nimmt, man versucht, den Geist damit zu beschwichtigen, der Bruder auf Anklage verzichtet und eine Entschädigung erhält. Einem der Praiosgeweihten gefällt das dennoch nicht so ganz und er will noch das Einverständnis des Vogtes. Dieser nutzt die Gelegenheit, Decius zu verpflichten, seinen Beitrag zum Krieg aufzustocken, behält sich aber die endgültige Entscheidung für Sonntag vor. Die Alternative, die allen klar ist, ist, dass Decius sich für den Mord im Reichsgericht verantworten muss, da er nicht seinen Gefolgsmann, über den er schon gerichtet hat, aus seinem Schutz entlassen will.



Der Praiot dem das alles nicht so ganz gefiel, war Brayanokles. Er wollte den Vogt nicht umgehen, da die Mord im Territorium des Vogtes stattgefunden hatte. Die Rechtslage wurde von SL Manuel sehr gut umschrieben und seine Informationen habe ich mehr als einmal benutzt. Es gab im Prinzip drei (!) Optionen:

I. Der Legat entlässt den mutmäßigen Täter, der vor dem Schrein des PRAios' einen Wahrheitssegen untergeht.
II. Der Legat befehlt den mutmäßigen Täter, vor dem Schrein des PRAios' einen Wahrheitssegen zu untergehen.
III. Der Legat übernimmt die Verantwortung und wird in Gareth am Hof angeklagt.

Dann wurde von den puniner Borongeweihten, unterstützt von eingigen Mitgliedern der Gesandtschaft, auch noch einen vierten Weg genannt: eine Art der Buße, wobei der Geist Frieden finden sollte und ohne Hinrichtung des mutmäßigen Täters die Sache erledigt werde könnte. An sich war Brayanokkles, als Seelenhirte, dieser Idee nicht völlig abgeneigt, er bestand aber darauf, dass der Vogt in dieser Sache gekannt würde - eine Mord ist schliesslich keine Sache, die von den Kirchen, sondern von den weltlichen Obrigkeiten beurteilt werden muss.

Woher die Idee kam, ich habe den mutmäßigen Täter geschützt, möchte ich noch immer gerne wissen. Das hätte ich getan, wenn ich den Al'Anfaner den vierten Weg sofort und ohne Rücksprache mit dem Vogt - der meine Entscheidung ignorieren könnte - genehmigt hätte. Das habe ich bewusst nicht getan, weil das nicht im Einklang mit dem Recht wäre.

Ilmarjew Woldurjenko, Magus der Schule der Beherrschung zu Neersand, Magier Erster Flamme vom Blutclan (Nos 2, 4, 6 & 7, Hai 2, LvT 4, 8, 9 & 10 & SdB 4)
Brayanokles Horathyon A'Sphareïos dylli Tyrakos, Donator Lumini Ordinis Bosparanis (Nos 8, OL 1 & 2, Ise 1, SG 4 & 5, SdB 2 & 3 & ST 1) Luminifer Ordinis Bosparanis (KuT 2, ST 2 & 3, ST 2 & 3, PzE 1 & 3 & RF 3)
NSC (SL 2)
Orga (PzE 1, 2, 3 & 3.5)
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Satinavian
fleißiges Mitglied


168 Beiträge

Erstellt  am: 25 Apr 2017 :  13:41:01 Uhr  Profil anzeigen
Der Krankheitsplot war kein Plot für die Al'Anfaner (keiner wußte irgendwie etwas darüber und die Gesandtschaft hat nicht früher von der Besessenheit erfahren als jeder andere auch). Der Plot richtete sich an die Heiler und vielleicht Dämonenexperten.
Wenn wir gewußt hätten, dass ein Gesandtschaftsmitglied ansteckende Kranheiten verbreitet, hätten wir nicht nur um Hilfe gebeten, wir wären mit ihr auch nicht auf eine bevölkerte Burg gegangen und wir hätten sicher auch irgendwelche Vorkehrungen getroffen, damit nicht die ganze Gesandtschaft ins Krankenzimmer kommt.

Die Ordensverleihung war überhaupt kein Plot. Einzig und allein der Geisterplot war wohl sehr Al'Anfanerzentriert, aber absichtlich so angelegt, dass alle möglichen anderen Leute einsteigen können. Allein hier gab es Gemeinnisse und dass es die gab, ist ziemlich logisch. Man erzählt auch Verbündeten nicht unbedingt Sachen, die dem eigenen Ruf schaden.

So viele Geheimnisse gibt es überhaupt nicht. Wovon hättest du denn in Kenntnis gesetzt werden wollen ? Den Mordumständen, wo unsere explizite Motivation ist, es nicht bekannt werden zu lasssen ? Al'Anfanische Innenpolitik aus den Charakterhintergründen ? Es gab sonst keine erwähnenswerten Sachen.

Auch gab es keinerlei Verschwörung zwischen Al'Anfanern und Malepartus und erst recht keine gemeinsamen Geheimnisse. Decius war da auch nur ein Adliger, der (ständig) um Truppen gebeten wurde, den aber die Hälfte der mittelreichischen Würdenträger nie an einen Tisch gebeten hat, geschweige denn bei wichtigen Entscheidungen zu Rate gezogen.

Malepartus hat sich mit Hahnentritt abgesprochen, aber Hahnentritt war als sein enger Freund gesetzt, so ist es nicht überraschend, dass die untereinander Geheimnisse hatten. Oder dass Hahnentritt euch nicht unterstützt hat.

Aber meint ihr, irgendjemand habe auch nur im Ansatz versucht, die Al'Anfaner irgendwie in die Sache um den Vogt oder die Sache mit den Nandusgeweihten oder den Streit mit der Stadt zu involvieren ? Jetzt tu' mal nicht so, als hätten alle anderen zusammengearbeitet und dich außen vor gelassen. Du warst bei vielen dieser Dinge sehr viel mehr involviert als wir.


Die GSCs hatten alle ihre eigene Motivation, ihre eigenen Geheimnisse, ihre eigene Agenda, die sie ganz gewiß mit Niemandem so einfach geteilt haben. Und sie waren alle keinerlei Lichtgestalten, sondern so angelegt, dass sich Spieler trotz der innewohnenden Autorität gegen sie stellen konnten, ohne mit ihren Grundüberzeugungen in Konflikt zu geraten. So war es ja wohl auch geplant. Die Spieler sollten entweder die vergleichsweise Vernünftigen sein, die vermitteln oder zumindest irgendwelche Seiten gegen Unrecht unterstützen.

Bearbeitet von: Satinavian am: 25 Apr 2017 14:16:24 Uhr
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 25 Apr 2017 :  14:45:45 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Aber meint ihr, irgendjemand habe auch nur im Ansatz versucht, die Al'Anfaner irgendwie in die Sache um den Vogt oder die Sache mit den Nandusgeweihten oder den Streit mit der Stadt zu involvieren ? Jetzt tu' mal nicht so, als hätten alle anderen zusammengearbeitet und dich außen vor gelassen. Du warst bei vielen dieser Dinge sehr viel mehr involviert als wir.



Tue ich ja auch nicht. Ich sage ja, dass ich mit Anderen Leuten durchaus zusammen gespielt habe. Ich wurde auch als Leu herangeholt, um bei der Buchprüfung dabei zu sein. Da habe ich auch gesagt: "Gut so. Ich unterschreibe das. Herr Magier. Gute Arbeit!" Aber ich durfte nix unterschreiben. Malepartus musste erst kommen. Dann wurde nochmal die gesamten Zahlen genannt. Dann kam der Vogt. Es wurden nochmal alle Zahlen genannt. Ja. Laham!

Aber warum macht man nicht direkt am Freitag Abend eine Versammlung aller anwesenden Adligen, um denen zu sagen, dies und das ist zu tun, wir brauchen hier oder da Hilfe. "Könnt ihr vielleicht schon mal die Söldner organisieren?" "Wäre jemand bereit auf die aufgebrachte Stadtbevölkerung einzuwirken?" "Wir brauchen Geld. Jetzt. Wer kann sich um die Kasse kümmern."

Ich komme Freitag Abend als erster Spieler überhaupt rein, stelle mir Malepartus vor und sage ihm Unterstützung zu. Ich stelle mich erneut beim Rittermal vor und zeige deutlich, dass ich bereit bin zu vermitteln und Vorschläge zu machen. Ich schmeiße Geld auf den Tisch (wo ist das überhaupt geblieben? Auch OT), als ich merke, dass da kein Geld ist.

Warum wird man da nicht in den "Adelsrat" oder sowas gerufen. Und vor allem wurde doch vorher noch OT gesagt, dass das jetzt statt finden soll, der Adel bleiben und die Gemeinen gehen. Ich wartete, nix geschah.

Das wäre doch normal unter Adligen, dass man da um Hilfe bittet. Das in so einem Rat auch mal kurz die al'Anfanische Gesandtschaft vorgestellt wird und ein vielleicht offizielles Anliegen offenbar wird, oder so.

Statt dessen stand ich Freitag Abend später, nach fünffachem Rauf und Runter rennen in die Stadt ungefragt im Rittersaal herum, glotzte auf den Tisch des Adels, wo mir nicht mal nen Platz angeboten wird.

Also gehe ich (IT tödlich beleidigt - OT einfach nur noch KO, weil ich mich jetzt mit dem doofen Kettenhemd hinsetzen wollte) ins Zelt der Zahori und lerne erst dort von Sturmfels kennen, von dem ich vorher gar nicht weiß, dass der da ist. Den darpatischen Ritter lerne ich erst am Samstag nachmittag kennen.

Was ist denn da auf dieser Burg los? Wird man da als Adliger nicht mals mehr anderen Adligen vorgestellt. Wasn Chaos.

Und dieses Chaos kann man vermeiden in dem man das OT wie IT besser organisiert. Und man VON OBEN die Leute beteiligt. Immer wieder Adelsrat halten, einen Tisch für den Kriegsrat immer parat halten, irgendwer soll immer dort bleiben, von den Adligen und als Anlaufstelle für jeden der mit "Auf ein Wort" und "Wo ist der Vogt" oder "Ich muss den Baron sprechen" dienen kann.

Ich bin da ohne Probleme fähig ein paar Stunden einen Vertreter zu stellen, der verschieden Anliegen, Infos etc. aufnimmt, während Malepartus unterwegs ist. So eine Aufgabe kann ich übernehmen.

Weil Malepartus nämlich einen Arsch voll Arbeit gehabt hat. Richtig krass. Und auch beeindruckend, wie er sich ins Zeug gelegt hat. Richtig gut. Deswegen habe ich ihm auch am So noch gesagt: "Voll gut gespielt." Riesige Gestalt, donnernde Stimme, zorniger Blick, dann wieder kurz humorvoll, deutliche langsam Wort, die alles klar vermitteln will.

Supersache. Gib mir eine Aufgabe. Lass mich am Adelsrat Teil haben. Ich helfe bei sowas. Ich kann Leute besänftigen. Ich kann auch Truppen kommandieren. Kann ich alles. Habe ich IT oft genug bewiesen. Ich kann auch Söldner anheuern. Ich habe eine IT-Kasse. Ich habe eine Soldrolle. Ich habe nen Stempel. Ich habe Münzen in Hülle und Fülle dabei um sowas darzustellen. Aber bitte. Beteiligt mich.

Der kaiserliche Landwehr-Mann ist da. Ein Offizier. Von der kaiserlichen Armee. Der hat eine gut organisierte Truppe dabei. Beteiligt mich.

Wenn ich nicht beteiligt werde, gehe ich automatisch in den Rebellionsmodus.

Das ist bei mir ganz einfach. Entweder man nimmt mich bei so einem Spiel mit. Oder ich gerate bis Samstag Abends in den Revolte- und Aufruhr-Modus.

Ich kann alles spielen, was ihr wollt. Wenn man mich mitnimmt, spiele ich einen treue Supporten. Wenn man mich nicht mitnimmt, spiele ich jemanden, der kurz davor ist die Burg anzuzünden.

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Goot EN
super aktives Mitglied


2038 Beiträge

Erstellt  am: 25 Apr 2017 :  19:16:05 Uhr  Profil anzeigen
@balduwyn: ich verstehe nicht so ganz, wie irgendein( adelig)er davon ausgehen kann, an der ganzen sache beteiligt sein zu müssen, weder IT in form der entscheidungsfindung, noch OT im briefen des hintergrundes.

entscheidungsträger waren vogt und für den feldzug nunmal malepartus und die haben im einzelnen verträge geschlossen, verhandelt, kredite aufgenommen, truppen gesammelt, usw.
(mit-)entscheidungsrecht haben da alle anderen nur bezüglich ihren eigenen ressourcen, zumal es ohnehin nicht natürlich ist, dass sich adelige zu einem gleichberechtigten miteinander treffen und gemeinsame entscheidungen fällen, besonders nicht, wenn sich adelige aus aller herren länder zusammenfinden, die nichts im mittelreich/der baronie zu sagen haben.

was den "geheimplot" angeht, so konnte sich sogar die doofe burgwache das meiste zusammenreimen und die hat z.b. vom mob erst bei der anklage durch den ungewöhnlich aufgebrachten don paligan erfahren.

ansonsten solltest du dir satinavians und räuberwalds überaus ausführliche darstellungen nochmals durch den kopf gehen lassen, wenn du das "noch nicht ganz rallst", denn die sind dir schon sehr entgegen gekommen.
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 26 Apr 2017 :  10:18:28 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Original erstellt von: Goot EN

@balduwyn: ich verstehe nicht so ganz, wie irgendein( adelig)er davon ausgehen kann, an der ganzen sache beteiligt sein zu müssen, weder IT in form der entscheidungsfindung, noch OT im briefen des hintergrundes.

entscheidungsträger waren vogt und für den feldzug nunmal malepartus und die haben im einzelnen verträge geschlossen, verhandelt, kredite aufgenommen, truppen gesammelt, usw.
(mit-)entscheidungsrecht haben da alle anderen nur bezüglich ihren eigenen ressourcen, zumal es ohnehin nicht natürlich ist, dass sich adelige zu einem gleichberechtigten miteinander treffen und gemeinsame entscheidungen fällen, besonders nicht, wenn sich adelige aus aller herren länder zusammenfinden, die nichts im mittelreich/der baronie zu sagen haben.



Ich sage doch gar nicht, dass wir beteiligt werden müssen. IT schon gar nicht. Wenn ich aber IT nicht offiziell beteiligt werde, dann mache ich auch nix. Wieso sollte ich, wenn ich als Adliger nicht darum gebeten werden, da irgendwas tun, um irgendwas zu erreichen. Dann sitze ich halt da mit meiner Landwehr. Oder marschiere sogar schon Samstag morgen ab. Das ist eigentlich die logischste Konsequenz. Wir haben den Befehl den Praiosgeweihten da abzuliefern, das machen wir, dann ziehen wir ab. Was interessiert mich Gesandtschaft und so.

Aber es ist ja LARP, richtig? Man will ja mitspielen.

Wenn ich Baron auf meiner Burg wäre und ich habe einen Haufen Probleme und der Feind steht vor dem Tor, dann würde ich aber die mittelreichischen Adligen zusammenholen und mich von denen BERATEN lassen. Entscheiden würde natürlich ich. Natürlich sind die nicht gleichberechtig. Ich würde aber Bitten aussprechen. "Könnt ihr mir helfen? In der Stadt hasst man mich und den Vogt inzwischen. Herr von Sturmfels. Könnt ihr die Menschen nicht beruhigen." "Herr von Harmlyn, ihr habt doch in Tobrien gekämpft, würdet ihr vielleicht die vorhandenen Truppen schon mal organisieren und sie vorsichtig darauf vorbereiten, mit was sie es vielleicht zu tun bekommen?" Oder so.

Ich sage nicht, dass man das IT muss.

Ich sage aber, wenn das Spieler hinkommen, und an einer Con Teil haben wollen, die dafür auch viel Geld bezahlt haben, dass es schon eine kleine (klitzekleine) OT-Verpflichtung gibt, die mit ins Spiel zu lassen.

Und wenn die dann ein eigenes Spielangebot machen, á la "Gottesurteil", was Samstag Abend mindestens 20 bis 30 Spieler vor Ort cool gefunden hätten, dann kann man auf dieses Angebot ja entweder eingehen, oder man macht es kaputt. Hier wurde sich für kaputtmachen entschieden. Mit Absicht?

Jetzt ist es halt so. Das ist mein Feedback.

Unsere Gruppe hat auf jeden Fall beschlossen, dass wir den Faden aufnehmen wollen.

Unsere IT-Konsequenz.

1.) Unehrenhafte Entlassung aus dem Dienst des Erzgeweihten.
2.) Klares Missachten von Befehlen in der Weigerung dem Aufgebot des Heerführer zu folgen, weil es mit der Ehre nicht vereinbar ist, gemeinsam mit Mördern zu marschieren.
3.) Marsch nach Gareth.
4.) Balduwyn kommt vors Reichsgericht, wo die Beschwerde des Legaten, die angedrohte Anklage von Malepartus, die Teilnahme am dem "Lynchmob", die Unehrenhafte Entlassung und die Missachtung der Befehle verhandelt wird.
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Satinavian
fleißiges Mitglied


168 Beiträge

Erstellt  am: 26 Apr 2017 :  10:56:23 Uhr  Profil anzeigen
Ja, sicher fährst du auf eine Con und willst im Plot eingebunden sein - wie alle anderen Spieler auch.

Es gibt da keinerlei Verpflichtung und sollte auch keine Erwartung geben, dass dein Charakter persönlich besonders gebeten wird, irgendwo mitzumachen. Das geht bei ~ 70 Spielern nicht. Du verlangst hier eine Extrawurst, die es nicht geben kann. Und das ändert sich auch nicht, wenn dein Charakter Reichssoldat, Offizier, Adliger, Akoluth und Gelehrter in einer Person ist.


Und ein "Adelsrat" ist eine furchtbare Idee. Wir hatten das Glück, eine weitere Con zu haben, bei der nicht die Magier und die Geweihten zusammen acht Stunden in einem Zimmer hocken und alle wichtigen Plotstränge diskutieren und alle wichtigen Entscheidungen treffen, während der Rest draußen Däumchen dreht, bis sie zu Conende zugucken dürfen, wie die Entscheidung umgesetzt wird.

Das letzte was wir je tun sollten, ist das selbe absolut Conzerstörende Verhalten jetzt mit den Adligen zu immitieren wenn wir mal einen Plot haben, der Adelsdinge berührt.
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Balduwyn
Moderator


266 Beiträge

Erstellt  am: 26 Apr 2017 :  11:06:26 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Original erstellt von: Satinavian

Ja, sicher fährst du auf eine Con und willst im Plot eingebunden sein - wie alle anderen Spieler auch.

Es gibt da keinerlei Verpflichtung und sollte auch keine Erwartung geben, dass dein Charakter persönlich besonders gebeten wird, irgendwo mitzumachen. Das geht bei ~ 70 Spielern nicht. Du verlangst hier eine Extrawurst, die es nicht geben kann. Und das ändert sich auch nicht, wenn dein Charakter Reichssoldat, Offizier, Adliger, Akoluth und Gelehrter in einer Person ist.


Und ein "Adelsrat" ist eine furchtbare Idee. Wir hatten das Glück, eine weitere Con zu haben, bei der nicht die Magier und die Geweihten zusammen acht Stunden in einem Zimmer hocken und alle wichtigen Plotstränge diskutieren und alle wichtigen Entscheidungen treffen, während der Rest draußen Däumchen dreht, bis sie zu Conende zugucken dürfen, wie die Entscheidung umgesetzt wird.

Das letzte was wir je tun sollten, ist das selbe absolut Conzerstörende Verhalten jetzt mit den Adligen zu immitieren wenn wir mal einen Plot haben, der Adelsdinge berührt.



Da stimme ich dir absolut zu.
Ich stelle mir einen Adelsrat auch so vor, dass man da schlicht Aufgaben (als Bitten formuliert) bekommt.

Ich freue mich immer, wenn ich irgendwo eine Aufgabe, die Spaß macht, abholen kann, dann haut man die Hacken zackig zusammen: "Jawohl!", marschiert ab und spielt andere Leute an und bindet die eigene Gruppe voll ein.

Malepartus hatte die ganze Zeit den Hut auf. Das ist gut so. Hierarchie. Er kann da ruhig einfach Aufgaben verteilen und Entscheidungen treffen.

Ich will da nicht stundenlang rumschwameln. Ich will eine Aufgabe. Damit wir was zu tun haben und uns da nicht selbst was suchen müssen.

Das ist das Gegenteil von einer Extrawurst.
Es ist das Angebot von komplettem, reinen Supportspiel.
Es würde es halt deutlich einfacher für Leute wie uns machen.
Das ist doch ein legitimer Wunsch.

Wenn es nicht so gemacht wird, kommt es eben zu den Vorkommnissen, zu denen es gekommen ist. Deswegen appelliere ich daran, es demnächst anders zu machen.

Es ist halt doof, wenn das Angebot: "Wir holen uns Aufgaben ab!" (IT Freitag Abend mehrfach getätigt.) nicht angenommen wird und gleichzeitig eigenes Spiel, á la Götterurteil (Konfliktspiel war ausdrücklich erwünscht!) abgeschmettert wird.

Da kommt eben das Gefühl an, dass es scheißegal ist, was man macht, dass man es eh nicht richtig machen kann und man einfach nicht mitspielen soll. Man ist Statist.

Zumindest bin ich mit dem Gefühl da rausgegangen.

Bearbeitet von: Balduwyn am: 26 Apr 2017 11:07:27 Uhr
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super aktives Mitglied


2038 Beiträge

Erstellt  am: 26 Apr 2017 :  12:41:05 Uhr  Profil anzeigen
Zitat:
Und wenn die dann ein eigenes Spielangebot machen, á la "Gottesurteil", was Samstag Abend mindestens 20 bis 30 Spieler vor Ort cool gefunden hätten, dann kann man auf dieses Angebot ja entweder eingehen, oder man macht es kaputt. Hier wurde sich für kaputtmachen entschieden. Mit Absicht?

hör bitte endlich auf deinen willen als einzig "coole" lösung darzustellen, die von der IT-konsequenz der anderen (tatsächlichen entscheidungsträger) "kaputtgemacht" wurde.
für deine ominösen "20 bis 30 spieler vor ort" gibt es nämlich noch einen haufen anderer mitspieler, die lieber ein plasuibles aventurien erhalten wollen, indem nicht jedem mob sein götterurteil zugestanden wird.

was ich von dir hier lese ist einfach nur frust und dieser frust ist noch nicht einmal berechtigt, denn du hast kein recht, eingebunden zu werden, einen adelsrat zu verlangen, auf einem götterurteil zu bestehen und zu drängen, dass don paligan standrechtlich noch am samstag morgen kurz vor abmarsch verurteilt wird.

Zitat:
Ich sage aber, wenn das Spieler hinkommen, und an einer Con Teil haben wollen, die dafür auch viel Geld bezahlt haben, dass es schon eine kleine (klitzekleine) OT-Verpflichtung gibt, die mit ins Spiel zu lassen.

mit den anderen tollen ideen, die wir erst nach der con von dir hören, hättest du dich als vorschlag auch jederzeit selbst an den feldherrn und den vogt richten können um dich damit selbst einzubinden.
oder willst du vielleicht andeuten, man hätte dich "nicht ins spiel gelassen"?
was ich dagegen von z.b. den spießen mitbekommen habe ist, dass man ein eigenes kaiserliches regiment ist, das bereits in einen anderen feldzug eingebunden ist und man nur hier sei um den geweihten und sich selbst zu verteidigen (auch wenn hier vor ort ganz klar kaiserliches und garetisches recht mit füßen getreten wird und jeder aufrechte bürger des reiches daran interessiert sein sollte die ordnung zu wahren).
da liegt es ehrlich gesagt für mich auch nicht nahe, dort einen adeligen berater zu suchen, sondern in dem ganzen chaos mich eben an die leute zu halten, die den eindruck machen sie hätten leute und geld, oder mich eben auf die leute zu konzentrieren, die ihre hilfe auch tatsächlich anbieten.
andere leute "verpflichten" erst ihre männer, ziehen sie aber dann doch wieder ab (weil womöglich ordnung in die bürgerschaft zu bringen wäre ja "unehrenhaft").
warum sollte man die nochmal um hilfe bitten, wenn man schon weiß, dass dort kein echter verlass ist?

da hilft es aber sehr wenig, wie aus kindlichem trotz heraus in den "revolte- und aufruhr-modus" zu schalten, oder sich hinterher OT zu beschweren, dass es nicht nach dem eigenen willen gelaufen ist.

Zitat:
1.) Unehrenhafte Entlassung aus dem Dienst des Erzgeweihten.
2.) Klares Missachten von Befehlen in der Weigerung dem Aufgebot des Heerführer zu folgen, weil es mit der Ehre nicht vereinbar ist, gemeinsam mit Mördern zu marschieren.

sind fahnenflucht und befehlsverweigerung nicht einige der verdammenswürdisten verbrechen innerhalb der armee, die gerne mit dem tode bestraft werden?

Zitat:
4.) Balduwyn kommt vors Reichsgericht, wo die Beschwerde des Legaten, die angedrohte Anklage von Malepartus, die Teilnahme am dem "Lynchmob", die Unehrenhafte Entlassung und die Missachtung der Befehle verhandelt wird.

so wie ich das mitbekommen habe, haben vogt und paligan sich darauf geeinigt, dass es mit einer "untersuchung" in form eurer persönlichen statements getan ist und der werte don auch davon absah, willkürlich ein paar thorwaler als mitläufer zu identitfizieren, die wir dann zum wohle des friedens mit dem imperium (paligan hat große finanzierung und stellung weiterer söldner angeboten) als sündenböcke gerichtet hätten.

Zitat:
Was ist denn da auf dieser Burg los? Wird man da als Adliger nicht mals mehr anderen Adligen vorgestellt. Wasn Chaos.

und was tut man dagegen?
sich selbst mal ordentlich vorstellen (und sei es nur bei der haushofmeisterin)?
sich vom gefolge vorstellen lassen (es waren natürlich wieder mehr häuptlinge und indianer da und nicht gerade bei den meisten habe ich ein angemessenes gefolge gesehen)?
mal tiefer stapeln und einen herold/ausrufer/zeremonienmeister der burg mimen (der letztes jahr von den wenigsten adeligen in anspruch genommen wurde, weil man auch eher überrascht war, sowas anzutreffen)?

ne, man beschwert sich hinterher OT, dass doch irgendjemand anderes einen suchen, den stand an der stirn ablesen und mal eine ordentliche vorstellung organisieren soll.
ich habe mein möglichstes getan die edlen in irgendeiner form den herumschwirrenden namen zuzuweisen und, oh wunder, konnte dann auch den herrn von sturmfels und von harmlyn identifizieren und zum vogt schicken.
wäre der herr von harmlyn nicht zwischendurch wieder in der burg verschwunden, hätte ich auch mein möglichstes getan in ebenso ordentlich (soweit mir möglich) dem vogt persönlich vorzustellen, wie den herrn von sturmfels.
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