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Nitakis Nanduriopoulos
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719 Beiträge

Erstellt am: 22 Jun 2009 :  20:27:45 Uhr  Profil anzeigen  Sende Nitakis Nanduriopoulos eine ICQ Message
Ich hasse es, auf den Beginn einer Schlacht zu warten. Das ist eines der vielen Dinge, die ich an Kriegen hasse. Aber noch viel mehr hasse ich die Schlacht selbst, wenn sie einmal begonnen hat.

Ich bin in verschiedenen Heeren gereist und habe mehrere Schlachten erlebt – aber irgendwie war ich immer auf der Seite der Angreifer. Seien es die Belagerungen während des Albernischen Bürgerkrieges, sei es der Angriff auf die Feste Freudenberg, seien es die Versuche, die Kultisten bei Svennaholm an ihren Ritualen zu hindern – immer habe ich angegriffen, und mich nie gefragt, wie man sich fühlt, wenn man etwas verteidigt, dass einem lieb und heilig ist. Wie es sich anfühlt, einen Ort zu befestigen und zu sichern, wie es ist, auf einem Posten zu verharren, während vor einem die erste Reihe der Verteidiger angegriffen wird – und fällt. Wie es ist, wenn der Gegner einen immer weiter zurücktreibt, bis ins Innerste, bis zum Heiligtum – und es dann entweiht.

Nun weiß ich es. Es war klar, dass Laetitia wiederkommen würde, und es war klar, dass sie den Elfen angreifen würde. Zwist und Uneinigkeit, die treuesten Diener des Namenlosen hatten dafür gesorgt, dass wir nicht so gut vorbereitet waren, um standzuhalten. Trotzdem versuchten wir es.

Ich hatte mich direkt am Kellereingang verschanzt. Aus der Vertiefung vor der Tür konnte ich den Hof und unsere Schlachtreihe gut beobachten. Ich wusste, dass über mir auf der Mauer Steine bereit lagen, um Angreifer damit abzuwehren. Und ich wusste, dass wir die letzte Verteidigung des Elfen waren. Die Armbrust war gespannt und geladen, als die ersten Kämpfe begannen. Ich konnte die Angreifer nicht sehen, unsere Schlachtreihe stand dazwischen. Ich wusste nicht, wie es um den Kampf stand und musste mich beherrschen, den Posten nicht zu verlassen, um den Unseren vorne Beizustehen. Dann kam sie.
Sie kam den Weg entlanggegangen, als wäre nichts, hatte unsere Kampfreihe umgangen und marschierte direkt auf den Keller zu. Vor ihr der riesige Dämon, hinter ihr weitere, kleinere. Einen Bolzen feuerte ich in ihre Richtung, ich weiß nicht, ob er traf, die Flügel des Dämons schienen überall zu sein. Ich lud nach, aber da war sie schon heran – ich zog mich in den Keller zurück.
Unten an der Treppe traf ich auf Cara und Chadim. Die Armbrust war bereit, und als ich ihre Silhouette gegen den hellen Eingang auf der Treppe sah, feuerte ich erneut. Auch die beiden anderen griffen an, während ich mich zum Nachladen weiter zurückzog – ich hörte ihre Schreie, als sie fielen.
Im letzten Raum, zwischen den Spinnweben, bei dem Elfen, warteten Enola, Zia und Nathan. In meinem verzweifelten Rückzug fasste ich neuen Mut, als ich diese letzten drei Verteidiger traf – sie lagen bereits im Hinterhalt. Laetitia betrat den Raum. „Wagt es nicht, mich anzugreifen, oder Ihr werdet alle sterben!“sprach sie. Aber mit keinem ihrer falschen Versprechen hätte sie uns zur Aufgabe bringen können. „Dann wenigstens mit der Waffe in der Hand!“ schrie ich ihr entgegen, und im selben Moment, als mein Bolzen von der Sehne schnellte, griffen die anderen drei an. Schwerthiebe, eine Flammenlanze, dann explodierte alles in einem Ball aus Feuer – und in den Flammen stand nur noch sie. Mit gezücktem Schwert stürmte ich auf sie los, mehrmals hieb ich mit der Klinge auf sie ein, aber ein magischer Schutz ließ die Angriffe abprallen. Dann hörte ich nur noch, wie sie eine Zauberformel sprach, grelles, gleißendes Licht schlug mir entgegen und ein brennender, beißender Schmerz in meiner Brust riss mich von den Beinen – den Rest bekam ich nur noch durch einen dichten, blutigen Schleier mit. Wie sich ein Dämon über mich beugte, um sicherzugehen, dass ich keine Gefahr mehr war. Wie Laetitia ihren widerwärtigen Gott anrief, den Traum des Elfen buchstäblich zerriss und seinen verstümmelten Leichnam zu Boden fallen ließ. Wie sie mit der Locke entkam. Das letzte, woran ich mich erinnere, ist der leise Ruf des sterbenden Magiers nach seiner Geliebten. „Enola!“.

Der Anblick, der sich geboten haben muss, als die ersten die Treppe herunterkamen, muss grausam gewesen sein. Ich erinnere mich an Gestank und Nebel, an Nandurian und Escalada, und an den zerfetzten Elfen. Inzwischen komme ich mit der Erinnerung besser zurecht als im ersten Moment, als mir im entweihten Praiostempel zum ersten Mal klar wurde, was wirklich geschehen war. Aber trotzdem denke ich nicht gerne daran.

Schwarze Lande 1&2: Falk v. Firunstein (möge Boron seiner Seele gnädig sein)
Schwarze Lande 3: Efferdbruder Perval "Hobs" Hobinger
Thorwal 8: Byrni Hjalgarson, Skalde der Knurrhahn-Sippe von der Insel Manrek
sonst: Nitakis Nanduriopoulos, zyklopäischer Mechanicus und Universalgelehrter
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